Pov: Katara
Ich hob meinen Kopf als vorsichtig an meine Tür geklopft wurde. Es waren bereits drei Tage vergangen seit ich die erschreckende Neuigkeit von Iroh erfahren hatte. Ich konnte meine Gefühle nicht ordnen und beschloss ihm diesen Verrat niemals zu verzeihen. Ich hatte mich wie ein Tölpel aufgeführt. Und hatte so meine Chancen auf Zuko verspielt. "Lady Katara, es wurde eine Nachricht für sie abgegeben. Ich lege sie Ihnen hier auf die Kommode. Rufen Sie mich wenn Sie etwas benötigen", die Dienstbotin verschwand wieder aus meinen Gemächern. Ich ging zu der Kommode und nahm den dicken Packen Pergament um ihn zu öffnen. Insgeheim hoffte ich auf einen Brief von Miya. Doch ich war mir fast sicher das sie nicht die Erlaubnis bekommen hatte mit mir in Kontakt zu treten. Als ich es endlich geschafft hatte die dünnen Fäden, die das Paket zusammen hielten, zu durchtrennen rutschten mir die Blätter aus der Hand und verteilten sich über den ganzen Boden. Es waren viele gemalte Skizzen ... von mir. Einige wie ich lächelte oder böse guckte. Von mir im Kleid, in Hosen und Röcken. Und eines von mir, in einem dicken Wintermantel auf dem ich von Speeren umringt war. Ich erkannte die Szene sofort, es war an dem Tag an dem ich Zuko das erste Mal gesehen hatte. Tränen traten mir in die Augen, verdammt, weshalb machte mich das so traurig, ich kannte ihn nicht einmal. Mein Blick fiel auf ein kleines Stück Pergament, dass zwischen mehreren Zeichnungen lag. Darauf war etwas geschrieben. Schnell riss ich es an mich. "Heute, 12, Nacht, rechter Seiteneingang", flüsterte ich. Es war recht knapp geschrieben, aber ich hegte berechtigte Hoffnungen das es von ihm war. Wer sonst hatte mich aus dieser Perspektive auf dem Schlachtfeld im Norden gesehen. Ich warf einen schnellen Blick auf die Uhr, es war nicht mehr all zu lange bis Mitternacht. Das war so wie so eine viel zu typische Uhrzeit. Ich schlüpfte in die nächstbesten Kleider und machte mich dann auf den weg zum östlichen Trackt des Palastes. Der rechte Seiteneingang war ein fast kaum erkennbarer schmaler Durchgang, der wahrlich nicht für fülligere Leute gemacht war. Ich zwängte mich hindurch und blieb unschlüssig unter einem der vielen alten Bäume stehen. Selbst dieser abgelegene Teil gehörte noch zum Palastgelände. Allerdings wusste beinahe niemand wie man dort hinein gelangte, daher war der Großteil des kleinen Grundstückes vollkommen verwildert. Am anderen Ende gab es einen See, in dem Schildkrötenenten lebten, und neben dem ein umgefallener Baumstupf lag. Ganz in der Nähe von diesem magischen Ort lag ein weiterer schmaler Durchgang der in eine verwinkelte Seitenstraße führte. Ich hatte diesen Ort entdeckt als ich vor wenigen Tagen über das Gelände gestreift war um meinen Frust und meine Verlegenheit los zu werden. Auf keiner der Karten die ich im Schloss gefunden hatte existierte dieser Teil des Grundstückes. Und ich wusste auch nur das das hier mit dem rechten Seiteneingang gemeint war, weil im Durchgang etwas auf die Wand geschrieben worden war. Dort stand ... Bleibe nicht immer nur auf dem rechten Weg, gehe auch hin und wieder durch den rechten Seiteneingang ... mit rechtem Weg oder Seiteneingang war natürlich der richtige Weg gemeint. Doch woher wusste Zuko von diesem Ort, und woher wusste er das ich ihn kannte. Ich beschloss noch etwas zu warten und lehnte mich gegen den Baumstamm. Plötzlich bewegte sich etwas über mir, und aus der Krone des Baumes sprang ein dunkel gekleideter Mann. Er hatte sein Gesicht verhüllt und hob langsam seine Hand. Erstaunt sah ich zu, wie eine kleine Flamme in seiner Handfläche zu lodern begann. Er kam meinem Gesicht immer näher, als er mich zu erkennen schien ließ er die Flamme größer werden und zog sich das Tuch vom Gesicht. "Gut, du bist es", sagte er und ging voraus in das Dickicht. Ich folgte ihm gehetzt. "Hey!", rief ich ihm nach "Du kannst mich hier doch nicht einfach sitzen lassen ohne ein Wort zu sagen!" Er fuhr herum und presste mir seine Hand auf den Mund. "Spinnst du hier einfach so rumzuschreien. Wir müssen noch etwas weiter weg", zischte er mich an. Er packte mich am Unterarm und zog mich eilig hinter sich her. Er schlüpfte mit mir durch den äußeren Eingang und rannt mit mir durch die düsteren Gassen Ba Sing Ses. Nicht weit von dem geheimen Durchgang auf das Palastgelände zog er mich in einen Hauseingang und eilte die Treppen hinauf. Oben angekommen schloss er eine der Türen auf und gab mir ein Zeichen einzutreten. Erst als er die Tür wieder hinter uns schloss atmete er auf. Er legte den Umhang, den er bis jetzt getragen hatte, auf eine schmale Kommode und bat mir einen Stuhl an. "Gut", sagte ich "Warum hast du mich hier her gebracht" "Um zu reden, ich dachte das wäre offensichtlich", antwortete er etwas gereizt. "Nicht ganz so offensichtlich wie du vielleicht denkst. Wo sind wir hier?", fragte ich und sah mich in dem spärlich möblierten Raum um. "Ich dachte das sei ebenfalls offensichtlich", sagte er nun "Das ist meine Wohnung" Auf einmal war die karge Einrichtung und die wenigen Dinge die herumstanden weitaus interessanter als zuvor. "Hier wohnst du..." "Ja. Enttäuscht?" "Nicht im geringsten", ich lächelte ihn an. "Aber weshalb bin ich nun hier?" "Mein Onkel hat mir nahezu alles erzählt, er hat mir gesagt das du nach mir gesucht hast, nur den Grund wollte er mir nicht verraten, er sagte mir, dass du mir das schon selbst verraten müsstest. Ich habe die letzten Tage versucht eine Audienz bei dir zu ergattern, doch es schien als hättest du nie Zeit. Also habe ich auf diese Idee zurück gegriffen" "Du wolltest mich also entführen und in deinem Apartment gefangen halten bis ich dir alles gesagt habe was ich weiß?", grinste ich "Ja, so in etwa war der Plan", meinte er todernst. "Also, weshalb hast du nach mir gesucht?" Ich lief knallrot an "Also, ja ... damals auf dem ... dem Schlachfeld. Weißt du das noch? Ah! Natürlich weißt du das noch, wie hättest du sonst dieses Bild zeichnen können, hehe, damals also, da-da ... da bist du mir irgendwie, ich weiß ja auch nicht, aufgefallen. Und, naja du hast nicht so wirklich böse gewirkt, also natürlich habe ich gedacht das du böse bist, ich meine ja nur, du bist ein Feuerbändiger und all das. Aber ich hab halt nicht geglaubt das du ganz böse böse bist, also verstehst du was ich meine? Ach, ähm, wahrscheinlich nicht, also ja trotzdem, und dann war da noch meine beste Freundin Miya, ja und dann war das andere da, und wusstest du das sie Apfelzimtküchlein liebt? Ähm ... wo war ich? Genau die Schlacht. Und dann halt, ja, wenige Wochen später seh ich dich dann auf einmal auf diesem Ball-dingens da und ich, also ja, du weißt schon, und dann du so ... und ja dann war eben alles ein komplettes Chaos und, was war dann noch schnell? Warte, ach ja stimmt! Stimmt, stimmt ja, dann war da noch dein Onkel, also Iroh, und dann warst da plötzlich du. Also glaube ich zumindest. Und ja, ja, ja. Und genau dann war das noch, und das ... und jetzt sind wir hier", verwirrt lächelte ich ihn an. Was hatte ich da für einen Schwachsinn geredet. Verlegen sah ich ihn an. Er hatte sich die Hand auf den Mund gepresst und blickte düster vor sich hin. Oh nein, hatte ich ihn verärgert?! Doch dann hörte ich ein glucksendes Geräusch und ich nahm all meinen Mut zusammen um ihm die Hand vom Mund weg zu schieben. Darunter grinste er breit. Dieses lächeln, war das schönste das ich jemals gesehen hatte. Es erwärmte mein Herz und ich spürte wie es das Feuer, das in meinem Inneren loderte, weiter entfachte. Ich war hoffnungslos verloren.
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My Prince (Zutara)
RomanceKatara ist vollkommen unerfahren in der Liebe, doch sie sucht auch schon lange nach dem richtigen. Als Prinzessin des Nordens musste sie gezwungenermaßen einmal heiraten, doch wen? Bis kurz vor dieser Schlacht wusste sie nicht wie ihr Märchenprinz a...