Jisung PoV:
„Du Streber." Beim vorbeigehen haut mir einer meiner Mitschüler gegen den Hinterkopf, weshalb ich nur genervt die Augen verdrehe. Fällt denen nicht mal was Neues ein? Ich habe im Gegensatz zu Ihnen wenigstens gute Noten, die Lehrer mögen mich und ich habe bessere Chancen später einmal erfolgreich im Beruf zu sein. Das einzige Problem das ich habe, ist das mir ständig langweilig ist. Klar ich verbringe viel Zeit mit dem lernen, aber irgendwann habe ich den Stoff dann auch durch. Mit anderen abzuhängen reizt mich jedoch nicht wirklich. Einerseits wollen sie mich sowieso nicht dabei haben und andererseits möchte ich mich ohnehin nicht mit ihnen abgeben. Es beruht also auf Gegenseitigkeit.
„Wie einige von euch es vielleicht schon mitbekommen haben, ist heute morgen eine weitere Leiche aufgefunden worden. Es handelt sich dabei um einen Jungen von dieser Schule. Ich bitte euch vorsichtig zu sein und nach Sonnenuntergang nicht mehr vor die Tür zu gehen. Fangen wir jetzt mit dem Unterricht an." Es war also ein Schüler dieser Schule. Ich frage mich, was sein Motiv ist. Bringt er wirklich so willkürlich Menschen um, wie es alle behaupten?
- Ein paar Tage später -
„Jisungie wo willst du denn so spät noch hin? Es gibt bald Abendessen." Ich halte kurz neben der Küchentür an und werfe einen Blick zu meiner Mutter hinüber, welche mit ihrer Schürze am Herd steht. „Ich wollte noch einmal kurz zur Bibliothek und mir neue Bücher ausleihen. Es wird nicht lange dauern." Kurzerhand schnappe ich mir meine Jacke und einen der Lollies, die bei uns im Flur auf dem Schrank liegen. „Pass bitte auf dich auf Schatz und-" „Ja Eomma. Ich gehe in keine dunklen Gassen und klingle irgendwo, wenn mich jemand verfolgt."
„Bis später." Und mit diesen Worten ziehe ich die Tür hinter mir ins Schloss. Ich weiß ja, dass meine Mutter sich Sorgen um mich macht, vor allem wegen diesem Typen der hier sein Unwesen treibt. Aber darum muss sie sich nicht ständig wiederholen. Ich bin alt genug, um auf mich selber aufzupassen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit dieser Person überhaupt über den Weg zu laufen so gering, dass es fast schon wahrscheinlicher wäre im Lotto zu gewinnen.
Seufzend stecke ich mir schließlich den Lollie zwischen die Lippen und lasse den Beutel mit den Büchern in meiner Hand hin und her schwingen, wobei ich meinen Blick hinauf zu den Sternen wandern lasse. Es gibt nichts entspannenderes, als den Himmel bei Nacht zu beobachten. Es lässt mich und meine Probleme so klein erscheinen. Ich habe wirklich Luxus Probleme. Andere wären wahrscheinlich froh darüber, wenn sie einmal die Zeit dazu hätten, um Langeweile zu haben. Nach der Schule werde ich diese Zeiten vermutlich auch vermissen.
Mit dem Blick weiterhin auf die Sterne gerichtet, biege ich in eine der Seitenstraßen ab, als ich auf einmal mit jemandem zusammenstoße. Erschrocken weiche ich schnell zurück, wobei ich jedoch über meine eignen Füße stolpere und unsanft mit meinem Po auf dem Boden aufkommen. „Oh nein..." Ohne meinem Gegenüber Beachtung zu schenken, sehe ich bedrückt auf meinen Lollie hinunter, welcher zwischen meinen Beinen vollkommen zertrümmert auf dem Boden liegt. Ich hatte ihn noch nicht einmal zur Hälfte gegessen. So eine Verschwendung.
„Tut mir leid. Ich habe nicht aufgepasst." Leise murrend erhebe ich mich langsam vom Boden, wobei mich mein Gegenüber eher ziemlich perplex ansieht. Hat er einen Geist gesehen oder habe ich ihn so sehr erschreckt? Vielleicht denkt er ja, ich bin der Mörder. Jedenfalls kommt er mir irgendwie bekannt vor. „Es war meine Schuld. Ich war abgelenkt. Habe ich dir wehgetan?" Kurzentschlossen lege ich meine Hand mit einem entschuldigen Lächeln auf die Schulter des Jungen, welcher hingegen schnell von mir zurückweicht. Was hat er denn?
„Scheiße." Ist das erste und letzte Wort, welches fluchend seine Lippen verlässt, bevor er mir schließlich den Rücken zuwendet. Wo läuft er denn jetzt hin? Völlig verwirrt sehe ich dem schwarzhaarigen hinterher, bevor mein Blick irritiert zu meiner Hand hinunter wandert. Irgendwie fühlt sie sich so merkwürdig feucht an. „Was zum-" Erst jetzt bemerke ich die vollkommen mit Blut überströmte Person neben mir auf dem Boden, weshalb ich schnell einige Schritte nach hinten stolpere. Ist.. Ist der tot? War das? War das dieser Junge?
Bevor ich überhaupt richtig realisieren kann, was hier gerade passiert, erklingt auf einmal eine laute Sirene hinter mir, weshalb ich erschrocken zusammenzucke. „Fuck." Ohne lange zu zögern, setze ich mich auf der Stelle in Bewegung und folge dem Jungen, welcher zuvor in der Dunkelheit verschwunden ist. Wieso mache ich das? Ich sollte umdrehen und der Polizei erzählen was da gerade passiert ist, wen ich da gerade gesehen haben. Doch stattdessen schleicht sich auf einmal ein breites Grinsen auf meine Lippen und ich fasse mir fast schon lachend an die Brust. Es schlägt, mein Herz schlägt so verdammt schnell vor Aufregung. Ich liebe es.
***
Da ich es an Silvester verpeilt habe, an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an chim-chimeney für die vielen tollen Gespräche die wir wegen dieser Story hatten. Du hast mich auf viele neue Ideen gebracht und mich über meinen Schatten springen lassen ^^Außerdem ein dickes Dankeschön an Endariou / TaeoretischJaAbEr & ChillkroeteCharlie fürs korrigieren und Feedback geben meiner Kapitel ^^
Und auch ein Dankeschön an Smaragdheide / Cryabbtit_34 die mich ebenfalls am Anfang der Geschichte begleitet hat ^^
Eure Gay Kids <3
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Darkness // Minsung
FanfictionWie ist das mit Gegensätze ziehen sich an? Sie färben wohl eher ab. Dunkle dreckige Geheimnisse können selbst die Unschuldigsten verderben. Lee Minho x Han Jisung !ACHTUNG - Trigger Warnung! • Boy x Boy • Mord / Gewalt / Mobbing • Depressionen...