Ich betrat gerade noch immer wie vollkommend benebelt meine Wohnung, in der George bereits auf mich wartete. Ich stand im Flur und traute mich nicht komplett hinein. Ich wusste nicht, wie ich George in die Augen schauen sollte. Wie ich ihm sagen sollte, dass ich gehen werden müsse - ohne ihn.
Ich war zuvor nämlich bei Ron - meinem Sponsor, zum Gespräch. Er erzählte mir, wie alles ablaufen würde. Er beschrieb den Verlauf wie eine Welttournee, dass wir jeden Monat in einer anderen Stadt wären und ich mich voll und ganz auf die Karriere als Professionaler Motorrad Rennfahrer konzentrieren müsste. Ich hatte ihm erzählt, dass all meine Freunde und mein Freund sich hier befanden und ich sie nicht einfach so verlassen könnte. Er sagte daraufhin, dass jeder Opfer bringen müsse, um zum Erfolg zu gelangen und wenn ich diesen Erfolg wirklich haben wollen würde, mich entscheiden müsse. Er zwang mich zu nichts, ich war derjenige, der einwilligte. Schließlich war das immer das, wovon Nick und ich von Anfang an geträumt hatten. Ich konnte mir diese einzigartige Chance doch nicht entgehen lassen? Natürlich fiel es mir alles andere als leicht den Vertrag zu unterschreiben. Nun wusste ich nur nicht, wie ich den anderen davon erzählen sollte - wie ich ihm davon erzählen sollte, wo wir gerade erst wirklich zusammen gekommen waren.George lief plötzlich von der Küche ins Wohnzimmer, dabei sah er mich im Flur stehen und schaute mich überrascht und irritiert an.
,,Seit wann stehst du denn schon da? Warum kommst du nicht rein?'' fragte er. Ich schaute ihn an und bemerkte bereits, wie mein Herz anfing gegen meine Brust zu hämmern.
,,Jeder muss Opfer bringen...'' ertönte Ron's Stimme in meinem Kopf. Warum musste er es aber sein? Warum ausgerechnet er? Warum konnte er nicht einfach mit? Es schmerzte, es schmerzte verdammt abartig.
,,Clay?'' rief er nun meinen Namen und kam auf mich zu.
,Alles ok? War was?'' fragte er nun besorgt. Ich rappelte mich auf und schüttelte mit einem leicht aufgezwungenem Lächeln meinen Kopf. Ich lief ihm hinterher ins Wohnzimmer.
,,Erzähl, was habt ihr besprochen?'' fragte er nun neugierig. Ich schluckte und musste tatsächlich versuchen meine Tränen zurück zu halten. Leider geling mir das nicht wirklich, woraufhin ich auch anfing zu schniefen und George sofort auf mich zu kam.
,,Hey, was ist los?'' kam es von ihm, während er nun vor mir stand. Ich schaute zur Seite, ich konnte ihm einfach nicht in die Augen schauen.
,,Clay, sieh mich an'' sagte er und drehte nun mein Gesicht zu seins.
,,Rede mit mir'' flüsterte er.
,,Es tut mir leid...'' hauchte ich gegen seine Lippen und legte meine Stirn an seine. Er schaute mich verwirrt an und hatte keine Ahnung wovon ich sprach.
,,Was tut dir leid?'' fragte er nun etwas ängstlich nach.
,,Ich werde gehen...ich muss gehen...'' murmelte ich. George trat einen Schritt zurück und schaute mich an.
,,Wovon redest du? Was soll das heißen du musst gehen?'' ich hörte diese Angst in seiner Stimme, die mein Herz erneut bluten ließ.
,,Eine Voraussetzung bei den Hondo - Rennen mitzufahren, ist zu Reisen...sie finden nämlich jeden Monat woanders statt...'' klärte ich ihn nun auf.
,,Okay, dann komme ich eben mit?'' sagte er, doch das ging nicht.
,,Es geht nicht...Es darf niemand mit, der mich von meiner Karriere ablenken könnte...'' entgegnete ich ihm. Plötzlich bildeten sich Tränen in seinen Augen.
,,Das kannst du nicht tun...nicht nach all dem, was ich für dich getan oder aufgegeben habe...'' schluchzte er.
,,Es tut mir leid...'' nuschelte ich erneut. Er schüttelte nur hektisch seinen Kopf, während ihm noch immer die Tränen herunter kullerten.
,,Einen Scheiß tut es dir leid...'' murmelte er und lief kurz darauf zur Haustüre und zog seine Schuhe an.
,,Wohin willst du?'' fragte ich ihn, doch er gab mir keine Antwort.
,,George, bitte...'' flehte ich ihn an nicht zu gehen.
,,Wo ist der Unterschied? Früher oder später bist du doch derjenige, der mich verlässt'' sagte er, während er mir ernst in die Augen schaute, während ihm noch eine Träne herunter lief und er kurz darauf die Wohnung verließ.
Ich sackte auf der Couch zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Was hatte ich auch erwartet? Das er es für gut heißen würde? Ich hätte an seiner Stelle genauso reagiert...
Well...ihr dachtet, dass sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben würden? Hell nah. 😜
Die, die mich schon länger lesen, wissen, dass bei mir in den Ff das Meiste ziemlich spontan kommt oder entschieden wird. :P
Es ist nicht das letzte Kapitel! (Weil es einige denken haha)
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Heart Racing
FanfictionManchmal findet das Rennen nicht nur auf der Strecke, sondern auch in deinem Herzen statt. George hat eine riesige Begeisterung für Motorräder, er selbst fährt jedoch nicht. Seine Freundin schenkt ihm zum Geburtstag einen ganz besonderen Ausflug: ei...