19 | Surfer boy

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Ich stehe mitten zwischen anderen Gästen der Party und zusammen tanzen wir zu den wummernden Bässen der lauten Musik im Wohnraum der Villa.

Im Takt hebe ich meine Hände in die Luft, wie alle anderen Leute, ich versuche es zumindest. Vor nicht allzu langer Zeit hat das besser funktioniert.

Währenddessen baue ich ein paar selbst erfundene Tanzmoves mit ein. Es sieht wahrscheinlich nicht sonderlich professionell aus, aber das interessiert hier keinen.

Es ist zwei Becher Bier später, vielleicht auch fünf oder sieben, ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich muss bei dem Gedanke kichern, dass ich nicht mal mehr meine Becher Bier zusammenzählen kann, aber trotzdem Mathe Nachhilfe gebe.

Ein neuer Song beginnt und ich bin sofort dabei, als alle anfangen auf und ab zu hüpfen. Ich kann total verstehen, warum so viele gerne auf Partys gehen. Es macht einen riesen Spaß mit allen anderen zu tanzen.

Zwar kenne ich so gut wie alle nicht, Kayla ist übrigens immer noch verschwunden, doch es macht mir nichts aus. Etwa nach der Hälfte des Songs streiche ich mir eine nasse Haarsträne aus dem Gesicht.

Das ist der Nachteil an dem ganzen Tanzen. Man ist super schnell ausgepowert. Also dränge ich mich durch die tanzenden Personen, um nach draußen an die frische Luft zu gelangen.

Kurz bevor ich endlich im Garten angekommen bin, stoße ich gegen eine Person. Zwei starke Hände fangen mich auf, sodass ich nicht auf den Boden falle.

"Hupsi," ich schaue nach oben und erkenne, dass es der nette Typ von gerade eben ist, der mir die zwei Biere gegeben hat. "Willst du mit mir nach draußen? Es ist so heiß hier drinnen." Ich fächel mir Luft mit meiner Hand zu.

Er lächelt und folgt mir. "Wie heißt du überhaupt?", fragt er mich währenddessen. "Ellie und du?" "Luke."

Mit seinen Fingern fährt er sich durch die blonden Haare. Er hat sieht aus wie ein typischer Surferboy, das heißt er hat abgesehen von seinen durch die Sonne gebleachte blonden Haare, teddybraune Augen, geräunte Haut und auch die Statur eines Surfers, also schlank aber gleichzeitig muskulös.

Wir setzten uns an dem Rand des Pools auf eine Sonnenliege. Hier ist es nicht mehr so laut und stickig wie drinnen. "Kannst du eigentlich surfen?", neugierig schaue ich ihn an. "Ja, ist das so offensichtlich?", lächelnd sieht er zu mir rüber und ich muss wider kichern.

"Mir ist immernoch so heiß." Das wir jetzt draußen sind, hat nicht unglaublich viel gebracht, da es hier sehr schwül ist. Weil wir gerade vom Surfen und damit auch Wasser geredet haben, schwenkt meine Aufmerksamkeit auf den Pool und ich habe eine Idee.

"Komm, wir legen uns auf das Sprungbrett." Leicht schwankend stehe ich auf und laufe am Pool dorthin. Es ist nicht wirklich hoch und mein Plan ist es, meine Beine ins Wasser halten zu können, während ich dort liege.

Was ich jedoch nicht bedacht habe ist, dass jemand vor kurzer Zeit baden war und das Sprungbrett deshalb nass ist. Schon bei dem erste Schritt, den ich darauf mache, rudere ich mit meinen Armen, um das Gleichgewicht zu halten.

Doch weil mein Gleichgewichtssinn gerade nicht der beste ist, neige ich mich immer weiter in Richtung Poolwasser.

Ich kippe fast um, als mich Lukes Hände genau rechtzeitig an der Hüfte halten und ich wieder sicher stehen kann.

Dankbar gucke ich zu ihm und setze mich schließlich an den Rand des Sprungbretts. Ich ziehe meine Highheels aus und halte meine Füße ins Wasser. Hach, schon viel besser.

Luke neben mir tut es mir gleich und wir schauen zusammen nach oben in den dunklen Nachthimmel. Wegen den vielen Lichtern von Los Angeles kann man nur sehr wenige Sterne erkennen.

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