Kapitel 13

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Der Dampf stieg mir in die Nase und ich musste husten. Schnell schnappte ich mir ein Handtuch und umfasste damit das Blech, welches ich vorsichtig raus zog, um mir das Ergebnis anzusehen. Na bitte. Geht doch! Und dann sagte man mir ich könnte nicht backen.

"Ich bin zuhause, El!" Ich schreckte auf und das Blech rutschte mir aus den Fingern. So schnell ich konnte schnappte ich danach und konnte es vor dem Ende retten. Genervt schleuderte ich es auf die Theke. "Was machst du denn da?" kam es hinter mir. Mit den Augen verdrehend legte ich das Handtuch beiseite.

"Hey Mom" begrüßte ich sie und schenkte ihr ein falsches lächeln. "Seit wann backst du?" Sie zog fragend ihre Augenbrauen hoch und zeigte auf den fertigen Teigklumpen. "Ich geh gleich zu Louis." murmelte ich und klappte den Ofen geschickt mit meiner Hüfte zu.

Mom grinste. "Warst du da nicht gestern erst?" Verzweifelt machte ich mich daran, den Kuchen aus der Form zu kriegen, und ignorierte ihre Frage.

Dass ich bei Sam gewesen war, schien sie immer noch nicht verstanden zu haben.

"Sag mal mit dir und Louis, läuft da was?" Seufzend versuchte ich mit aller Gewalt den scheiß Kuchen raus zuschlagen, doch verzagte. Mom drängelte sich zu mir und brachte den Kuchen mit einem Klacks auf den Teller. Ich lächelte dankbar und kramte nach der Alufolie.

"Du hast mir nicht geantwortet" sagte Mom verschmitzt. Ich stöhnte. "Nein Mom, ich will ihn einfach nur ne Freude machen."

"Also mir hast du noch nie einfach so eine Freude gemacht, sicher dass du und Louis-" "JA" sagte ich etwas zu laut. Mom schaute verdutzt, als ich mich umdrehte um ihr in die Augen zu schauen. "Ja Mom, ich bin mir sicher. Und ich hab dir schon einmal gesagt, dass Louis schwul ist."

"Und ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich das nicht glaube."

Ich blickte sie einen Moment stur an, ehe ich mich wieder den Kuchen widmete. Ich packte die Alufolie dicht um den Kuchen herum und steckte ihn wütend in meine Tasche. Ohne ein weiters Wort zu sagen trampelte ich aus dem Raum und schmiss meiner grinsenden Mom die Tür vor der Nase zu.

***

Ich klingelte ein weiteres mal, doch mir wurde noch immer nicht geöffnet. "Louis" meckerte ich und seufzte. Er hatte mich durchs Fenster gesehen, doch hielt es nicht für nötig mir zu öffnen.

Auch nach einen weiterem Tag in der Schule hatte er kein Wort mit mir gewechselt, worauf ich eigentlich gehofft hatte. Aber anscheinend schien er so sauer und stur, dass ich es wieder ausbaden durfte.

Zwei Tage ohne Louis waren schon schlimm genug, ich wollte nicht auch noch so in das Wochenende starten.

Hilflos schaute ich nach oben und bekam eine Idee. Ich lehnte mich rüber zu den Klingeln und drückte anstatt auf Evans, auf Hudson. Es dauerte zwar einige Sekunden, doch die Tür wurde aufgedrückt.

Jetzt schuldigte ich der Frau wenigstens eine Entschuldigung, dachte ich mir und blieb im zweiten Stock stehen. "Ohh Elena!" rief sie freudig und rückte ihre Brille zurecht. Rocky kam zur Tür geeilt und wackelte freudig mit den Schwanz, weshalb ich mich zu ihm runter bückte und ihn durch sein schwarzes Fell wuschelte.

Das sie meinen Namen nicht richtig wusste, erwähnte ich jetzt mal nicht.

"Tut mir leid für die Störung, Ms.Hudson. Ich brauchte jediglich jemanden, der mich ins Haus lässt, da Louis sauer auf mich ist." Sie nickte verständnisvoll. "Oh nein, dann bring das mal schnell wieder in Ordnung." "Das mach ich!"

Ich lächelte freundlich und verabschiedete mich von Rocky, ehe ich die Stufen wieder anpeilte. Sie war wirklich eine nette, alte Dame. So eine hätte ich gerne als Nachbarin, erst recht schon wegen Rocky.

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