Sorge um Barbara

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Für die Ärzte im Krankenhaus ist es ein ganz normaler Tag, doch für Quinton Jennings ist es ein Tag voller Entscheidungen. Der heiße Pappbecher in seiner Hand vibriert so stark, dass die braune Flüssigkeit beinahe auf den Boden verschüttet wird. Quinton gibt einen langen, tiefen Seufzer von sich, als er einen kräftigen Schluck von dem Automatenkaffee in seiner Kehle runterspült. Er hat entschieden, dass er und seine Mutter Fairwood verlassen werden, sobald sie aufgewacht ist.

„Was ist passiert? Wo ist Barbara?" Quinton beißt die Zähne zusammen, als James und Lily auf ihn zugerauscht kommen.

„Sie wurde angeschossen." Die Sorge in James Stimme ist echt. Diesmal weiß auch er, dass jemand zu weit gegangen ist. Barbara mag ein Biest sein, aber sie ist dennoch ein Mensch und seine Tante. Lily fasst sich an die Stirn.

„Das ist alles eure Schuld."

„Was?" Quinton weicht zurück, um sich an die kühle Wand zu lehnen.

„Wenn ihr nicht wärt, wären wir niemals hierhergekommen. Ihr seid Schuld daran." James ballt seine Hand zur Halbfaust und tritt näher an seinen Cousin heran. Ohne sie anzusehen, spricht er in einem fordernden Ton zu Lily.

„Lily, du gehst besser und holst dir einen Kaffee. Ich werde bald nachkommen." Lily öffnet ihren Mund, um zu protestieren, doch ein Blick auf Quinton reicht aus, um sie daran zu hindern. Seine glasigen Augen treffen auf die ihren und für einen Moment fühlt sie, was er fühlt. Traurigkeit. Ärger. Angst. All diese Emotionen kochen ihn ihm und sie kann es ihm nicht einmal verübeln. Barbara ist die einzige Person, die immer an seiner Seite stand. James hat seinen Blick weiterhin auf Quinton gerichtet, als Lily sich davonschleicht. 

„Erzähl mir, was passiert ist?"

„Wieso sollte ich dir irgendwas erzählen?"

„Weil ich helfen will, okay? Ich will wissen, was passiert ist." James pocht auf eine Erklärung. 

„Sind Sie Quinton Jennings?" Quinton nickt sofort, als der Arzt vor ihm die Akte in seiner Hand in aller Ruhe durchsieht. 

„Ihre Mutter hat Glück gehabt. Sie wird wieder gesund werden. Es war nur ein Streifschuss, der ihre Arterie nur knapp verfehlt hat. Allerdings muss sie ein paar Tage zur Beobachtung hier bleiben." James bleibt still, während er die Worte verarbeitet. Es stimmt also. Jemand hat Barbara angeschossen.

„Wann kann ich sie sehen?"

„Sie können zu ihr, sobald sie aufgewacht ist. Eine Schwester wird Ihnen Bescheid geben." Der Arzt nickt den beiden Teenagern mit einem breiten Lächeln zu, ehe er in einem anderen Zimmer auf der rechten Seite von ihnen verschwindet. Nicht nur Quinton bereitet es große Sorgen, dass Barbara angeschossen worden ist. Auch James hat noch nicht realisiert, was wirklich passiert ist.

„Komm schon, lass uns gehen. Ich könnte einen Kaffee vertragen und du siehst aus, als hättest du tagelang nicht geschlafen." James legt seine Hand auf Quintons Arm, als dieser ihm mit geschlossenen Lidern zunickt. Er kann hier nichts mehr tun. Vorerst. Aber er wird nicht warten. Er weiß nicht, wer für diese Tat verantwortlich ist, aber sobald seine Mutter wieder zu Bewusstsein gekommen ist, werden sie Fairwood verlassen.

Beastly (Alphas Gefährtin) - Dark Alpha Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt