24 | Rain

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Schon wieder ist eine Woche vergangen. Manchmal frage ich mich, wo die Zeit hinrennt. Es kommt mir so vor, als wäre es Jahre her, dass ich nach Los Angeles gezogen bin, aber gleichzeitig ist so viel in meinem Leben passiert, dass es mir wie wenige Sekunden erscheint.

Gerade befinde ich mich mit Brooklyn in dem Bus zu seinem Zuhause.

Es sind noch weitere 20 Minuten, bis wir dort ankommen, da er eher in einem abgelegenen Teil der Stadt wohnt. Wir haben gestern in der Schule entschieden, dass wir die Nachhilfe heute bei ihm machen.

Es liegt vor allem daran, dass es in Strömen regnet und wir in keinen Park können.

"Meine Familie ist sehr groß, nur damit du nicht überrascht bist."

An Brooklyns Stimme erkenne ich, dass er wirklich aufgeregt ist. "Das hast du mir heute schon zehn Mal erzählt."

Ich muss lächeln, weil es ziemlich süß ist, dass jemand wie er, der immer so gefasst wirkt, plötzlich so nervös wird, wenn es um seine Familie geht.

"Und es ist auch wirklich okay für sie, wenn ich heute mit komme, oder?", frage ich ihn, denn seine Aufregung leitet sich auf mich über und ich fange an alles zu überdenken und überzuanalysieren, was mir in solchen Situationen immer passiert. Ich kann nichts dagegen machen, meine Gedanken fangen plötzlich an, selbstständig zu werden.

Deshalb bin ich auch nicht beruhigter, als Brooklyn mir versichert, dass es für niemanden ein Problem ist. "Aber was ist, wenn sie mich nicht mögen?" Aus irgendeinem Grund ist es mir wichtig, dass seine Familie ein gutes Bild von mir hat.

"Ich glaube es ist eher so, dass du sie am Anfang etwas überrumpelt von ihnen sein wirst. Denn sie werden dich sowas von lieben." Er wirft mir ein zuversichtliches Lächeln zu und ich fühle mich bereits etwas optimistischer. "Und nachdem du dich an sie gewöhnt hast, wirst du das auch."

20 Minuten später steigen wir aus dem Bus aus. Es regnet noch immer in Strömen und es schüttelt mich angewidert.

Wäh, ich hasse Regen.

Ich spüre, wie eine warme Hand nach meiner greift und blicke nach unten. Ich lächle in mich hinein, als ich Brooklyns erkenne. Wenn es eine andere wäre, fände ich es wirklich gruselig.

"Pass auf. Es kann jetzt nass werden", verkündet er noch, bevor er mich unter dem schützenden Dach der Bushaltestelle in den prasselnden Regen zieht. Ich quieke kurz auf, denn der Regen fängt schon nach den ersten Metern an, meine Kleidung zu durchnässen. Brooklyn hingegen scheint das nichts auszumachen und ich glaube, er läuft sogar extra langsamer.

Plötzlich bleibt er mitten auf der Straße stehen, sodass ich in ihn hineinrenne.

"Was soll das? Wir sind...", fange ich wütend an, doch ich werde von Brooklyn unterbrochen. "Tanz mit mir", fordert er mich auf.

"Was! Nein, kommt gar nicht in Frage. Meine Hose ist völlig durchnässt und wir gehen jetzt zu dir nachhause." Ich ziehe ihn mit mir mit, aber leider weiß ich nicht, in welchem Haus er wohnt und ich bleibe entmutigt stehen.

Während Brooklyn sich dabei köstlich amüsiert. Na super.

"Wenn deiner Hose jetzt schon nass ist, schadet ihr etwas mehr Regen nicht."

Ob ich will oder nicht, muss ich ihm da zustimmen. Ich will ihm gerade erklären, dass ich trotzdem nicht mit ihm tanzen werde, weil jeden Moment ein Auto kommen könnte und wir würden es durch den dichten Regenfall nicht bemerken, als Brooklyn sich mit einem Bein auf den Boden kniet.

Wirklich, er kniet sich vor mir hin und hält mir eine Hand entgegen.

"Ellie Lindner, darf ich dich zum Tanz einladen?", fragt er mich mit ernster Stimme und ich kann nicht anders, als meine Hand in seine zu legen und zu antworten: "Ja, Brooklyn Wayne, das darfst du."

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