Der schwarze Rauch der Zigarette weht mit der kühlen Brise davon. Auch ohne die Hilfe von James wird er Edward auf dem Altenheim befreien. Er hat keine Zeit mehr zu verlieren, seinem Mentor geht es von Tag zu Tag immer schlechter und er kann nicht länger darauf hoffen, dass James ihm helfen wird, auch wenn er es ihm versprochen. Worte haben keinerlei Bedeutung in Fairwood, einzig die Taten eines einzelnen zählen. Und James scheint sich dazu entschieden zu haben, sich den Blackwood Brüdern anzuvertrauen. Ein tückischer Fehler, wenn es nach Grant geht, aber er kann den Jungen nicht daran hindern, sich ein eigenes Bild von der ganzen Situation zu machen. So ist er nun einmal. Mitfühlend und immer zur Stelle, wenn ein Freund seine Hilfe braucht.
Er wirft die abgebrannte Zigarette auf den Boden und tritt mit den Sohlen seiner schwarzen Boots darauf. Er wird sich später bei der Person bedanken müssen, die all seine Zigarettenreste in den letzten Wochen wegräumt hat. Grant reibt seine warmen Hände, als er das Haus betritt. Sein Ziel ist klar. Der Aufenthaltsraum mit dem roten Sessel, doch er erlebt eine bittere Überraschung.
Edward ist nicht in seinem roten Sessel so wie es sonst um dieser Uhrzeit üblich ist. Grant ist misstrauisch, irgendetwas stimmt nicht. Missmutig setzt er einige Schritte zurück, um zur Rezeption zu gelangen. Claudia Hendersfield hat Grant bereits reinkommen gesehen und auch wenn er um einiges älter ist als sie selbst, muss sie gestehen, dass er wahnsinnig gut aussieht für einen Mann in seinem Alter. Seit einigen Wochen schon kommt er beinahe jeden Tag hierher, um einen alten Mann ohne Familie zu besuchen. So weit sie weiß ist die Frau kürzlich verstorben und seit jeher hat man den armen Edward verstoßen. Das ist die Geschichte, die man sich im Green Smile Altenheim erzählt.
„Mr. Hamilton. Sie sind wieder da? Was kann ich für Sie tun?"
„Wo ist er?"
„Er ist in seinem Zimmer, aber man ausdrücklich darum gebeten, ihn nicht in seinem Zimmer zu stören."
„Wer genau hat darum gebeten?"
„Eine Frau mit auffallend roten Haaren. Markante Gesichtszüge, etwa so groß wie Sie. Kennen Sie sie?" Grant rast sofort los. Er hat richtig gelegen mit der Vermutung, dass etwas nicht stimmt und wenn Barbara Jennings hier ist, dann kann es nichts Gutes für Edward bedeuten.
Unterdessen treibt es Barbara zu weit. Die Schweißperlen laufen an ihrem Gesicht hinunter bis zu ihrem Dekolleté. Sie kann an nichts anderes mehr glauben, als daran, dass man ihr oder Quinton etwas antun wird. Heute morgen hat sie die Fassung verloren, aber wenigstens hat James nicht mitbekommen, dass dieser Mann erneut in der Einfahrt ihres Hauses herumgelungert hat. Den ganzen Vormittag hat sie nach einer Erklärung dafür gesucht, wieso dieser Mann sie verfolgt, bis sie schließlich auf eine Person gekommen ist, die sie mehr als alles andere hasst. Edward. Er muss alles arrangiert haben, um ihr einen Schrecken einzujagen.
Sie hat ihm am Kragen seinen blauen Pullovers mit den roten Sternen gepackt und wartet nur darauf, dass er sein Vergehen endlich eingesteht und sie beruhigt wieder nach Hause gehen kann.
„Du, du hast das geplant, habe ich nicht recht? Du hast diesen Mann auf ich ansetzt, um mir Angst zu machen." Edwards Lider sind noch immer verschlossen. Er will mit dieser Frau nicht reden. Sie hat zu viel ruiniert.
„Sag es mir, Edward. Was hast du geplant?" Sie holt weit mit ihrer Hand aus, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen, doch in letzter Sekunde hindert sie eine tiefe Stimme daran.
„Nimm deine Finger von ihm, du Weib." Barbara Instinkte kommen ins Spiel. Sie lässt augenblicklich von Edward ab und stößt einen tiefen Seufzer aus. Grant kocht vor Wut. Wie kann sie es wagen, Edward ohrfeigen zu wollen?
Erst als er genauer hinsieht erkennt er, dass Barbara Jennings kurz davor steht, ihre Nerven zu verlieren. Sie steht unter Schock und betrachtet ihre bloßen Hände mit Argwohn. Was hat sie nur getan? Grant ist sofort bei ihr und hält sie aufrecht, damit ihre Beine nicht nachgeben und sie auf den kalten Boden fällt. Er hat endgültig die Nase voll von all den Spielchen, welche diese Frau mit Edward und ihrer restlichen Familie gespielt hat. Lange Zeit hat sie Glück gehabt und ist ungeschoren davongekommen, aber nicht heute. Heute wird sie sich ihm offenbaren, oder er wird etwas sehr Unangenehmes tun müssen. Etwas, das ihn innerlich wie äußerlich erschaudern lässt. Sollte Barbara nicht reden, wird er Damian Blackwood aufsuchen und ihn um Hilfe bitten, doch noch ist es nicht soweit, noch hat er die Chance, alles ohne den notorischen Alpha zu klären.
„Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns unterhalten, Barbara."
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Beastly (Alphas Gefährtin) - Dark Alpha Teil 1
Werewolf(っ◔◡◔)っ ♥ ♥ Ein verliebter Lykaner, eine fiese Tante und ein Geschwisterpaar mit Geheimnissen? Nachdem ihre Eltern unerwartet verstorben sind, zieht die 17-jährige Lily Rose mit ihrem Bruder, ihrer Tante und deren Sohn in eine kleine, abgelegene St...