Kapitel 30

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George's PoV

Hektisch klopfte ich mehrmals gegen die Haustüre von Karl. Ich wusste einfach nicht, wo ich sonst hätte hingehen sollen. Als er mir sie öffnete und mich erblickte, schloss er mich ohne zu zögern sofort in eine Umarmung. Ohne das er wusste was eigentlich los war, versuchte er mich zu beruhigen und ließ zu, dass ich meinen Tränen erneut freuen Lauf in seiner Halsbeuge ließ.
,,Wie kann er mir das antun?'' schluchzte ich, obwohl er immer noch keine Ahnung hatte wovon ich sprach. Nachdem ich mich etwas beruhigen konnte und im Wohnzimmer gegenüber von Karl und Nick - der ebenfalls dort war - saß, schauten sie mich an und warteten darauf, dass ich sprechen würde.
,,Er wird gehen'' kam es schließlich von mir. Sie verstanden mit er sofort, wen ich meinte.
,,Warum? Was ist passiert?'' fragte Nick.
,,Er meinte, dass eine Vorrausetzung für die Teilnahme reisen wäre und das er niemanden mitnehmen dürfte...'' erzählte ich ihnen. Sie schauten mich beide schockiert an.
,,Man kann da sicher was machen'' sagte Karl, doch ich schüttelte sofort meinen Kopf.
,,Kann man nicht - hat er selbst gesagt'' entgegnete ich ihm. Es herrschte zunächst Stille, da sie selbst von nichts wussten und es sie anscheinend ebenfalls schockierte.
Ich lehnte mich nach vorne und stützte meine Ellenbogen auf meinen Knien ab, während ich auf den Boden starrte.
,,Ich habe alles für ihn aufgegeben...ich habe meine Zukunft für ihn aufgegeben und jetzt verlässt er mich?'' murmelte ich und bemerkte, wie sich erneut Tränen in meinen Augen bildeten.

Als hätte es nicht schlimmer werden können, klingelte es an Karl's Haustüre und das konnte nur Clay sein. Karl ging und öffnete sie. Man konnte sie reden hören, doch man verstand nicht wirklich, was sie sagten.
,,Komm mal mit'' kam es nun von Nick, der aufstand und in den Garten hinaus lief. Er setzte sich auf die Hängebank und klopfte auf den noch freien Platz neben sich, auf den ich mich anschließend setzte.
,,Ich verstehe, dass es dich verletzt und nicht leicht für dich ist, aber du solltest vielleicht nicht zu hart zu ihm sein'' fing er an.
,,Clay hatte schon immer von diesen Rennen geträumt, damals sprach er sogar von nichts anderem. Für ihn war es auch unerwartet dich auf den Motorrad Events kennenzulernen. Für ihn hat es nämlich auch sehr viel verändert und ich bin mir sicher, dass es ihm nicht leicht fallen wird zu gehen'' fuhr er fort.
,,Er liebt dich, keine Frage. Wenn du ihn auch liebst, solltest du ihn bei seinem Traum unterstützen und gehen lassen. Mir, als seinen besten Freund, fällt es auch nicht wirklich leicht'' fügte er nun hinzu.
Verdammt, warum musste er so Recht haben? Es hatte sich nicht nur für mich vieles geändert, sondern auch für ihn. Schließlich fuhr er bei den Motorrad Events immer nur mit, in der Hoffnung auf einen Sponsor zu treffen und nun war es soweit. Das ich plötzlich in seinem oder er in meinem Leben sein würde, hätte niemand erwartet. Ich durfte jetzt nicht egoistisch handeln und ihm von seinem Traum abhalten - egal wie sehr es weh tat.
Ich seufzte und nickte schließlich.

Clay's Stimme ertönte plötzlich etwas weiter weg vor uns.
,,Können wir reden?''
Ich richtete meinen Blick auf ihn und nickte. Nick stand auf und lief wieder hinein, während Clay nun seinen Platz neben mir einnahm.
,,Es tut mir leid''
,,Es tut mir leid'' sagten wir erneut beide gleichzeitig.
,,Das wird echt zu unserem Ding, was?'' murmelt er mit einem leichten Grinsen.
,,Scheint so'' entgegnete ich ihm ebenfalls mit einem leichten Grinsen.
,,Tut mir leid, wie ich vorhin reagiert habe...es war egoistisch'' sagte ich nun.
,,Nein war es nicht. Ich kann es verstehen'' fing er an.
,,Ich hätte mit dir vielleicht, bevor ich den Vertrag unterschrieben habe, reden sollen'' fuhr er fort.
,,Nein, es war gut so'' antwortete ich.
,,Vermutlich hätte ich dir das noch ausgeredet, obwohl es dein Traum ist'' fügte ich hinzu und senkte meinen Blick.
,,Nun...du bist genauso mein Traum'' entgegnete er. Ich schaute ihn mit geweiteten Augen an.
,,Bevor ich dich kennengelernt habe, lag meine komplette Aufmerksamkeit beim Fahren'' fing er an zu erzählen.
,,Und in dem Moment, in dem ich dich das erste mal sah, wusste ich, dass es mein Leben auf den Kopf stellen würde'' fuhr er fort und lachte leicht auf, als würde es ihn tatsächlich amüsieren.
,,Dann haben dich deine Gefühle wohl nicht enttäuscht'' wandte ich ein. Er schaute mir in die Augen.
,,Nein, dass haben sie definitiv nicht'' sagte er.

Inzwischen war bereits fast ein Monat vergangen, in dem Clay fort war. Mit jedem Tag der verging, vermisste ich ihn mehr. Als ich ihn jedoch beim aller ersten Rennen im Fernseher sah, überkam mich reiner Stolz. Er hatte es wirklich geschafft und er würde es sicher auch noch weiter nach oben schaffen. Auch wenn ich mich alleine fühlte, war ich es nicht wirklich. Schließlich hatte ich noch Karl und Nick um mich herum, die sich um mich wie ihr Kind kümmerten. Tatsächlich gab es da auch noch Josy. Zu ihr hatte ich inzwischen wieder ein besseres Verhältnis - jedoch natürlich nur auf Freundschaftlicher Ebene. Es fühlte sich beinah wieder an wie früher - nur ohne Clay. Niemand von uns wusste wie lange er weg sein würde, doch ich würde warten - ganz egal wie lange es dauern würde.


Nun, kein wirkliches Happy End, aber immerhin ist nichts wirklich schlimmes noch passiert. :P
Ich habe das Ende auch relativ offen gelassen, falls ich mich eines Tage dazu entscheide einen zweiten Teil von Heart Racing zu schreiben. 
👀
(Ja, es war das letzte Kapitel)

Abstimmung zu der neuen Ff wird es wie immer in meiner Insta Story geben - habe da auch schon gute Auswahl für euch auf Lager! :D

Danke fürs Lesen, Voten oder Kommentieren! <3




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