Beastly (Alphas Gefährtin) - Dark Alpha Teil 1

Flucht

Ein kurzes Kapitel wieder. :) Viel Spaß!

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages scheinen durch das offene Küchenfenster in den Raum. Seth Blackwoods Lider sind schwer und immer wieder hat er das Bedürfnis, diese zu schließen. Er versucht zu gähnen, doch nur ein Röcheln erklingt in der Küche. Die vergangene Nacht erscheint wie ein Traum. Er kann sich nicht an jede Einzelheit erinnern, nur daran, dass er immer wieder sein Bewusstsein verloren hat, nachdem sein Onkel ihn in den Keller geschleppt hat. Danach erscheinen nur noch Erinnerungsfetzen vor seinem geistigen Auge, aber er hat es irgendwie geschafft, den Keller zu verlassen.

Das heisere Stöhnen kommt tief aus seiner Kehle, als sich Tränen in seinen Augen sammeln. Er ist nicht der Typ, der weint, aber als er den Versuch wagt, sich daran zu erinnern, was John mit ihm gemacht hat, kommen Emotionen hoch, die er so lange in seinem Innersten unterdrückt hat.

Er bleibt regungslos liegen, erst eine Minute, dann 5 weitere Minuten, obwohl es sich wie eine Ewigkeit anfühlt. Die dunklen Fliesen geben ihre Kälte an seinen nackten Körper ab. Er vermisst die Wäre seines Bettes und er vermisst es, in Sicherheit zu sein. Weit weg von seinem Onkel. Es ist das erste Mal gewesen, dass John ihn auf eine Art und Weise gequält hat, die ihn bis ins Mark erschüttert hat. Eine Ohrfeige ist nichts im Vergleich zu dem, was in der gestrigen Nacht mit ihm geschehen ist.

Sein Blick haftet an seinem Füßen, als er einen spitzen Schrei von sich gibt. John hat ihn die ganze Nacht über mit spitzen Nägeln gequält. Die Spitzen haben sein Fleisch an den Füßen offengelegt. Wäre er die ganze Zeit über bei Bewusstsein gewesen, hätte er diese Nacht womöglich nicht überstanden. Seth beißt seine Zähnen zusammen und stützt sich mit seinen Ellenbogen am Boden ab. Er muss diesen Ort verlassen. 

Er gibt sich eine letzten Ruck, ehe er seinen Körper dazu zwingt, aufzustehen. Er atmet, nicht gleichmäßig, aber immerhin ist er noch am Leben. Erneut schreit er, als er endlich auf seinen Beinen steht. Jeder Schritt fällt ihm schwer, aber er muss sich zusammenreißen. Er wird die Hoffnung jetzt nicht aufgeben. Er ist zu weit gekommen. 

Seth kämpft sich mit langsamen Schrittbewegungen zur Treppe. Nach jeder Stufe legt er eine kurze Pause sein. Die Heilung hat bereits eingesetzt, aber seine Haut an seinen Armen und Füßen ist noch immer mit kreisförmigen Verletzungen übersät und an seinem rechten Fuß liegen die Sehnen offen. Nur noch eine Stufe und er hat es geschafft. Seth lächelt erleichtert, als er sein Zimmer sieht. Er humpelt zur Tür und öffnet diese schnell, doch dann wirft er einen langen Seitenblick auf Johns Schlafzimmer. Er weiß, dass er da ist, er kann sein Schnarchen hören. Er ignoriert den Drang Rache zu nehmen und greift stattdessen nach seiner Kleidung. Die schwarze Jogginghose sitzt locker auf seinen Hüften und, als er seine weißen Sneakersocken über seine Füße stülpt, wimmert er vor Schmerz. Sein Gesicht verfärbt sich und ihm wird schwindelig, aber er hat nicht vor, jetzt nachzugeben. Er greift nach seinen Sneakers und nach einem lockeren Shirt und zieht diese schnell an, um sich anschließend seinen Rucksack mit den grauen Streifen zu schnappen. Er füllt diesen mit ein paar seiner Kleidungsstücke und eilt zur Tür. Solange John schläft, hat er gute Chance zu entkommen. Der Holzboden der Treppe knarrt unter seinem Gewicht, als er die Treppenstufen so leise wie nötig herunterläuft.

Er muss zu Damian. Sofort. Alleine ist er zu schwach, doch gemeinsam werden sie eine Lösung finden und John für immer aus dem Rudel und aus ihren Leben verbannen.