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Eine gefühlte Ewigkeit stehen wir einfach nur da und halten einander ganz fest. Noch nie in meinem Leben habe ich mir so sehr wie jetzt gewünscht, dass die Zeit für immer stehen bleibt. Ich will einfach nur hier mit ihr stehen, sie festhalten, ihren Duft inhalieren und nie wieder loslassen. Meine Hand wandert von ihrer Taille zu ihrem Nacken, wo ich sie zu kraulen beginne.
,,Es tut mir leid, es tut mir so le-'', beginnt sie, doch ich unterbreche sie in dem ich schnell ihren Kopf hebe und meinen Mund gierig auf ihren drücke. Eine Explosion der Gefühle bricht in meinem Inneren aus und ich bilde mir ein, mein Körper würde wie verrückt vibrieren.
Hungrig nehme ich ihre köstlichen Lippen in Besitz und lasse all die Verzweiflung, Sehnsucht und Angst, welche ich die letzten Wochen empfunden habe in den Kuss einfließen und drücke meine Augen noch fester zu. Zu groß ist die Angst, die Augen auf zu machen und festzustellen, dass all dies nur ein Traum ist.
Wir seufzen beide vor Verlangen auf und pressen unseren Körper noch fester aneinander. Melanie legt eine Hand um meinen Nacken und zwingt mich zu sich runter, während ihre Zunge um Einlass bittet. Ungeduldig heiße ich ihre Zunge willkommen und starte einen hungrigen Tanz aus Leidenschaft und pure Gier.
Hastig lege ich meinen Händen auf ihren knackigen Arsch und knete diesen, bevor ich sie fest packe, sie hochhebe und ihre Beine um meine Hüfte schlinge. Sie krallt sich an meine Schulter fest und stöhnt leise auf, als ich von ihren Lippen loslasse, küssend zu ihrem Hals wandere und anfange, fest daran zu saugen.
,,Jay'', flüstert sie keuchend. Meinen Namen keuchend aus ihrem Mund zu hören, ist eines der schönsten Geräusche, das ich jemals hören dürfte. Ein Geräusch das direkt in meine südliche Region wandert und mich in den Rand der Verzweiflung treibt.
,,Jay'', stöhnt sie diesmal lauter und ich lasse widerwillig von ihr los. Das letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist, dass ihr Vater  zurückkehrt und mich rausschmeißt. Sanft drücke ich ihr ein kleinen Kuss auf die Lippen und lasse sie wieder runter.
Wieder sieht mich meine Freundin unsicher an, setzt sich erneut hin und schlingt ihre Arme fest um ihren Bauch, so als müsste sie ihn beschützen. Diese Geste irritiert mich. Versucht sie ES vor mir zu beschützen?
,,Es tut mir leid'', kommt es erneut aus ihrem Mund. Da ich vor Aufregung nicht sitzen kann, stehe ich einfach nur vor ihr und sehe sie an.
,,Was tut dir leid Melanie?'', frage ich kurios. Es tut ihr leid, dass sie mich verlassen hat, oder tut es ihr leid, dass sie mir etwas so Wichtiges verschwiegen hat?
,,Ich wollte dich nicht verlassen Jayden, aber ich..ich. Gott ich hatte Angst'', sagt sie mit einer brüchigen Stimme. Ungläubig schüttle ich den Kopf.
,,Du hattest Angst? Vor wem Melanie, mir?'', frage ich. Sie schweigt.
,,Wann? Sag mir wann habe ich dir jemals das Gefühl gegeben, dass du dich vor mir fürchten muss? '', will ich von ihr wissen, erhalte jedoch nur ein Schweigen als Antwort.
,,Wann!'', schreie ich wütend. Sie hebt den Kopf und sieht mich mit Tränen gefüllten Augen an.
,,Hör auf mich anzuschreien!'', schreit sie zurück und beginnt zu weinen.
,,Dann gibt mir verdammt nochmal antworten'', fauche ich.
,,Was willst du bitte von mir hören?'', schreit sie hysterisch und erhebt sich.
,,Warum du mich verlassen hast, wäre ein Anfang'', erwidere ich bemüht ruhig. Sie lacht freudelos auf.
,,Warum wohl? Wie zum Teufel hätte ich dir erzählen sollen, dass ich schwanger bin, mit dem Wissen, dass du gerade keine Kinder willst? Jayden ich wurde angeschossen und dann wache ich auf und erfahre, dass ich schwanger bin. Also tut mir leid, dass ich Panik gekriegt habe und weg wollte'', schreit sie mir ins Gesicht. Ich schließe meine Augen und atme langsam ein und aus.
,,Wie? Wie konnte das passieren Melanie? Du nimmst die Pille, oder?'', frage ich, nachdem ich meine Augen wieder geöffnet habe.
,,Was soll diese dämliche Frage? Natürlich hatte ich die Pille genommen!'', zischt sie mich an. Ich fahre mir durch die Haare.
,,Und wie Melanie? Erklären mir, wie das passieren konnte", zische ich nun auch und zeige auf ihren Bauch. Sofort legt sie erneut ihre Arme fest um ihren Bauch und sieht mich wütend an.
,,Die scheiß Pille ist nur 99 % sicher. Herzlichen Glückwunsch Jayden wir sind die glücklichen 1 %'', sagt sie gleichgültig und setzt sich wieder hin.
Soll das ein Witz sein? Will sie mich auf den Arm nehmen?
,,Melanie, erlaubst du dir einen Scherz mit mir?'', frage ich ernst. Ihre Augen funkeln vor Zorn.
,,Das hättest du wohl gern oder? Die Bestätigung, dass all dies nur ein Scherz ist und ich gar nicht schwanger bin. Tja tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin im vierten Monat'', kommt es wütend aus ihrem Mund. Diese Information bringt mich dazu nach hinten zu taumeln und ich nehme Platz auf der Couch ihr gegenüber.
,,Bitte was?'', krätze ich.
,,Du hast mich schon richtig verstanden'', sagt sie und streichelt sich über den Bauch.
,,Wie verdammt scheiße, wie'', flüstere ich verzweifelt.
,,Keine Ahnung! Die Ärztin hat von irgendwas erzählt, dass mein Körper nicht wahrgenommen hat, dass er schwanger ist. Was weiß ich'', ich sehe sie einfach nur geschockt an.
,,Dann warst du die ganze Zeit schwanger? Als wir Motorrad fahren waren? Als Meg-'', ich verstumme. Megan. Sie hat auf meine Freundin geschossen, während sie schwanger war.
,,Ja'', flüstert sie.
,,Wie konnte das passieren?'', sage ich erneut.
,,Hör auf sie als das zu bezeichnen'', faucht sie. Meine Augen weiten sich.
,,Sie?'', meine Freundin nickt.
,,Wir kriegen eine Tochter'', haucht sie.

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Bis sie uns für immer verbindet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt