Kapitel 4

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Pov: Katara

Ich rannte durch die schmalen Gassen und versuchte mich angestrengt an den Weg zu erinnern, der Wind war kalt und mein Pferdeschwanz peitschte mir jedes Mal ins Gesicht wenn ich um eine Ecke rannte. Viele Menschen sahen mich mit erstaunten Augen an, aber ich ignorierte sie. Ich hatte ihn tatsächlich getroffen. Meinen Feuerbändiger. Natürlich, gegen Ende hin hatte er sich ziemlich seltsam verhalten, aber zumindest kannte ich jetzt seinen Namen. Shanghung Ga. Mein Herz erwärmte sich bei diesen Worten. Abrupt blieb ich stehen und ging einige Schritte zurück. Ich spähte in die schmale Gasse und lächelte triumphierend. Hatte ich es doch gewusst. Ich rannte auf das Gebäude zu und stürmte hinein. Der alte Mann darin sah auf und lächelte. Er stellte seine Gießkanne auf einem kleinen Tisch ab und wandte sich mir zu. "Ah, Katara. Ich hatte nicht erwartet dich so schnell wieder zu sehen" Außer Atem berichtete ich ihm, bei einer Tasse Jasmintee, was heute vorgefallen war "Du hast ihn also wiedergesehen. Sehr schön, ich sagte dir doch das es nicht lange dauern kann. Aber eines hast du mir noch nicht verraten, seinen Namen" Ich räusperte mich unbeholfen "Also Iroh, was das angeht, ich glaube nicht das er möchte das ich seinen Namen hier in Ba Sing Se erwähne" Fragend sah Iroh mich an "Ich glaube ich Verstehe nicht ganz was du mir damit sagen willst Katara" "Gegen Ende hin machte er noch so eine Andeutung, er sagte, dass sein Vater ihn nicht noch einmal so leicht finden würde. Wobei, sein Vater ist ein Priester, kennst du einen Priester mit dem Namen Bunha Ga?" "Katara", seufze er "Wenn du nicht willst das ich weiß wer er ist solltest du seinen Vater nicht beim Namen nennen, ich glaube ich kenne ihn sogar ... flüchtig. Sein Name ist doch Shanghung Ga? Nicht Wahr?" "Oh. Das war wirklich ein dummer Fehler, ja das ist sein Name gewesen" "Gut, lass mich dir helfen. Ich möchte auch wirklich sicher sein, dass wir vom selben Shanghung Ga sprechen, komm mit mir" Er führte mich die schmale Treppe hinauf in den oberen Stock. Dort suchte er schnell etwas Pergament, einen Pinsel und Farbe zusammen. "Und nun beschreibe mir deinen Auserwählten bitte ganz genau" 

Gegen morgen hatten wir es endlich geschafft eine nahezu perfekte Zeichnung von ihm zu fertigen. Iroh versprach mit vorsichtig mit ihr umzugehen und nach ihm zu suchen. Er würde mich kontaktierten sobald er gefunden war. Beruhigt machte ich mich auf den Heimweg. Es sorgten sich bestimmt schon alle um mich.


Pov: Zuko

Ich vergrub meinen Kopf im Kissen. Wie konnte Vater mich auch jetzt noch finden. Onkel Iroh hatte es schlussendlich doch noch geschafft mich zu überreden hier, in Ba Sing Se, ein neues Leben zu beginnen, und trotzdem ließ Vater nicht von mir ab. Was wollte er denn eigentlich noch von mir? Er hatte mich verbannen lassen, und nun wollte er mich wieder zurück?! Dieses kranke Spiel würde ich nicht mitspielen. Aber trotzdem musste ich es irgendwie schaffen Feuerlord zu werden, Azula durfte diesen Posten auf keinen Fall bekommen, sonst würde die ganze Welt im Chaos versinken. Irgendwie musste ich es schaffen Vater auf meine Seite zu ziehen ohne selbst in Erscheinung zu treten. Ich dachte an die Frau, die Vater auf mich angesetzt hatte, wobei, ich war mir nicht ganz sicher ob sie wirklich eine von Vaters Agentinnen war. Sie war eindeutig nicht aus der Feuernation, und weshalb sollte jemand aus einem der Wasserstämme Vater helfen wollen. Ich würde Iroh um rat fragen. Doch zuerst brachte ich ihr Gesicht auf Pergament. Lange Zeit sah ich sie an, sie sah nicht böse aus, und sie war auch die einzige auf diesem Ball die mit mir gesprochen und sogar getanzt hatte. Frustriert griff ich an meine Narbe, sah ich denn so schrecklich aus? Ich richtete meinen Blick wieder auf das Pergament, ich kannte sie irgendwo her, ich hatte sie bereits einmal getroffen, nur wo? Onkel Iroh war heute in seinem Teeladen, dort würde er mich nicht anhören, ich beschloss ihn noch am nächsten Morgen zu besuchen. Dann viel mir etwas ein. Ich würde die Zeit nutzen um mich an das Mädchen zu erinnern. Ich begann damit sie aus mehreren Perspektiven zu malen, mit anderen Frisuren und anderer Kleidung. Und dann viel es mir plötzlich ein. Ich malte ein letztes Bild. Sie, in einem dicken Mantel, in Kampfposition und mit Speeren aus Eis um sich herum. Damals hatte sie mich angestarrt. Mitten auf dem Schlachtfeld im Norden. Ich hatte gedacht, dass sie sich vor meinem Anblick erschreckt hatte, dass sie wusste wer dort vor ihr stand. Sie hatte mich auf dem Ball ebenfalls erkannt, sie hatte nach meinen Kräften gefragt, ganz gezielt, um ... warum eigentlich? Zumindest konnte ich davon ausgehen, dass sie Tatsächlich diejenige war für die sie sich ausgab. Ich rieb mir mit den Händen über das Gesicht, was war nur los mit mir, weshalb beruhigte mich ihr Anblick so sehr? Es klopfte gegen die Tür und ich schrak auf. "Ja?! Wer ist da?", ich war gereizt und wütend, wer störte mich um diese Uhrzeit?! "Neffe, ich bin es, Iroh, ich habe wichtige Neuigkeiten für dich" Missgelaunt stand ich auf und bat ihn herein.  Er beäugte mein Chaos ziemlich skeptisch.  Er erstarrte als sein Blick auf einer der Zeichnungen liegen blieb "Oh, sie ist dir also aufgefallen?" "Was meinst du damit Onkel?" "Das Mädchen auf deinen Bildern, woher kennst du sie?" "Sie war gestern auf diesem Ball, und sie war am Nordpol, als ich dort gekämpft habe" "Oh ja, sehr interessant. Weshalb hast du sie so oft gezeichnet?" "Ich konnte mich nicht genau daran erinnern woher ich sie kenne, also habe ich meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen. Onkel, wir müssen sie zum schweigen bringen, sie gefährdet unseren Aufenthalt! Sie weiß von meine Bändigungskräften und hat es mir nahezu offen ins Gesicht gesagt! Sie hat mich damit bedroht!" "Oh, das glaube ich nicht Zuko. Du hast dich auf dem Ball doch Shanghung Ga genannt. Nicht wahr?" "Ja,.. weshalb werde ich das Gefühl nicht los das du sie kennst Onkel. Du verheimlichst mir doch nichts nicht wahr?" "Nein, das steht mir nicht zu, ich sage dir jedoch nur so viel wie du wissen musst", damit war er verschwunden. Ich schlug wütend mit der Faust gegen die Wand. Immer ließ er mich im dunkeln stehen. Auf ihn konnte ich mich nicht verlassen. 

Ruckartig setzte ich mich auf. Es war stockdunkel und ich versuchte die Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen. Ich hatte von ihr geträumt. Ich hatte davon geträumt wie ich sie beseitigte und so meine eigenes Leben und das meines Onkels schützte. Doch etwas war falsch, erschrocken fasste ich mir an die Wangen. Sie waren nass, Tränen flossen darüber. Verdammt was war nur los mit mir? Vor dem einschlafen murmelte ich noch einmal ihren Namen "Katara"

Wütend knallte ich eine der Zeichnungen auf einen der vielen Tische in Onkel Irohs zuhause. "Warum! Warum bringt sie mich so aus dem Gleichgewicht?! Ich konnte letzte Nacht kaum schlafen, weil SIE immerzu in meinem Kopf war!! Was. Ist. Los. Mit. Mir!" "Zuko", er schenkte mir noch etwas Tee nach "Beschreibe mir bitte das Gefühl ganz genau wenn du dieses Bild siehst" Ich seufzte, es war mir noch nie leicht gefallen über Gefühle und Emotionen zu reden. Aber ich würde es tun, mir zu liebe. Ich nahm den Zettel und starrte ihn eindringlich an "Ich weiß nicht genau, aber es ist, als würde ein Feuer in mir brennen, das noch heißer ist als das, welches ich erschaffen kann. Es brennt mich von innen heraus aus. Mir wird ganz heiß, aber die wärme fühlt sich auch angenehm an, ich fühle mich sicher und geborgen. Ich fühle mich verbunden", plötzlich realisierte was für einen Schwachsinn ich da redete "Verdammt! Du sollst mich aus diesem Schlamassel wieder heraus holen und mich nicht noch tiefer hineinstoßen!" Iroh lächelte sein Großvaterlächeln "Ich kann dir genau sagen was das für ein Gefühl ist. Einst brannte ein solches Feuer auch in mir" "Es ist eine Krankheit! Nicht wahr!", ich war außer mir, weshalb musste ich jetzt auch noch krank werden?! Vielleicht starb ich ja an dieser Krankheit. "Nein, du bist verliebt mein Neffe, bei meiner Frau fühlte ich das selbe, sie war alles was ich besaß, das wichtigste. Und als sie starb erlosch dieses Feuer in mir und wurde nie wieder entfacht" "Willst du mir damit sagen das ich froh sein soll Schmerzen zu haben?!" "Oh nein, natürlich nicht, die Schmerzen werden verschwinden sobald..." Jemand stürmte in das Gebäude, erschrocken drehte ich mich um "Iroh, gibt es schon...", sie erblickte mich "...Neuigkeiten?", schloss sie etwas später. Onkel Iroh erhob sich und ging auf sie zu. Ich war wie erstarrt. Tatsächlich war der Schmerz in diesem Augenblick verschwunden. Nur durch ihre Anwesenheit "Katara, schön das du gekommen bist, bitte setze dich doch zu uns" Geschockt folgte sie Onkel und ließ sich neben mir auf ein Kissen sinken "Shanghung Ga...", flüsterte sie. "Nein", sagte Onkel Iroh "das ist nicht sein Name, Katara, ich möchte das du meinen Neffen kennenlernst, Zuko" In diesem Moment hätte ich nicht in Onkel Irohs Haut stecken wollen. Ihre Augen begannen regelrecht Blitze zu verschießen und sie fauchte ihn an "Du hast mich die ganze Zeit angelogen, du hast gesagt das du ihn nicht kennst, dabei hast du die ganze Zeit gewusst wer er ist", sie sprang auf und rannte davon. 


My Prince (Zutara)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt