!Trigger Warnung!
Minho PoV:„Jisung macht was?!" Sichtlich in Panik versetzt, schreie ich Felix lautstark am Telefon an, während ich mir schnell die blutverschmierte Kleidung vom Körper streife. Das meint er jetzt nicht ernst, oder? „Beruhig dich. Bis die Tabletten anfangen zu wirken, dauert es ein bisschen. Er hat gerade erst angefangen sie zu schlucken. Du darfst nichts überstürzen, sonst fliegst du sofort auf. Die Polizei sucht gerade die ganze Gegend nach dir ab."
„Ich soll nichts überstürzen?! Jisung versucht verdammt nochmal sich umzubringen!" Ohne wirklich auf irgendwas zu achten, stürme ich schnell zur Waschmaschine und stopfe meine Sachen dort hinein. Ich muss mich beeilen, bevor es zu spät ist. „Das weiß ich. Aber wenn du jetzt einfach losrennst und die Polizei dich erwischt, bist du Jisung auch keine große Hilfe mehr." Das weiß ich doch selber auch. „Aber ich kann doch nicht einfach abwarten."
„Mach dich erst einmal sauber. Deine Klamotten kannst du später noch entsorgen. Und dann suche ich dir einen Weg, wo die Wahrscheinlichkeit auf Polizei zu treffen nur gering ist." Ich finde es ja lieb von ihm, dass er gerade versucht mich zu beruhigen, nur bringt das leider herzlich wenig. Ich beruhige mich erst, wenn er in Sicherheit ist. „Aber Jisung-" „Jetzt werde verdammt nochmal nicht irrational. Das führt zu nichts."
„Wehe es stößt ihm etwas zu." Leise fluchend renne ich schnell hinüber ins Badezimmer und stelle dort das Wasser der Dusche an. Warum musste ich mich auch ausgerechnet heute so einsauen? Mein ganzes Gesicht und meine Haare sind voll mit Blut. „Wenn die Lage zu ernst wird, werde ich ihm einen Krankenwagen rufen. Doch bis die sich den Zugang verschafft haben, könnte es eventuell zu spät sein. Und ich kann nicht einschätzen, was er macht, wenn er die Sirenen hört. Darum musst du unbedingt zuerst da sein."„Na gut. Ich gehe jetzt duschen. Ich lasse dich derweil auf Lautsprecher. Sollte sich die Lage verändern sag mir sofort Bescheid."
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„Ich mache mich jetzt auf den Weg." Nachdem ich meine Haare notdürftig mit einem Handtuch abgetrocknet habe und ich in neue Kleidung hineingeschlüpft bin, stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und renne hinunter auf die Straße. Ich glaube so schnell habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nie geduscht. Normalerweise lasse ich mir meine Zeit um das warme Wasser zu genießen und wirklich alle Rückstände von meinem Körper zu waschen. „Gut, ich glaube du solltest dich doch etwas mehr beeilen? Lauf die nächste Straße rechts."
„Wieso?!" Augenblicklich wieder in Panik versetzt biege ich schnell in die genannte Seitenstraße ab und ziehe mir die Kapuze meines Pullovers tief ins Gesicht. „Jisung geht es wohl selber nicht schnell genug. Er lässt gerade Wasser in die Badewanne ein und hinterlässt eine Nachricht für dich auf seinem Handy. Am Ende der Straße links."
„Verdammte Scheiße!" Etwas lauter als gewollt schreie ich in die menschenverlassene Straße hinein, woraufhin ich mich kurz flüchtig umsehe. Ich hoffe das hat gerade niemand gehört. Aufmerksamkeit ist das letzte was ich jetzt gebrauchen kann. Und vor allem nicht von der Polizei. Auch wenn ich bisher niemandem über den Weg gerannt bin, kann ich die Sirenen in der Nachbarschaft deutlich hören. „Jetzt sei ruhig! Die nächste Abbiegung wieder links. Dort steht ein Streifenwagen, also zieh ja keine Aufmerksamkeit auf dich."
„Jaja." Leise murrend verlangsame ich mein Tempo, als das Auto bereits in Sicht ist und nähre mich diesem mit gesenktem Kopf. Bitte ignoriert mich einfach. Ich bin zwar derjenige, den ihr sucht, doch gerade ist der falsche Augenblick dafür mich zu erwischen. Denn dieses eine Mal bin ich unterwegs, um den Tod eines Unschuldigen zu verhindern. „Ok, ich glaube sie haben dich nicht gesehen. Du musst jetzt noch einmal rechts abbiegen, dann müsstest du sein Haus schon sehen."
„Danke." Kaum bin ich aus der Sichtweite der Polizisten verschwunden, sprinte ich das letzte Stück, bis ich schließlich vor seinem Haus zum Stehen komme. „Weißt du, ob außer ihm noch jemand zuhause ist?" Mit Bedacht keine Aufmerksamkeit zu erregen, schleiche ich mich schnell an der Hauswand entlang nach hinten in den Garten. In Jisung's Zimmer brennt immer noch das Licht, aber nach Felix Beschreibung gehe ich sehr stark davon aus, dass er sich in einem der Badezimmer befindet.
„Nein, er ist alleine. Seine Mutter ist zu ihrem Freund gefahren und Jisung hat ihr Handy gefunden. Er hat den Chat zwischen den beiden gelesen, woraufhin bei ihm alle Sicherungen durchgebrannt sind. Sie hat dort etwas davon geschrieben, dass sie nie Kinder haben wollte. Das und der Streit zwischen ihnen hat ihm wohl den Rest gegeben." Während Felix endlich die Gelegenheit gefunden hat mir mehr Details zu geben, verschaffe ich mir durch eines der Fenster Zugang zu dem Haus. Ein Glück, dass ich in solchen Dingen mittlerweile Übung habe.
„Worum ging es bei dem Streit?" Leise murrend drücke ich schließlich das Fenster vor mir auf, bevor ich mich an der Fensterbank hinaufziehe und direkt in das Wohnzimmer hineinstolpere. „Er hat sich vor ihr geoutet und sie hat das nicht sonderlich gut aufgenommen. Danach ging es um die Party und was ihr beiden da getrieben habt. Es war nicht schön sich das mit anhören zu müssen." Das kann ich mir vorstellen, aber wieso hat er mir nichts davon erzählt? Wahrscheinlich, damit ich mich nicht wieder unnötig einmische, aber trotzdem. Er weiß genau, was Jisung mir bedeutet. Ich hasse es, ihn leiden zu sehen.
„Fuck." Genau in dem Moment, in welchem ich das Licht im Flur anstelle, fällt mein Blick direkt auf das Wasser, welches am Ende des Ganges unter der Tür hervorgequollen kommt. „Bitte nicht!" Erfüllt von diesem unglaublich abscheulichen Gefühl renne ich schnell durch das Wasser und öffne schlagartig die Tür zum Badezimmer. „Jisung!!" Mit Tränen in den Augen stürme ich schnell zu dem Jüngeren hinüber und ziehe ihn an den Armen verzweifelt aus dem Wasser hinaus.
„Nein, Nein, Nein!" Panisch lege ich seinen leblosen Körper auf dem Boden ab und lege meine zitternden Hände behutsam an seine Wangen. „Mach die Augen auf! Jisung, bitte!" Leise schluchzend taste ich schließlich an seinem Hals nach seinem Puls, doch von diesem fehlt jede Spur. „Sein Herz schlägt nicht mehr!" „Ich habe bereits den Notarzt alarmiert, aber bis der eintrifft, musst du selber versuchen ihn wieder zu beleben."
„Das ist alles meine Schuld!" Mit verschwommener Sicht beuge ich mich wieder über ihn und positioniere meine Hände auf seinem Brustkorb, bevor ich anfange regelmäßigen Druck auf diesen auszuüben. Ich darf ihn nicht auch noch verlieren! Er ist alles was ich noch habe. Wenn er diese Welt verlässt, gibt es nichts mehr, was mich noch hier hält. Es ist nur meinetwegen soweit gekommen. Ein Leben ohne ihn würde ich nicht aushalten. Es würde mich endgültig zerfressen. Ich brauche ihn genauso sehr, wie er mich braucht. Wieso erkenne ich das erst jetzt? Ich will ihn in meine Arme schließen, ihm sagen, dass alles Ok ist und ihn nie wieder loslassen. Doch dafür scheint es nun zu spät zu sein.
The End...
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Darkness // Minsung
FanfictionWie ist das mit Gegensätze ziehen sich an? Sie färben wohl eher ab. Dunkle dreckige Geheimnisse können selbst die Unschuldigsten verderben. Lee Minho x Han Jisung !ACHTUNG - Trigger Warnung! • Boy x Boy • Mord / Gewalt / Mobbing • Depressionen...