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Erstarrt sitze in meinem Wagen und sehe zu dem Haus rechts von mir. Das Haus, das mich von meiner Gata trennt. Die Frau, die ich über alles und jeden liebe. Die Frau, die mich verlassen hat, mein Herz mit sich genommen und mich voller Verzweiflung und vollkommen gebrochen zurückgelassen hat. Und jetzt? Jetzt erwartet sie ein Kind von mir. Ein Kind, welches ein Teil von uns beide ist und durch unsere Liebe entstanden ist.
Ich schüttle den Kopf. Wie zum Teufel konnte das passieren? Wie verdammt! Melanie hat regelmäßig die Antibabypille genommen. Kein einzigen Tag hat sie ausgelassen, also wie ist es passiert verdammte Scheiße!
,,Verdammt'', zische ich und lege mein Kopf auf den Lenkrad.
,,Ich wollte noch so viel mit dir erleben und jetzt? Soll unser Leben jetzt aus Windeln und kotze bestehen?", flüstere ich.
Ein lautes Klopfen holt mich aus meinen Gedanken und ich sehe zum Fenster, wo der Vater von meiner Freundin, Moment, ist sie noch meine Freundin? Dieser Gedankengang macht mich wütend. Natürlich ist sie meine Freundin! Sie hat niemals mit mir Schluss gemacht, sondern ist abgehauen, weil sie Angst hatte. Mein kleiner Feigling, denke ich seufzend.
,,Steig aus den verdammten Wagen", verlangt Mr. Evans von mir mit einem scharfen Ton. Seufzend greife ich nach meinem Autoschlüssel, steige aus und sehe zu dem Vater meiner Freundin. Wenn Blicke töten könnten, würde ich jetzt sofort umfallen.
,,Mr. Evans'', sage ich bemüht ruhig. Dass dieser Mann mich nicht leiden kann ist ein offenes Geheimnis. Ob es auf Gegenseitigkeit beruht? Ja! Immerhin versucht er immer Melanie von mir fernzuhalten und das seit ich in ihr Leben gekommen bin.
Anstatt mich zu begrüßen, packt er mich an meinem Oberarm und zerrt mich mit sich Richtung Haus. Mein Herz schlägt wie verrückt und droht mir aus der Brust zu springen, wenn ich daran denke, dass ich sie gleich sehen werde. Mein Anker. Die einzige Frau, die in der Lage ist, all meine Sinne zu benebeln.
Meine Hand beginnt zu jucken, als ich mir ihr schönes Gesicht vorstelle. Wie gern würde ich sie jetzt anfassen.
Wir betreten das Haus und Melanies Vater zieht mich weiter Richtung Wohnzimmer.
Ich war ein einziges Mal hier gewesen. Das war an dem Tag, an dem mich meine Freundin ihren Eltern vorstellen wollte.
Ihre Mutter hat mich sehr freundlich empfangen und ich würde sogar behaupten, dass sie mich mag. Doch ihr Vater hat mir bereits nach 15 Minuten gesagt, dass ich mich von seiner Tochter fernhalten sollte. Natürlich habe ich mich nicht daran gehalten! Dafür war ich zu vernarrt in diese Frau. Die einzige Frau, die ich jemals geliebt habe und lieben werde. Es wird niemals eine andere geben.
,,Hallo Jayden'', ertönt die Stimme von Mrs. Evans die auf der Couch neben Melanie sitzt. Diese sieht überall hin, außer zu mir. Ein Schauer breitet sich durch meinen Körper und ich habe das Gefühl den Boden unter meinen Füßen zu verlieren.
Sieh mich an, bitte sieh mich an und zeige mir deine wundervollen Augen. Denke ich und merke wir verzweifelt ich mich gerade fühle.
Als hätte sie meine Gedanken gehört, dreht sie ihren Kopf zu mir und mein Herz setzt ein Schlag aus, als ich ihre rot angeschwollenen Augen sehe. Sie hat geweint.
,,Gata'', flüstere ich, reiße mich von ihrem Vater los und setze einige Schritte in ihre Richtung.
Mein Mädchen erhebt sich schnell, möchte auf mich zukommen, doch ihr Vater stellt sich vor uns. Ein Knurren verlässt meinen Mund. Er soll mir aus den weggehen.
,,Mama'', flüstert meine Freundin weinend und sieht verzweifelt zwischen ihre Mutter und mir hin und her .
,,George, komm lassen wir sie kurz allein'', sagt Leone und greift nach der Hand ihres Mannes.
,,Ich lasse diesen Nichtsnutz nicht mit meiner Tochter allein'', sagt er und zeigt in meine Richtung. Leone seufzt.
,,Sie ist bereits schwanger, was soll den sonst noch passieren? '', er will gerade etwas erwidern, als sie ihn einfach mit sich zieht und beide das Wohnzimmer verlassen.
Sofort wandert mein Blick zu Melanie, die mich verunsichert ansieht. Auch wenn sie müde und blass aussieht und ihre Augen rot und angeschwollen sind, ist sie immer noch die schönste Frau der Welt.
,,Komm zu mir Gata'', flüstere ich und öffne meine Arme. Schnell rennt sie auf mich zu, schmeißt sich in meine Arme und beginnt bitterlich zu weinen.

So die zwei sind wieder vereint. Das heißt dann wohl Friede, Freude, Eierkuchen. Oder?....

Freue mich über konstruktive Kritik 💃🏾

Bis sie uns für immer verbindet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt