Kapitel 20

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"Eleanor Schatz, beeil dich!" Schnell schnappte ich mir meine Lederjacke und zog sie über meine Bluse, ehe ich nach dem Lippenstift griff. "Fuck" fluchte ich, als dieser hinunterfiel. Warum war ich immer so verdammt spät?

Das Klingeln der Haustür ließ mich aufzucken, und ich steckte schnell den Lippenstift in meine Tasche, bevor ich mir nochmals durch die Haare fuhr.

"Eleanor!" hörte ich Mom's Stimme zum erneuten Mal nach mir rufen. "Jaaa!" schrie ich zurück, packte mein Armband und rannte aus meinem Zimmer raus. Ich hörte Gemurmel aus dem Flur und sprintete dahin. Als ich Louis im Türrahmen erblickte, blieb ich wie angewurzelt stehen. "Hey" sagte er lächelnd und Mom grinste mich frech an, bevor sie im Wohnzimmer verschwand.

Louis trug einen grauen, gemusterten Pullover und schwarze Jeans, seine sonst so wuscheligen Haare hatte er gekonnt nach oben gestylt und auf seinem Lippen lag ein riesiges Grinsen. Seine Augen strahlten mich an, seine Verletzung konnte man kaum noch erkennen. Kurz gesagt, er sah unfassbar gut aus.

"Du siehst...wow" flüsterte er und unterbrach erst jetzt den Augenkontakt, um an mir runter zu sehen. Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss und presste meine Lippen zusammen. Einige Sekunden der peinlichen Stille hingen in der Luft, bis Louis auf einmal seine Hand ausstreckte. "Komm, die anderen zwei warten unten im Auto." Ich zögerte nicht, seine Hand zu nehmen.

Sofort zog mich Louis näher zu sich und legte seine Arme um mich. Mein Kopf lehnte auf seiner Schulter und ich atmete seinen Geruch ein. "Mit wow mein ich übrigens wunderschön" flüsterte er in mein Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange, ehe er mich losließ. Mein Herz pumpte wie wild und ich konnte das Lächeln in meinem Gesicht nicht abstellen, es ging einfach nicht.

Während wir die Treppen runter gingen, liefen wir eng nebeneinander, doch keiner wusste so richtig was wir sagen sollten. Gestern haben wir uns größtenteils auf das Stück konzentriert und sind nicht wirklich dazu gekommen, über die Party zu sprechen. Ich hatte damit gerechnet, dass Louis einen Rückzieher macht, doch er war da, neben mir, seine Finger streiften meine. Ich schaute zu ihm rüber und wurde sofort von seinem Blick konfrontiert.

"Freust du dich?" sagte er und beobachtete mich weiter. Ich lächelte. "Ja" antwortete ich ihm und sprang die letzten Stufen hinunter, "Aber nur weil du mit kommst" Er grinste, als er die Tür aufstieß und uns ein kalter Windstoß erfasste. Es war sau kalt und ich umschlang meine Arme, als wir zum geparkten Auto liefen. Der warme Atem, den ich ausstieß, war deutlich sichtbar und ich kicherte, weil es wie Rauch aussah.

"Louis?" ertönte meine Stimme unsicher. Er nickte und blieb vor dem Auto stehen, wo uns schon Alana und Max mit einem Grinsen beobachteten. "Rauchst du sehr viel?" Sein Blick wurde etwas strenger, doch als er mir hoch ins Gesicht schaute, lächelte er. "Es ist schon weniger geworden" Er öffnete die Hintertür und ließ mich reinrutschen, bevor er hinterherrutschte.

"Na ihr süßen" ertönte Alana's quirlige Stimme vom Beifahrersitz und sie fuhr herum, um uns beide anzustrahlen. "Eleanor, du sieht geil aus" lachte sie, und wir stimmten in ihr Lachen ein. "Du auch" sagte ich schnell und lehnte mich vor, um ihr Outfit zu checken. Sie trug einen schwarzen, kurzen Rock und darüber einen schwarzen, grob gestrickten Pullover. Ihre Haare hatte sie in einen Knoten zusammen gebunden. Sie sah wirklich hübsch aus.

"Wie wäre es, wenn ihr euch anschallt?" stöhnte Max und Louis und ich sahen uns grinsend in die Augen. Als der Gurt einrastete, startete Max den Motor. Er hatte schon einen Führerschein und es war ziemlich praktisch, den so mussten wir keinen Erwachsenen fragen, ob er uns fahren würde. Und mit der eingebauten Sitzheizung war es sowieso sehr viel angenehmer, als mit der kalten Bahn.

***

"Wann sind wir da?" Ungeduldig rückte ich auf meinem Sitz hin und her und schaute auf den Uhrzeiger, der die 18 Uhr schon beinahe am streifen war. "Boah El" murmelte Alana und schaute genervt aus dem Fenster. Louis grinste. "Gibt's da eigentlich was zu futtern? Ich verhungere." meckerte Max, als er die Spur wechselte.

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