!Trigger Warnung!
Jisung PoV:Immer noch etwas schwer atmend, kuschle ich mich zu Minho unter die Decke, woraufhin dieser behutsam einen Arm um mich legt. „Es war dein erstes Mal, habe ich recht?" Leise flüsternd streicht er mir leicht über den Rücken, weshalb ich zögerlich bestätigend nicke. Es hat sich anfangs wirklich komisch angefühlt, aber je mehr ich mich darauf eingelassen habe, umso besser war es. „Tut dir noch irgendwas weh?" „Es geht schon." Ich merke zwar meinen Hintern noch etwas, aber es ist erträglich. Minho war die ganze Zeit über so sanft mit mir. Das habe ich irgendwie nicht erwartet.
„Ich liebe dich Minho." Leicht lächelnd schmiege ich mich zufrieden an seine Brust heran, woraufhin für einen Augenblick Stille herrscht. Ich habe nicht erwartet, dass er etwas darauf antwortet, also ist das in Ordnung. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass er mich irgendwie mag, auf was für eine Art und Weise auch immer das ist. Er hätte doch sonst nicht versucht mich zu beruhigen, als ich so betrunken war und auf der Party hätte er mich einfach links liegenlassen können. Es interessiert sonst auch keinen, wie es mir geht.
„Es tut mit leid. Ich muss jetzt gehen." Mit einem Mal drückt Minho sich plötzlich von mir weg, weshalb ich ihn sichtlich verwirrt ansehe. Habe ich etwas falschgemacht? „Warte, können wir nicht noch ein bisschen liegen bleiben?" Unsicher greife ich schnell nach seinem Arm, woraufhin er sich direkt wieder von mir losreißt. „Jisung, lass das bitte. Ich habe dir den Gefallen getan, um den du mich gebeten hast und wir sollten es jetzt dabei belassen."
„Minho-" „Ich möchte dich nie wieder sehen. Dieses Mal endgültig. Hast du mich verstanden?" Das meint er nicht ernst. Es ist nicht das erste Mal, dass er das behauptet und sich selber nicht daran hält. Ich war nicht derjenige, der heute auf ihn zugegangen ist. „Das sagst du doch nur wieder so..." Er kann mich jetzt nicht einfach hier sitzen lassen. Gerade eben war doch alles noch in Ordnung. Wieso tut er das? Hasst er mich wirklich so sehr? Aber warum ist er dann jedes Mal, wenn ich ihn brauche für mich da? Was ist dieses Mal anders?
„Wir sind zu weit gegangen. Was auf dieser Party passiert ist, wird auf dieser Party bleiben. Lass es mich nicht noch mehr bereuen, dass ich dich in mein Leben gelassen habe. Du machst alles kaputt." Mit diesen Worten wendet der Ältere sich von mir ab und holt sich etwas zum Anziehen aus dem Schrank heraus, woraufhin mir allmählich Tränen in die Augen steigen. Das kann er nicht ernst meinen. Das eben hat sich nicht so angefühlt. Er war so liebevoll und jetzt... jetzt fühle ich mich nur noch von ihm benutzt.
„Du lügst." Ich glaube ihm kein Wort. Ich will nicht, dass es wahr ist. Ich möchte weiter in meiner Fantasie leben. Ich will nicht wieder allein sein. Diese Einsamkeit frisst mich auf. „Mach die Augen auf, du Idiot. Ich bin nur nett zu dir gewesen, weil du mein Geheimnis kennst und ich dir etwas schulde. Das ist jetzt vorbei. Ein Wort zu irgendwem und ich sorge dafür, dass du nie wieder glücklich wirst." Ohne mich auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, zieht er sich seinen Pullover über den Kopf und verschwindet wenig später durch die Tür.
Jetzt sitze ich hier ganz allein, in einem mir unbekannten Zimmer und kämpfe gegen dieses widerliche Gefühl an, welches langsam aber sicher in mir aufkommt. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Es nagt seit Ewigkeiten an mir, doch bisher habe ich es stets unterdrückt. Nur bin ich mir gerade nicht sicher, wie lange ich das noch kann. Es breitet sich schlagartig immer mehr in mir aus und beginnt damit die Überhand zu gewinnen. Es erstickt alles in mir und ich hasse es. Ich hasse mich so sehr dafür. Ich kann das nicht mehr.
„Fuck." Frustriert von mir selber kralle ich mich ohne zu zögern fest in meine Seiten und halte für einen Moment inne. Wieso hilft es nicht? Normalerweise vertreibt der Schmerz dieses widerliche Gefühl in mir. Wieso geht es jetzt nicht weg? „Ich will nicht mehr." Leise schluchzend bohre ich meine Fingernägel immer tiefer in meine Haut hinein, wobei ich meine Zähne fest zusammenbeiße. Ich will, dass es aufhört. Ich will nicht mehr allein sein. Wieso hasst mich die ganze Welt? Wenn nicht einmal Minho mich bei sich haben will, wer würde es dann sonst?
„Ich habe dir gesagt, dass du dich von Minho fernhalten sollst." Erschrocken sehe ich schnell zur Tür auf und versuche mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, als auf einmal ein blondhaariger Junge den Raum betritt. „Wer bist du?" Leise murmelnd verstecke ich mich weiter unter der Bettdecke und versuche so die Wunden an meinem Oberkörper vor ihm zu verstecken. „Das ist unwichtig. Ich möchte, dass du jetzt auf der Stelle von hier verschwindest."
„Du bist Bbokari, habe ich recht?" Ich kann jetzt nicht aufstehen, nicht solange er mich so ansieht. Und wenn er der ist, für den ich ihn halte, wird er Minho mit Sicherheit von den Kratzern erzählen und das will ich nicht. Minho soll mich nicht für einen vollkommenen Schwächling halten, auch wenn er das wahrscheinlich schon längst tut. „Nimm dir was zum anziehen aus dem Schrank und hau ab."
„Ich brauche euer Zeug nicht, aber kannst du dich wenigstens umdrehen solange ich mich anziehe? Wie du vielleicht bemerkt hast, bin ich immer noch nackt." Ich will gar nicht wissen, wie ich überhaupt aussehe. Es wird noch ein Spaß meiner Mutter die Flecken an meinem Hals zu erklären. „Meinetwegen." Mit verschränkten Armen vor der Brust wendet sich der Blondhaarige schließlich widerwillig von mir weg, weshalb ich schnell meine blutverschmierten Finger an dem Bettlacken abwische. Eben habe ich noch geweint und jetzt spiele ich allen wieder etwas vor. Vielleicht kann Minho mich deswegen nicht leiden.
„Du kannst Minho von mir ausrichten, dass er gewonnen hat. Ich werde ihn nicht mehr belästigen." Mühsam quetsche ich mich langsam in meine noch nasse Lederhose hinein und ziehe mir schnell mein Hemd über. Hoffentlich sieht man das Blut nicht durch den weißen Stoff. Dadurch dass meine Haut so aufgeweicht von dem Wasser ist, sind die Wunden tiefer als sonst. Da ist es auch kein Wunder, dass sie so stark bluten. „Ich mochte ihn wirklich sehr." Mit einem aufgezwungenen Lächeln gehe ich schließlich an ihm vorbei und halte meine Tränen verkrampft zurück. Das war's jetzt also wirklich. Es ist vorbei.
***
Ist es das?
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Darkness // Minsung
FanfictieWie ist das mit Gegensätze ziehen sich an? Sie färben wohl eher ab. Dunkle dreckige Geheimnisse können selbst die Unschuldigsten verderben. Lee Minho x Han Jisung !ACHTUNG - Trigger Warnung! • Boy x Boy • Mord / Gewalt / Mobbing • Depressionen...