In Fact Straight

Kapitel 11

Etwas verkrampft lief ich in das Wohnzimmer, welches natürlich nicht aufgeräumt war, und biss mir auf die Lippe. 

"Ähm nunja, ich hab wircklich nicht damit gerechnet-" 

"Ist schon okay, El. Ich kann auch gehen wenn dir das lieber ist."

Er lächelte leicht und fuhr dann herum, geradewegs zurück in den Flur. Doch ich reagierte schnell und hielt ihm am Arm fest.

"Nein, du bleibst hier."

Schmunzelnd drehte er seinen Kopf und sah mir in die Augen. "Wie immer Sie wünschen, Jane." gluckste er und brachte mich dadurch zum Kichern.

Gott, wie ich mein Kichern hasste. Es war schrill und wirkte aufgesetzt, ganz anders als meine eher dunkle Stimme. Mit Sicherheit war ich inzwischen auch wieder rot geworden.

"Was hast du denn so gemacht?" unterbrach Louis meine Gedanken und schaute sich im Raum um. "Ähm" Meine Hand wanderte in meine Haare und ein Stöhnen verließ meinen Mund. 

"Warte kurz!"

Blitzschnell zischte ich um die Ecke in mein Zimmer. Ein Blick in den Spiegel verriet mir: Louis hatte sowasvon gelogen!

Ich kramte mir eine Leggins und ein ganz ansehnliches Sweatshirt aus dem Schrank und band mir meine Haare zu einem Zopf. Für einen kurzen Moment wollte ich mich sogar schminken, ließ es dann aber doch dabei und hetze aus dem Zimmer. 

Ich sprang noch einmal zurück, um mich mit Parfum einzusprühen und schloss dann die Tür zu meinem Zimmer. Im Wohnzimmer angekommen, hatte es Louis sich auf dem Sofa bequem gemacht.

Sein Blick fiel auf mich und seine Mundwinkel zuckten. "Du hättest dich doch nicht umziehen müssen, El." 

Grummelnd ging ich zum Fernseher, um ihn komplett auszuschalten und ignorierte Louis, der anscheinend Spaß daran hatte, mich aufzuziehen. Da mach ich mich schön für ihn und er schätzte das noch nichtmals.

Etwas unbeholfen schaute ich zu den blauäugigen Jungen rüber, der mich erwatungsvoll anblickte. "Was willst du jetzt von mir?" fragte ich und ließ mich auf den Teppich plumpsen. "Ich bin krank."

"Arme Eleanor" kicherte er und richtete sich auf. "Soll ich dir einen Tee kochen?" 

"Nein, mir geht's gut." 

"Dann können wir ja unser Stück planen."

Er kramte einen Block aus seiner Tasche und setzte sich zu mir. Sein Blick flog erneut durch den Raum. "Warum war ich eigentlich noch nie bei dir?"

Ich dachte kurz nach. "Weil du dein eigenes Reich hast." Er grinste und zuckte mit den Schultern. "Stimmt."

Gedankenverloren fixierte er den Stift in seinen Händen und sagte nichts. Zu gern würde ich jetzt wissen, was in seinem Kopf herumfliegt.

Um die Stille zu unterbechen, fing ich an zu reden.

"Also, das Stück muss ja nur 5 minuten lang sein-" 

"Ein Kuss!"

Ich riss meine Augen auf. Er wollte einen Kuss im Stück? Ich war schon nicht wircklich zufrieden mit der Romanze, und jetzt setzte er noch einen drauf?

"Naja, versteh das jetzt nicht falsch, aber 5 Minuten sind nicht lang, man muss irgendwas überzeugendes bringen."

Entsetzt blickte ich ihn an. Er wollte mich wohl verarschen, oder?

Seine Augen huschten kurz zu mir rüber während sich seine Hand in seinen Haaren verfingen.

"Wir haben ja auch noch Zeit, ich mein ja nur, ein Kuss würde uns eine gute Note bringen und-"