Kapitel 9

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Clay's PoV

,,Kommst du noch mit zu mir?'' fragte ich Nick, während wir uns für den Abgang fertig machten.
,,Würde ich echt gerne, aber muss noch was erledigen'' entgegnete er, woraufhin wir uns verabschiedeten. Ich stieg auf mein Motorrad und fuhr gerade den Parkplatz entlang. Die Meisten Leute, die vorhin noch hier waren, waren schon alle weg. Plötzlich sah ich George noch dort stehen, der etwas verzweifelt aussah. Ich fuhr zu ihm und hielt neben ihn an.
,,Alles klar?'' fragte ich ihn, er nickte nur stumpf. Es war also nichts gut.
,,Wo ist Josy?'' fragte ich nun.
,,Wahrscheinlich nach hause gefahren'' antwortete er. Ich musterte ihn, zwischen den beiden musste wohl was passiert sein. Sonst würde sie ihn nicht einfach so zurück lassen.
,,Willst du mit zu mir?'' fragte ich, doch dann fiel mir wieder ein, dass ich mit meinem Motorrad fuhr und George nicht auf eins stieg. Er schien jedoch darüber nachzudenken.
,,Ich wollte mir eigentlich ein Taxi bestellen, aber scheiß drauf'' kam es von ihm, während er sich tatsächlich hinter mich auf das Motorrad setzte. Ich hörte ihn einmal laut ein und aus atmen.
Ich schob die Klappe meines Helmes herunter und ließ den Motor springen.
,,Dann mal gut festhalten'' rief ich und fuhr los, als er seine Arme um mich schlang. Tatsächlich verpasste es mir ein kribbeln am ganzen Körper, als er seine Arme um mich schlang und auch noch fester, während ich los fuhr. Innerlich war ich jedoch auch echt stolz auf ihn, dass er wirklich aufgestiegen war. Ich wusste schließlich, wie schwer es ihm fiel. Er fuhr nämlich auf keinem mehr, seit sein Bruder gestorben war.
Während der Fahrt bemerkte ich, dass er immer lockerer wurde. Ich hätte die Abkürzung auf der Autobahn wie immer genommen, doch dann erinnerte ich mich das genau dort sein Bruder gestorben war und das wollte ich ihm nicht antun. Deshalb war ich mehr oder weniger gezwungen den normalen Weg zu fahren, was aber auch nicht so schlimm war. Es waren nur sechs Minuten mehr fahrt, als sonst.

Als wir bei mir ankamen und wir abstiegen, kam mir George wie benebelt vor. Wahrscheinlich floss eine menge Adrenalin durch seinen Körper.
,,Das war der Wahnsinn!'' rief er. Ich zog meinen Helm vom Kopf und grinste. Da war sie, die Begeisterung fürs Fahren, die er ständig zurück gehalten hatte.
Während wir hinein liefen und die Küche betraten, lehnte ich mich dort gegen sie. George tat es mir gleich, in dem er sich gegenüber von mir an den Küchentisch lehnte. Er schien sich nun wieder beruhigt zu haben und vermutlich an Josy zu denken, da sich sein Blick wieder etwas nachdenklich senkte.
,,Was ist passiert?'' fragte ich vorsichtig nach. Er schaute mich an und schien in weitere Gedanken zufallen.
,,Josy hat überreagiert, nichts weiter...'' antwortete er, doch da war definitiv mehr.
,,Weshalb?'' fragte ich nun.
,,Sie hat da so ein absurden Gedanken'' entgegnete er.
,,Der wäre?'' hackte ich nach.
,,Das zwischen uns etwas laufen würde'' sagte er und schaute mich an. Ich konnte mir ein kleines Lachen leider nicht verkneifen, woraufhin George mich etwas irritiert und überrascht anschaute.
,,Tut mir leid...es ist nur, ich habe mit allem gerechnet, aber nicht mit sowas'' rechtfertigte ich mich.
,,Ja...ich verstehe überhaupt nicht, wie sie darauf kommt'' fing er an.
,,Wir sind schließlich einfach nur sehr gute Freunde, oder sehe ich das falsch?'' fuhr er fort und schaute tatsächlich etwas fragend zu mir.
,,Nein, so ist es'' antwortete ich ihm mit einem kleinem Lächeln. Natürlich fiel es mir nicht ganz leicht, aber ich hatte mir selbst schließlich versprochen, mich zurück zuhalten. Anscheinend brachte selbst das aber nicht einmal etwas, denn Josy schien auch so eifersüchtig zu sein. George tat mir wirklich leid. Ich sah, wie verwirrt er durch das ganze war. Anscheinend verstand er auch noch immer nicht, wie Josy so etwas überhaupt sagen konnte. Schließlich war zwischen ihm und mir wirklich nichts.
,,Du solltest zu ihr'' fing ich an, woraufhin er mich anstarrte.
,,Rede mit ihr. Erklär ihr, dass es sich um ein Missverständnis handelt und mach dir ein schönen Abend mit ihr'' fuhr ich fort. Er schien die Worte erst in sich wirklich aufzunehmen, bis er schließlich nickte.
,,Ja, du hast Recht...'' murmelte er.

Als ich ihn zur Haustüre begleitete, drehte er sich plötzlich um und lief quasi in mich hinein.
,,Ich hab mein Handy auf dem Tisch... - '' fing er an.
,,Vergessen...'' murmelte er nun, als er bemerkte, wie nah er mir eigentlich gerade war.


Mieser Cut, ich weiß haha.


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