"Was hast du eigentlich mit Mrs. Cornwell besprochen?"
Brooklyn und ich sitzen auf dem Sitzplatz eines Busses, der uns zur Bibliothek bringt, die zu weit weg zum Hinlaufen ist.
"Sie hat mir nur eine Ermahnung wegen zu vielen Fehlstunden gegeben."
Verständnislos blicke ich zu ihm. Nur eine Ermahnung? Für mich wäre das Grund genug für einen Weltuntergang.
"Bist du dir wirklich sicher, dass das nichts schlimmes ist," frage ich ihn deshalb. Vielleicht wird ihm durch diese Ermahnung endlich klar, dass er nicht immer plötzlich verschwinden kann, um was weiß ich was zu tun.
"Alles gut. Du musst dir wirklich keine Sorgen darüber machen."
Ich kenne ihn noch nicht gut genug, um zu wissen, wann er lügt. Deshalb muss ich mich wohl mit dieser Antwort zufrieden geben und hoffen, dass er die Wahrheit sagt.
Seufzend lasse ich mich in den Sitz sinken und baumele mit meinen Füßen in der Luft, weil meine Beine zu kurz sind, um sie auf den Boden zu stellen.
Ich weiß nicht warum, aber Brooklyn wirkt die ganze Fahrt sehr in sich gekehrt und das überträgt sich auch auf mich. Denn die restliche Fahr, was nur noch fünf Minuten sind, verbringe ich damit aus dem Fenster zu schauen und die vielen Häuser zu beobachten, die an uns vorbei ziehen.
Meine Stimmung ändert sich allerdings schlagartig, als wir an der Bibliothek ankommen.
Denn nachdem wir durch die Tür, in diese eintreten, atme ich erst einmal tief ein. Ich liebe diesen Geruch. Der spezielle Buch Geruch. Ich weiß nicht, wie man ihn weiter beschreiben kann, aber ich liebe ihn. Und ich wünschte es würde überall so riechen wie hier.
Oder es gäbe ein Buch-Geruch Parfüm, denn dann wäre es direkt von mir ausverkauft.
"Gehen wir an den Tisch?", fragt mich Brooklyn. Die Bibliothekarin sieht uns ermahnend an. Auch ich drehe mich zu Brooklyn um. Er hat zwar für normale Verhältnisse in einer gewöhnlichen Lautstärke geredet, aber in einer Bibliothek ist das immer etwas anderes.
"Shh, hier sind auch noch andere Leute", flüstere ich.
Überall im Raum verteilt stehen runde Tische, an denen sehr konzentriert aussehende Leuten sitzen. Wahrscheinlich sind sie her gekommen, um zu lernen. Dabei will ich sie auf keinen Fall stören.
"Du warst doch hoffentlich schon einmal in einer Bibliothek." Ich setze mich auf den Stuhl das nächstgelegenen Tisches und hohle mein Mathezeugs aus meiner Tasche. Die Frage ist zwar ein bisschen dumm, ich meine wer war denn noch nie in einer Bibliothek?
Doch bei Brooklyn kann man sich in keiner Sache wirklich sicher sein.
"Hmm, ich bin mir nicht so sicher. Aber ich das hier ist doch ein Buch, oder?" Er deutet auf eines, das in einem der riesigen Regale direkt neben unserem Tisch steht.
"Haha." Ich schnaube nur kurz. Verarschen lassen kann ich mich auch selber.
Das Lernen klappt ganze 45 Minuten ziemlich gut, worüber ich wirklich erstaunt bin. Was mich aber noch mehr wundert ist, dass Brooklyn sich echt gut dafür anstellt, dass er in der Schule eigentlich eher schlecht ist. Denn nachdem man ihm eine Sache mit allen Einzelheiten erklärt hat, versteht er es relativ schnell.
Aber bei einer Gleichung kommen wir nicht weiter.
Eigentlich würde ich jetzt mein Handy aus der Tasche holen und meinen treuen Freund Google nach Hilfe fragen, aber in dem Moment erinnere ich mich an das große, rote, schnell ins Auge stechende Verbotsschild vor der Bibliothek. Auf dem war, wenn ich mich nicht täusche, ein Handy durchgestrichen.
"Brooklyn warte, man darf hier keine Handys benutzen", versuche ich möglichst eindringlich zu flüstern, weil dieser ist gerade dabei seines aus der Hosentasche zu kramen.
"Na und, es schaut doch eh niemand zu uns."
Das stimmt. Die Bibliothekarin, die uns die ganze Zeit mürrisch beobachtet hat, führt gerade ein angeregtes Gespräch mit einem der Besuchen hier und hat somit den Rücken zu uns gedreht.
"Ja, aber was passiert, wenn sie sich genau dann umdreht und dich mit deinem Handy sieht?"
Zweifelnd sieht mich Brooklyn an. "Nichts, was sollte denn passieren? Sowieso dauert es nur ein paar Sekunden das zu suchen."
"Wenn sie dich sieht, wirst du bestimmt hier rausgeworfen. Dann sieht sie mich neben dir, setzt das in Verbindung und ich werde auch mit rausgeschmissen. Oh Gott, wir bekommen bestimmt ein lebenslanges Bibliothekverbot."
Je mehr ich daran denke desto schlimmer wird es. Panisch schaue ich mich um, während Brooklyn lässig auf seinem Stuhl sitzt und eine Augenbraue hebt.
Dann seufzt er und beäugt mich fragend. "Und was schlägst du stattdessen vor?" Ich grinse ihn an.
"Komm mit."
~~♡︎~~
Mögt ihr lieber längere oder kürzere Kapitel?
Ich glaube das hier ist das Kürzeste des gesamten Buches, also werden die nächsten wieder länger :)
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Show Me Life
أدب المراهقين"𝘐𝘤𝘩 𝘸𝘦𝘵𝘵𝘦 𝘮𝘪𝘵 𝘥𝘪𝘳, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘥𝘶 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘤𝘩𝘢𝘧𝘧𝘴𝘵, 𝘮𝘦𝘪𝘯 𝘗𝘳𝘰𝘨𝘳𝘢𝘮𝘮 𝘥𝘳𝘦𝘪 𝘔𝘰𝘯𝘢𝘵𝘦 𝘭𝘢𝘯𝘨 𝘥𝘶𝘳𝘤𝘩𝘻𝘶𝘻𝘪𝘦𝘩𝘦𝘯." "𝘋𝘶 𝘸𝘦𝘪𝘴𝘴𝘵 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘣𝘪𝘴 𝘫𝘦𝘵𝘻𝘵 𝘢𝘭𝘭�...