,,Darf ich jetzt vielleicht mal erfahren, was mit euch los ist?'' hörte ich Nick sagen und spürte noch immer seinen Blick auf mir.
,,Es ist nichts'' antwortete ich ihm und sammelte im Wohnzimmer den letzten Müll ein, bevor ich mich in den Garten hinaus begab und dort den Müll einsammelte.
,,Es ist nichts?'' hörte ich ihn nun meine Worte nachsprechen, als er mir hinaus folgte und nun an der Glastüre lehnte.
,,Ja'' sagte ich.
,,Dafür, dass nichts ist, geht ihr euch ziemlich an die Gurgel oder ignoriert euch'' entgegnete er. Ich widmete ihm einen kurzen Blick und ließ mich anschließend auf die Hängebank dort fallen.
,,Weißt du wie sehr es einen trifft, wenn du mit der Person schläfst, für die du wirklich etwas empfindest - dachtest, dass er sich quasi für dich entschieden hat, doch stattdessen an seine Freundin denkt und ihr kurz danach auch noch in die Augen schaut, als wäre nichts gewesen, statt zu sagen Hey wir müssen reden oder sonst was'' entfuhr es mir schließlich seufzend.
,,Es geht also um euch und Josy'' kam es von ihm, woraufhin ich stumpf nickte.
,,Wenn George nicht weiß was er will, solltest du dich vielleicht einfach auf jemand anderen konzentrieren'' sagte er nun. Womöglich hatte er Recht, doch das konnte ich nicht. Ich hatte mich verdammt nochmal Hals über Kopf in diesen Idioten verliebt und es tat weh zu wissen, dass er eigentlich ebenfalls etwas für einen empfand, doch seine Freundin ihm im Weg stand. Wieso sprach er nicht einfach mit ihr? Wieso konnte er nicht ehrlich zu sich selbst, Josy, mir - einfach allen sein? Was war sein verdammtes Problem?
,,Fühlst du dich fit genug für die Koza-Strecke nachher?'' fragte er nun.
,,Vielleicht lenkt dich das Fahren ja ein wenig ab'' fügte er hinzu. Er hatte Recht, das Fahren lenkte mich wirklich so gut wie immer von meinen Problemen ab und bald stand auch schon das nächste Motorradrennen an. Ich wollte George eigentlich dazu bekommen bei diesem Rennen mit uns zu fahren, doch daraus würde wohl nichts mehr werden. Wahrscheinlich würde auch aus uns nichts mehr werden, denn langsam gab ich die Hoffnung darauf auf. Er schien einfach zu sehr an Josy zu hängen oder hatte einfach zu sehr Angst ihr die Wahrheit zu sagen.
,,Ja'' antwortete ich Nick schließlich, woraufhin er nun nickte.Nachdem das Haus von Karl komplett gereinigt war, machten sich Josy und George langsam auf den Weg. Ich lehnte am Wohnzimmer etwas weiter weg von der Haustüre und schaute den anderen zu, wie sie sich verabschiedeten. George's Blick traf auf meinen, er sah etwas verletzt oder traurig aus, doch das hatte er sich doch selbst eingebrockt? Er war schließlich derjenige, der sich gerade mit einer Person auf den Weg nach hause befand, obwohl er viel lieber bei jemand anderen wäre - bei mir. Unser Blickkontakt verschwand, als er sich umdrehte und mit Josy ging. Seufzend schaute ich noch immer auf die Türe, die Karl bereits geschlossen hatte und verfiel in Gedanken.
Wenn ich gewusst hätte, dass es mit ihm so kompliziert werden würde, hätte ich mich selbst davon abgehalten mich in ihn zu verlieben. Ich hatte weder die Zeit, noch die Kraft für diesen Mist.
Als ich wieder zu mir kam, bemerkte ich dass Karl und Nick vor mir standen. Karl wollte anscheinend etwas sagen oder fragen, doch hielt sich durch Nick's Blick zurück.
,,Sollen wir uns auf den Weg machen?'' fragte mich Nick nun, er meinte die Koza-Strecke.
,,Klar'' antwortete ich und zuckte mit den Schultern.An der Koza-Strecke angekommen stieg ich nicht einmal ab, sondern fuhr direkt los. Ich brauchte einfach andere Gedanken, vielleicht würde mir der Wind sie ja aus dem Hirn blasen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Nick versuchte mich aufzuholen, doch als er bemerkte, dass ich immer schneller fuhr, gab er auf.
Irgendwann versuchte ich langsam abzubremsen, doch meine Bremse funktionierte nicht. Mir fiel plötzlich wieder ein, dass ich an der Bremse am Arbeiten war und sie noch nicht fertig hatte. Da hatte ich total vergessen, da wir seit ein paar Tagen nicht mehr wirklich gefahren waren.
Nick schaute mir verwirrt hinterher, als ich erneut an ihm vorbei fuhr, während er schon wieder zum stehen kam. Ich hatte jedoch keine andere Wahl und musste solange fahren, bis ich von selbst langsamer werden würde. Als ich dann endlich zum stehen kam, atmete ich erleichtert aus. Nick kam auf mich zugelaufen und gab mir einen kleinen Schubs.
,,Drehst du jetzt total durch? Das hätte nach hinten los gehen können!'' rief er, er klang besorgt und etwas schockiert.
,,Es war keine Absicht. Ich habe vergessen, dass ich an der Bremse am Arbeiten war'' versuchte ich mich zu erklären, er schaute mich jedoch zunächst unglaubwürdig an, bis er nickte.
,,Ich hatte für einen Moment echt Angst um dich du Idiot'' rief er nun leicht grinsend, jedoch noch immer schmollend.
,,Ich weiß'' entgegnete ich ebenfalls leicht grinsend, während wir unsere Motorräder zur Hütte am Koza-Platz schoben.
Tut mir leid, dass erst jetzt etwas kommt. Ich war den Tag über beschäftigt. :)
DU LIEST GERADE
Heart Racing
FanfictionManchmal findet das Rennen nicht nur auf der Strecke, sondern auch in deinem Herzen statt. George hat eine riesige Begeisterung für Motorräder, er selbst fährt jedoch nicht. Seine Freundin schenkt ihm zum Geburtstag einen ganz besonderen Ausflug: ei...