Kapitel 21

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"We are the Champions, my friend"

Kichernd hielt ich das Mikrofon an meinen Mund und holte tief Luft. "Weee are the Champions!" Sam und Mike, ein alter und ziemlich netter Freund von Sam, brüllten weiter, während ich mein Getränk an meine Lippen setzte und zügig austrank. "No time for loosers-" Ich wurde bei den Schultern gepackt und zwischen die beiden gezogen, als der Liedtext auf dem Bildschirm erschien und ich wieder lachen musste.

"'Cause wee are the champioooons!" Ein Trommelwirbel folgte und alle stimmten in unser Lachen mit ein. Das Lied war vorbei und zeigte nun die Punktzahl an, die ich grinsend begutachtete. "El hat gewonnen!" schrie Alana auf und alle grölten. Ich hätte nicht gedacht, dass Karaoke so viel Spaß machen konnte.

"Jetzt will ich!" rief Fred und schnappte sich Sam's Mikrofon. Schnell stürzte sich auch Brandon auf Mike und lachte laut auf. Meine Augen gingen durch den Raum und blieben an einem Blondschopf stehen. "Wir brauchen noch ein bisschen Frauen Power!" gluckste ich und ging auf sie zu.

"Oh nein, ich singe nicht!" protestierte sie sofort und versteckte ihren Kopf hinter Harry's Schulter, der mich nur grinsend ansah. "Doch, Nadine!" Ich hielt ihr das Mikrofon hin, doch sie weigerte sich es anzunehmen. "Nadine!" brüllte Jake und klatschte in die Hände. "Los, Nadine!" rief auch Sam.

Auf einmal riefen alle ihren Namen und warteten darauf, dass sie sich bewegte. "Ist ja gut!" schrie sie dann, funkelte mich böse an und nahm mir das Mikro aus der Hand. Sie stellte sich zu Fred und Brandon und strich sich nervös die Haare aus dem Gesicht, als die ersten Takte ertönten. Kurz bevor sie anfing zu singen, warf sie mir noch einen Blick zu und formte mit ihren Lippen "Ich hasse dich".

"Every Night in my dreams, i see you, i feel you-" Gackernd ließ ich mich auf Sam's Schoß fallen und wischte mir eine Träne aus den Augenwinkeln. Nadine hatte Glück, dass Fred so laut war, doch das änderte nichts daran, dass sie vor Scham glühte. Harry lehnte an der Wand und schaute dem Ganzen grinsend zu, und irgendwie, war es schon süß. Warum war ich ihm gegenüber immer so abgeneigt gewesen?

Ich spürte Sam's Hand auf meinen Oberschenkel und drehte meinen Kopf zu ihm. Meine Hand griff nach einem weiteren Becher und kippte den Inhalt in meinen Hals. "Sag mal, dein wievielter ist das?" Ich grinste nur und fuhr ihm durch die kurzen, blonden Haaren. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht mit gezählt, und es war mir auch egal.

"Whereeever you are!" Brandon schrie mehr als das er sang und brachte uns damit alle zum lachen. Ich schaute auf die Uhr und merkte, dass es schon 21 Uhr war. Schon? Erst!

Wieder ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten und erkannte zwei braune Augen, die mich eindringlich beobachteten. Ich hob meine Augenbraue und legte meinen Kopf schief, doch er wendete seinen Blick von mir ab und ließ mich damit im dunkeln.

Sam's laute Stimme in meinem Ohr ließ mich aufzucken, und als ich auf den großen Bildschirm die Krone über Fred's Namen las, musste auch ich anfangen, los zu prusten. "Ich spiel das nie wieder!" jammerte Nadine und eilte zu Harry, der sich über sie lustig machte.

Meine Mundwinkel zuckten nach oben, als ich David und Lorena zu den Mikrofonen hinlaufen sah. Die beiden waren aus Sam's früherer Schule und beste Freunde, weshalb das ganze mit anzusehen, eine Nummer für sich war. "Wir brauchen noch jemanden!" rief Lorena und drehte ihren Kopf zu uns.

"Alana!" lachte sie und übergab ihr eines der drei Mikros. Alana schien begeistert zu sein und zuppelte nochmals ihren Rock zurecht, bevor sie auf Play drückten.

Lachend klatschten wir zum Takt und beobachteten die drei, wie sie gegeneinander um die Wette sangen. Ich musste zugeben, Lorena hatte eine gute Stimme, sie würde diese Runde mit Leichtigkeit gewinnen.

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