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Überfordert sitze ich neben Melanie an dem Esstisch, während ihr Vater mich von der Seite beobachtet.
,,Ich spreche mit dir'', sagt er in meiner Richtung, doch ich kann ihn gerade keine Antwort geben, selbst wenn, ich wüsste nicht worauf, da ich ihn nicht zugehört habe.
Meine Gedanken kreisen sich weiterhin darum, dass ich Vater werde und eine Tochter kriege. Gott, eine Tochter. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, geschweige denn was ich sagen soll.
,,Jay'', flüstert Melanie und legt eine Hand auf meinen Arm. Abwesend sehe ich zu ihr.
,,Hmm?'', ist das Einzige was aus meinem Mund kommt.
,,Dad redet mit dir", sagt sie leise und sieht wieder zu dem Teller vor sich. Seufzend sehe ich zu ihrem Vater, der mich wie immer böse ansieht.
,,Ich habe eine Entscheidung getroffen", sagt er und setzt sich gerade auf. Wahrscheinlich um seine Macht zu demonstrieren.
,,Sie? Bei allem Respekt, aber was haben Sie hier zu entscheiden?'', frage ich vollkommen ernst.
Ich verstehe es, dass es sich hier um seine Tochter handelt und er sich nur um sie sorgt. Aber in dieser Sache hat er nichts mitzureden. Melanie und ich sind die Einzige, die sich einen Kopf darüber machen werden, wie es weiter geht und diesbezüglich auch eine Entscheidung treffen. Keine dritte Person wird über unsere Zukunft entscheiden.
,,Steck dir deinen Respekt sonst wohin'', faucht er.
,,George!'', ruft seine Frau und sieht ihn empört an. Melanie neben mir verspannt sich und beißt sich fest auf die Lippen. Ich kenne diese Geste zu gut! Und da sie jetzt sicherlich nicht erregt ist, versucht sie ihre Träne zu unterdrücken. Ich beuge mich zu ihr runter.
,,Nicht weinen, ganz egal was er sagt, er wird uns niemals trennen können'', flüstere ich ihr zu, drücke ihr einen Kuss auf den Kopf und greife nach ihrer Hand, welche auf dem Tisch liegt und drücke sie fest.
,,Das hört ab heute auf'', sagt George und zeigt zwischen Melanie und mir. Mein Griff auf ihrer Hand wird fester und ich sehe ihn vernichtend an.
,,Wie bitte?'', kommt es knurrend aus meinem Mund.
,,Diese Beziehung ist ab heute zu end-''
,,Nein!'', schreie ich und erhebe mich wütend. Was erlaubt er sich?
,,Sie entscheiden nicht über unsere Bez-'', nun ist er, der mich unterbricht.
,,Ich entscheide über das Leben meiner Tochter und du bist nicht genug für mein Kind! Du wirst es niemals sein'', schreit er und erhebt sich ebenfalls.
Das ich nicht gut genug für diese Frau bin, ist mir bewusst. Sie verdient jemand, der sie von Problem fernhält und nicht jemand wie mich, der Probleme mit nach Hause bringt.
Aber was soll ich tun? Ich bin verrückt nach ihr und viel zu egoistisch, um sie frei zu lassen.
,,Weder Sie noch sonst jemand werden mich dazu zwingen können mich von ihr fernzuhalten. Nicht in diesem Leben'', stelle ich klar.
,,Und ob du dich fernhalten wirst! Nicht nur von meiner Tochter, sondern auch von meiner Enkelin. Du wirst sie nicht zu sehen bekommen und schon gar nicht als Vater anerkannt! Sobald du meine Wohnung verlässt, warst das!'', schreit er so laut das meine Freundin zusammenzuckt. Ich lege eine Hand auf ihre Schulter.
,,Haben sie nun vollkommen den Verstand verloren? Nichts der gleiches wird passieren! Sie können mich von niemandem fernhalten, schon gar nicht von ihrer eigenen Tochter'', schreie ich zurück.
,,Tja, dann sehe ich mich wohl gezwungen die Polizei zu informieren'', sagt er triumphierend. Verwirrt sehe ich ihn an. Was zum Teufel möchte er mir damit sagen?
Als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck sieht grinst er noch mehr.
,,Sieh mich nicht so an, denkst du ich weiß nicht was du tust? Womit deine Familie ihren Schmutzigen Geld verdient?'', sagt er und macht einige Schritten in meine Richtung.
Ein lautes Lachen verlässt mein Mund und ich sehe ihn herrlich amüsiert an. Grinsend hole ich mein Telefon aus der Hosentasche und halte es ihm hin.
,,Nur zu, rufen sie an. Tun sie was sie nicht lassen können'', zische ich. Denkt er wirklich er kann mir mit der Polizei drohen?
,,Na schön'', sagt er, ignoriert mein Handy, greift nach seinem eigenen und beginnt zu wählen. Plötzlich erhebt sich Melanie, reißt ihm das Handy aus der Hand und schüttelt wild den Kopf.
,,Bitte nicht die Polizei anrufen'', flüstert sie weinend. Mein armes Mädchen, sie macht sich tatsächlich sorgen um mich.
,,Gib mir das Handy Melanie, SOFORT'', brüllt er. Ich ziehe meine Freundin zu mir.
,,Brüll sie ja bloß nicht an'', knurre ich. Doch er achtet nicht auf mich.
,,Gut, dann eben das Haustelefon", sagt er und möchte sich wegdrehen.
,,Nein! Bitte, ok. ich..ich werde mich von ihm fernhalten. Aber nicht die Polizei anrufen'', schreit sie weinend und bricht mir das Herz.

Die zwei tun mir so leid 😫
Freue mich über konstruktive Kritik 💃🏾

Bis sie uns für immer verbindet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt