Kapitel 8

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Pov: Katara

Beschwingt balancierte ich an den Randsteinen. In der einen Hand hielt ich die Schriftrolle für Miya, mit der anderen hielt ich mich an Zukos Schulter fest. "Du benimmst dich wie ein kleines Kind! Komm endlich von da runter!", fauchte er mich an. Ich streckte ihm die Zunge heraus und ging weiter. Mir war bis jetzt noch nicht wirklich bewusst gewesen wie schlecht mein Gleichgewichtssinn war. Aber es machte mir großen Spaß. "Hier entlang", sagte er und packte mich am Arm. Wir liefen weiter bis wir an einem unauffälligen Gebäude angekommen waren. In verblichenen Buchstaben stand darauf >Luhens Versendeamt, geöffnet: Immer< Wir traten ein. Es sah tatsächlich so aus, als würde hier nur wenig Kundschaft vorbei kommen. "Chihan! Schön euch wieder zu sehen! Und mit Begleitung!", er zwinkerte mir zu. "Sag mal, wie viele Identitäten hast du eigentlich?", zischte ich ihm zu. "Genug", war seine Wortkarge Antwort. "Wie kann ich Euch heute behilflich sein?" "Wir möchten einen Brief aufgeben, Katara, du sagst dem Vogel dann einfach wohin genau und an wen der Brief gehen soll" "Welchem Vogel?", ich hatte meinen Satz gerade beendet als eine riesige wunderschöne Katzeneule hereingebracht wurde. "Ich wusste nicht das man mit Katzeneulen Briefe verschicken kann", sagte ich verwirrt. "Ben Gohi Luhen hier, ist bis jetzt auch der einzige, der das anbietet", er deutete auf den Mann, der ihn zuvor so stürmisch begrüßt hatte "Und es ist eigentlich nur empfehlenswert dieses Verfahren zu nutzen, wenn der Brief ohne großes Aufsehen verschickt werden soll" Erstaunt sah ich ihn an. Für seine Verhältnisse redete er heute viel. "Aha", sagte ich und beugte mich zu dem Vogel um ihm den momentanen Standort von Miya mitzuteilen. Ben Gohi band den Brief an ein bein der Katzeneule und sie flog davon. "Ich hoffe du bekommst diesen Brief", flüsterte ich eher zu mir, als zu irgendjemand anderem. Zuko sah mich schon fast mitleidig an und legte mir dann, zu meiner Überraschung den Arm um die Schulter und führte mich aus dem Gebäude. Wie durch Zufall, vergaß er auch wieder sie von dort weg zu nehmen. Wir beschlossen uns noch etwas in der Stadt umzusehen bevor wir uns etwas zu essen besorgen würden. Unser Rundgang führte uns auch an den Toren des Palastes vorbei und ich verspürte einen nahezu unaufhaltsamen Drang vor dem Tor auf den Boden zu spucken, so sehr ekelte mich dieses Gebäude mittlerweile an. "Katara", begann Zuko "Ich ... ", ich unterbrach ihn, indem ich mich von ihm losriss und auf das Tor zu lief. Ich hatte nicht vor dort tatsächlich hinzuspucken, doch ich hatte jemanden entdeckt, der vor dem Tor mit den Wachen diskutierte. "Katara! Hey Katara wo willst du denn hin?!", rief mir Zuko hinterher, bevor er ebenfalls losrannte. "Miya? Bist du das?! Miya!", rief ich. Tatsächlich drehte sich die Person um und eine überraschte Miya sah mich aus großen Augen an. "Ah, Katara, gut das du kommst. Diese beiden Wachen hier wollen mir weiß machen, dass hier in diesem Schloss niemand mit deinem Namen zu gast ist" "Katara, warum rennst du denn so plötzlich weg? Ich dachte wir wollten noch zu Onkel Irohs Laden", Zuko war hinter mir aufgetaucht. Miya schien überfordert zu sein und sah von den Wachen zu mir und dann blieb ihr Blick an Zuko hängen der eine Hand auf meiner Schulter abgelegt hatte. Ich räusperte mich "Also, Zuko, das ist Miya, die Freundin von der ich dir erzählt habe" "Und die der du den Brief geschrieben hast?", fragte er. "Genau. Und Miya das ist Zuko ... ein Freund von mir?" "Hey, weshalb klingt das so unsicher?!", rief er. "Ich lass dich bei mir wohnen. Wenn wir keine Freunde sind weiß ich auch nicht was dein ganzer Kram in meinem Zuhause macht!", er klang nicht wirklich aufgebracht, eher als würde er scherzen und das war ich von ihm nicht gewohnt. Miya sah weiterhin von mir zu Zuko und wieder zurück. Sie war vollkommen verwirrt. "Am besten können wir das alles bereden, wenn wir uns zu einer Tasse Tee zusammen setzen. Stimmts Zuko?" "Jasmintee", grinste er. Ich mochte es wenn er sich nicht so gefühlslos und kalt gab. So war er mehr, wie er selbst. "Jasmintee?", wiederholte Miya. "Ja komm einfach mit. Zuko? Bekommen wir eigentlich einen eigenen Raum wenn wir uns an den Drachen des Westens wenden?" "Das hat er dir gesagt?" "Ja, natürlich", grinste ich. Ich hakte mich zuerst bei Miya, dann bei Zuko unter. Nach einiger Zeit hakte Zuko sich aus und griff entschlossen, so empfand ich es zumindest, nach meiner Hand. Augenblicklich begann mein Herz schneller zu schlagen und ich fürchtete, dass ich bereits begonnen hatte, zu grinsen wie ein Koalaschaf. Es hatte mich wirklich hart erwischt. Zuko verzog keine Miene und spielte wieder den unerreichbaren Eisprinzen. Wobei ich auch diese Seite an ihm auch irgendwie sexy fand. Obwohl ich ihm das natürlich niemals ins Gesicht sagen würde. Auch Miya hatte es bemerkt und sah zuerst mich an, dann sah sie auf unsere Hände und dann blickte sie wieder mich an und wackelte mit den Augenbrauen. Sofort wurde ich knallrot. Sie kicherte leise. Wir verstanden uns wieder, ich spürte, dass der Streit zwischen uns längst Geschichte war. Als wir den Teeladen betraten ging Zuko zielstrebig auf den Tresen zu und legte einen Pai Sho Stein auf dem eine weiße Blüte abgebildet war darauf. "Zu wem?", fragte der Mann "Drache des Westens", antwortete Zuko, kurz und knapp. Während wir in einen kleinen Raum gebracht wurden in dem wir warten sollten redete ich auf Zuko ein. "Ein Pai Sho Stein? Iroh hat mir nichts davon erzählt. Wieso nicht? Er hat mir immer nur gesagt das ich nach dem Drachen des Westens fragen soll" "Der Stein symbolisiert den Orden des Weißen Lotus. Eine Gruppe alter Männer, die seit beginn des Krieges, dessen Ende erreichen wollen. Der Stein beschleunigt lediglich den Vorgang, wenn man mit einem der Oberhäupter sprechen will" Iroh betrat den Raum "Katara, Zuko schön euch zu sehen! Wie ich sehe habt ihr mir auch ein neues Gesicht mitgebracht. Sag, wer bist du Kind?" "Ich heiße Miya", antwortete sie etwas schüchtern. So hatte ich sie noch nie erlebt. "Wir würden gerne einen der Räume benutzen. Wir müssen ungestört reden", sagte Zuko, harsch wie immer. "Natürlich folgt mir bitte", Iroh führte uns durch verschiedene Gänge und Räume, bis wir vor einer massiven Holztür stehen blieben. Der Teeladen war doch größer als erwartet. "Bitte. Hier solltet ihr ungestört sein. Soll ich euch einen Tee aufstellen" "Ja ... ", begann ich "Nicht nötig", fuhr Zuko dazwischen. Im Raum waren nicht viele Möbel. Eigentlich nur ein niedriger Tisch mit einigen Sitzpölstern herum und ein Herd auf dem man Tee kochen konnte. Ich ließ mich auf einen orangen Polster fallen und Miya setzte sich mir gegenüber auf einen dunkelroten. Jetzt stand nur noch Zuko im Raum und schien zu überlegen wohin er sich setzten sollte. Dann kam er entschlossen auf mich zu und setzte sich auf einen Samtgrünen direkt neben mir. Er rutschte so nah an mich heran das sich unsere Schultern berührten. Ich wusste nicht was es war, aber es schien mir so, als hätte er Angst Miya könnte mich ihm wegnehmen. Mochte er mich vielleicht auch auf die selbe Art wie ich ihn? Ich zuckte kurz zusammen als ich spürte, wie er unter dem Tisch wieder nach meiner Hand griff. Was war nur auf einmal mit ihm los. Dann begann ich Miya zu berichten was sich in den wenigen Tagen, in denen ich hier war, ereignet hatte.

My Prince (Zutara)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt