Kapitel 26

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Tatsächlich ein PoV von Josy haha. (Hat einen Grund)

Josy's PoV

Ich saß erneut auf dem Bett und vergrub mein Gesicht im Kopfkissen, dass noch immer seinen Geruch an sich trug. Egal wie sehr er mich auch verletzt hatte, ich liebte ihn noch immer und das tat ich auch immer. Ich hatte ihn seit der Hochzeit nicht mehr gesehen, er hatte auch am selben Abend noch seine Sachen gepackt. Wie leer ich mich seit dem fühlte, konnte ich nicht einmal in Worte fassen. Ich wusste nicht ob es schlimmer war, dass ich alleine war und niemand mehr hatte oder, dass meine Zukunft, die ich mir perfekt vorgestellt hatte, nicht mehr existierte.
,,Ich habe dich betrogen''
,,Clay...''

Diese Worte hatten sich wie Narben in mein Gedächtnis gebrannt. Der Verdacht, dass zwischen den beiden damals etwas wäre war nicht nur ein Verdacht. Ich hatte nämlich die ganze Zeit Recht. Wie konnte er mir nur in die Augen schauen und sagen, dass dort nichts wäre? Wie konnte er jede Nacht neben mir in diesem Bett liegen in dem Wissen, dass er mich belog und betrog? Was hatte ich getan, um das zu verdienen? Ich war immer für ihn da - in guten und in schlechten Zeiten. Es war nicht einmal die Sache, dass er mich überhaupt betrogen oder sich in seinen Freund verliebt hatte. Sondern, dass er mich die ganze Zeit belogen und so getan hatte, als wäre alles in Ordnung. Mein Herz war einfach nur voller Narben und dennoch schrie mein Kopf jede Nacht seinen Namen.
Erneut liefen mir Tränen die Wangen herunter und ausgerechnet jetzt musste es an der Haustüre klingeln. Ich stand auf und schlenderte dorthin. Als ich sie öffnete, stand meine Mutter vor mir. Sie schaute mich an und sah, dass ich schon wieder geweint hatte. Sofort schloss sie mich wieder in eine Umarmung, während ich den restlichen Tränen freien Lauf ließ.

Wir saßen nun in der Küche, es herrschte Stille.
Wenn ich an den Abend der Hochzeit zurück dachte, wurde mir schlecht. Ich hatte an dem Abend George nämlich vor meiner Mutter, Naven und den anderen Gästen sogar noch in Schutz genommen, in dem ich gesagt hatte, dass es ihm schlecht gehen würde und er deshalb nach hause gefahren wäre. Erst einen Tag später erfuhren sie die Wahrheit, da meine Mutter mich aufgelöst vorfand - so wie gerade.
,,Ich verstehe es noch immer nicht...'' hörte ich sie sagen.
,,Was soll ich sagen?'' entgegnete ich ihr gedankenversunken. Ich verstand schon lange nichts mehr.
,,Hat er sich denn noch einmal gemeldet?'' fragte sie nun.
,,Warum sollte er? Er hat mit mir Schluss gemacht, weil er sich in seinen Freund verliebt hat, Mom. Warum zu Hölle sollte es ihn interessieren, wie es mir nun geht?'' fauchte ich sie an. Ich bereute es sofort, denn sie konnte für das alles natürlich nichts.
,,Tut mir leid'' entschuldigte ich mich bei ihr. Sie setzte ein Lächeln auf und schaute mich an.
,,Du musst dich nicht entschuldigen, Schatz. Du bist verletzt, ich verstehe das'' entgegnete sie.
Es herrschte erneut für eine kurze Zeit stille, bis ich durch meine Gedanken erneut in Tränen ausbrach.
,,Ich verstehe es einfach nicht...wieso hat er das getan? Wieso hat er mich nicht versuchen lassen uns zu retten? Wieso liebe ich ihn überhaupt noch? Ich sollte ihn hassen für das, was er mir angetan hat...'' schluchzte ich, während ich bereits wieder die Arme meiner Mutter um mich spürte. 

Da ich sowieso nicht schlafen konnte, saß ich im Wohnzimmer in der Nacht - alleine natürlich und schaute einen Film. Ich hatte gedacht, dass mich dieser Film vielleicht ablenken würde, doch das tat er nicht. So schaltete ich ihn auf Pause und schnappte nach meinem Handy. Ich konnte mich nicht davon abhalten in die Galerie zu gehen und mir unsere Bilder anzuschauen. Erst jetzt fiel mir auf, dass es ihm wirklich schon länger so ging. Auf den Bildern, die etwas älter waren schaute er mich nämlich total verliebt an und wenn man es mit dem von vor zwei Wochen verglich, war dort nichts zu erkennen.
Ich wusste nicht wie ich mich dort wieder fand, doch plötzlich hielt ich mein Handy am Ohr, da ich George's Nummer gewählt hatte - mitten in der Nacht und wirklich darauf wartete, dass er abnahm.
,,Josy?'' ertönte tatsächlich seine verschlafene Stimme am Ende der Leitung. Es fühlte sich so an, als hätte ich seine vertraute Stimme schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gehört. Es verpasste mir eine eiskalte Gänsehaut, während mein Herz erneut anfing zu schmerzen.


Wohin das wohl führen wird?👀

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