George's PoV
Ich saß im Wohnzimmer und schaute fernsehen, doch ich konzentrierte mich nicht wirklich darauf, denn mal wieder schwirrte mir zu viel im Kopf herum. Ich vermisste es wirklich mit den Jungs was zu unternehmen, doch gleichzeitig war ich auch froh, dass ich sie nicht sah. Ich war nämlich Feige, ich konnte mich Clay einfach nicht gegenüber stellen und in die Augen schauen. Ich hatte um ehrlich zu sein Angst, dass noch einmal so etwas zwischen uns passieren würde, denn das durfte es nicht. Ich war in einer glücklichen Beziehung mit Josy, es hatte uns nie an irgendetwas gefehlt. Doch aus irgendeinem Grund hatte ich nun das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr kam mir der Gedanke, dass es Clay sein würde. Ich wusste langsam einfach wirklich nicht mehr weiter. Ich konnte noch nicht einmal wirklich mit jemanden darüber sprechen.
Josy definitiv nicht, Clay auch nicht - da es schließlich um ihn ging, Nick war sein bester Freund und würde sich vermutlich verplappern bei ihm und Karl - Moment! Karl gab es ja auch noch!
,,Hey...du musst nicht wirklich jeden Tag hier bei mir verbringen...du kannst auch zu ihnen gehen'' riss mich Josy aus meinen Gedanken, die plötzlich neben mir saß und mich anschaute.
Ich dachte erneut nach. Ich konnte diese Chance nutzen, um zu Karl zu gehen und mit ihm zu sprechen.
,,Bist du dir sicher? Ich will nicht, dass du wieder denks - '' fing ich an, doch sie unterbrach mich.
,,Hau schon ab'' lachte sie. Ich richtete mich auf, gab ihr einen Kuss und machte mich auf den direkten Weg zu Karl.Ich stand gerade vor seiner Haustüre und wartete darauf, dass er mir sie öffnen würde. Als die Türe sich dann langsam anfing zu öffnen und ich Karl schon begrüßen wollte, hielt ich den Atem an, als ich sah wer dort stand. Vor mir stand nicht Karl, sondern Clay.
,,Was machst du denn hier?
,,Was machst du denn hier?'' fragten wir uns gleichzeitig.
,,Wir bereiten Nick's Feier hier vor, weil sie hier gefeiert wird'' sagte er.
,,Und du?'' fragte er nun, während er mich noch immer so intensiv anschaute.
,,Ich wollte zu Karl...'' entgegnete ich ihm. Er nickte und schien nachzudenken.
,,Er ist hinten im Garten'' kam es nun von ihm, während er mir Platz machte, dass ich herein kommen konnte. Mit zögernden Schritten lief ich an ihm vorbei und sofort zu Karl. Wieso kam mir die Situation mit Clay gerade so komisch vor? Er verhielt sich eigentlich relativ normal. Ich war derjenige, der sich komisch verhielt.
Als ich im Garten ankam, sah ich einen genervten Karl, der mit seinem Grill zu kämpfen schien.
,,Bescheuertes Teil'' fluchte er.
,,Was hat es dir denn getan?'' lachte ich. Er drehte sich zu mir um und als er mich sah, bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht.
,,Das blöde Teil will einfach nicht anspringen, ich hätte meinen alten behalten sollen'' kam es von ihm, während wir uns kurz begrüßten.
Ich schaute mir den Grill einmal an und stellte fest, dass man ihn unten drunter erst anschalten musste. Es war nämlich ein Automatischer Grill und keiner bei dem Kohle benutzt wurde. Während er sich erhitzte, schaute Karl mich wie einen Gott an.
,,Ich liebe dich'' rief er und warf mir einen Luftkuss zu.
,,Weshalb bist du hier? Die Jungs meinten, dass du dich mehr auf deine Freundin konzentrieren willst'' sagte er nun, während wir uns auf die Hängebank fallen ließen.
,,Also nicht, dass ich mich nicht freuen würde dich zu sehen, aber ja'' hob er verteidigend seine Hände, woraufhin ich lachte.
,,Ich wollte mit dir reden'' antwortete ich ihm.
,,Oh oh, dass klingt Ernst'' sagte er.
Er klopfte mir auf die Schulter und trank einen Schluck aus seiner Cola, die er sich zuvor geöffnet hatte.
,,Was ist los?'' fragte er nun Ernst. Ich dachte nach und versuchte nach einem Anfang zu finden, doch ich fand keinen. Wie hätte ich da auch anfangen sollen? Hey Karl, ich habe Clay beinah geküsst, obwohl ich mit Josy zusammen bin und mir nun meiner Gefühle nicht mehr sicher bin?Wahrscheinlich sollte ich einfach direkt sein, es war schließlich Karl. Karl - zu dem ich gerannt war, als mich mein Bruder verkloppen wollte, wenn ich eine zu große Klappe zu ihm hatte. Bei der Erinnerung schlich sich ein kleines Lächeln über meine Lippen. Ich atmete einmal tief ein und aus und haute es einfach heraus.
,,Clay und ich haben uns fast geküsst...ich habe ihn beinah geküsst'' entfuhr es mir schließlich. Ich spürte Karl's Blick von der Seite auf mir.
Ich schaute ihn an, sein Blick verriet mir, dass ich weiter erzählen sollte und er mir aufmerksam zuhören würde.
,,Seit dem weiß ich nicht mehr, was ich denken soll...'' gab ich schließlich das erste mal ausgesprochen zu. Ein kleines Grinsen bildete sich auf Karl's Lippen, während ich ihn anschaute.
,,Darf ich ehrlich sein?'' fragte er mich zuerst, woraufhin ich stumm nickte.
,,Ich denke, dass es dich total erwischt hat'' sagte er nun.
,,Aber...'' murmelte ich, doch er unterbrach mich.
,,Und ich glaube ihm geht es nicht ganz anders, dass ist mir schon länger aufgefallen - zu dem er so gut wie die ganze Zeit durch die Glasscheibe zu dir herüber schaut'' lachte er nun leicht auf. Ich folgte seinem Blick und erwischte Clay dabei, wie er mich angeschaut hatte, doch nun seinen Blick abgewandt hatte. Wenn man bedachte, dass ich ihm die letzten Tage quasi aus dem Weg gegangen war, wunderte es mich nicht wirklich. Ich hätte mich ihm früher oder später beziehungsweise morgen auf Nick's Feier sowieso stellen müssen.
,,Und was soll ich jetzt machen? Was soll ich mit Josy machen?'' fragte ich nun.
,,In der Hinsicht kann ich dir leider nicht helfen, da musst du einzig und alleine auf dein Herz hören'' fing er an und legte seinen Arm um mich.
,,Aber in allen anderen Hinsichten bin ich für dich da'' fuhr er fort.
,,Danke'' bedankte ich mich bei ihm.
Er hatte Recht, ich musste auf mein Herz hören. Mein Herz war jedoch selbst unschlüssig. Auf der einen Seite wollte es zu Clay, doch auf der anderen konnte es Josy nicht verlassen.
Was sollte ich bloß tun? Es kam mir so vor, als würde es um die wichtigste Entscheidung meines Lebens gehen.
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Heart Racing
FanfictionManchmal findet das Rennen nicht nur auf der Strecke, sondern auch in deinem Herzen statt. George hat eine riesige Begeisterung für Motorräder, er selbst fährt jedoch nicht. Seine Freundin schenkt ihm zum Geburtstag einen ganz besonderen Ausflug: ei...