Pov: Zuko
Wieder liefen mir die Tränen über die Wangen, als Sokka neben mir auf dem Boden landete. "Komm schon Kumpel! Hör auf zu weinen, ich dachte wir hätten das geklärt. Und außerdem dachte ich, dass es dir peinlich ist Gefühle vor anderen Menschen zu zeigen. Komm wir gehen. Auf wiedersehen guter Mann und entschuldigen sie die Störung", er packte mich am Arm und wollte mich wegziehen. Ich blieb stehen. "Zuko ...", sagte der Mann. "Sie kennen Zuko?", fragte Sokka. "Sokka! Hättest du mich nicht vorwarnen können?!", schnaubte ich. "Was?!", Sokka war sichtlich verwirrt "Was auch immer das gerade ist ich hatte keine Ahnung!" "Zuko, du bist das wirklich", sagte der Mann lauter, auch ihm rannen nun Tränen über die Wangen. Meine waren fast wieder versiegt. "Wenn ich euch beide bekanntmachen darf", sagte ich und sah zu Sokka "Das ist Sokka, er ist der Bruder von Katara und König des Nordens. Er ist dafür verantwortlich das ich jetzt hier stehen kann und nicht mehr im Gefängnis sitze. Zumindest aus meiner Sicht ist er mir ein guter Freund geworden, wenn nicht sogar der beste den ich im Moment habe oder je hatte. Ich hatte ja nicht so wirklich viele Freunde ...", kurz hatte ich den Faden verloren "Und das ist mein Onkel Iroh, er ist derjenige nach dem ich gesucht hatte" "Ohhhhhh", machte Sokka "Sie sind also Zukos Onkel, freut mich Sie kennen zu lernen. Und danke für das Lob Kumpel. Du bist auch ein toller Freund", grinsend verneigte er sich vor Onkel Iroh. "Es freut mich auch Euch kennen zu lernen König Sokka. Es ist mir eine außergewöhnliche Ehre noch jemanden aus Prinzessin Kataras Familie kennen zu lernen", auch er verneigte sich. Onkel Iroh bat uns schließlich herein und reichte uns eine Tasse Jasmintee. Er erzählte uns wie er sich hier angesiedelte hatte. Sobald er damals aus dem Gefängnis gekommen war, nachdem er mich besucht hatte, war er bei sich zu Hause vorbei gegangen und war kurzerhand hier her umgezogen. Katara hatte ihm von diesem Ort erzählt und er war überzeugt gewesen, das ich, wenn ich aus dem Gefängnis entlassen werden würde, zuerst hier hin kommen würde. Und als er gesehen hatte, was hier für ein Chaos herrschte, beschloss er diesen Ort wieder zu dem zu machen, der er einst war. Das aussehen kannte er ungefähr aus Kataras Erzählungen und bald hatte er sich hier zu Hause gefühlt und hatte nicht einmal daran gedacht was sein Verschwinden bewirken könnte. Er hatte nicht daran gedacht, dass ihn jemand vermissen könnte. Und er dachte auch, dass es besser wäre erst einmal unter zu tauchen, falls man doch noch heraus fand wer ich war und man so eine Verwandtschaft zu ihm herstellen könnte. Ich bedauerte alles was ich getan hatte zutiefst. Niemals hatte ich Onkel Iroh so sehr einschränken wollen, wegen mir hatte er in Furcht leben müssen. "Es tut mir leid", sagte ich so ernst wie möglich "Ich habe das alles nicht gewollt, ich hoffe du verzeihst mir" "Auch Zuko, das ist doch längst alles vergeben und vergessen. Stattdessen habe ich die Zeit genutzt mir einen Plan auszudenken" "Einen Plan? Wofür?", fragte Sokka "Falls es um Zuko und Katara geht, das habe ich längst geregelt" "Nein, keineswegs, es geht um etwas weitaus größeres", lächelte Iroh. "Was ist es denn nun Onkel?", fragte ich. Manchmal musste man ihm jedes Wort aus der Nase ziehen. "Ich habe eine Lösung für den hundert Jährigen Krieg gefunden. Ein für alle mal" "Ein endgültiges Ende?", fragte Sokka ungläubig. "Ja ein endgültiges Ende, es gibt allerdings einige Grundvoraussetzungen die zuerst erfüllt werden müssen", Onkel Iroh ließ den Satzt offen im Raum stehen bis Sokka sich schließlich erbarmte und ihn fragte "Und was wären das für Grundvoraussetzungen? Eigentlich sollte ich so gut wie alles möglich machen können" "Nun ja, die erste Voraussetzung wäre gewesen, das Katara nicht Königin des Wasserstammes wird, was ja nun tatsächlich eingetroffen ist und alles erheblich erleichtert. Und die zweiter Voraussetzung ist, dass Zuko und Katara heiraten", schloss Onkel Iroh. "Was?!", rief ich. "Warum?", fragte Sokka. "Zuko, wenn du Katara tatsächlich lieben solltest sollte es doch kein Problem geben und auch Katara versicherte mir damals, dass sie die Absicht hatte dich als Ehemann zu nehmen. Und zu der Frage warum ..."
Eine knappe Stunde später verließen wir Onkel Irohs Hütte. Meine Robe war noch ab zu holen und die Fähre würde bereits in wenigen Stunden ablegen. Eile war geboten. Unser Aufenthalt bei Onkel Iroh hatte länger gedauert als geplant, weshalb wir uns nun beeilen mussten. Iroh hatte ebenfalls beschlossen uns zum Nordpol zu begleiten. Während wir meine Robe abholten packte er seine Sachen. Wir wollten uns gegen Sonnenuntergang am Hafen treffen. Die Fähre würde erst bei vollkommener Dunkelheit aufbrechen.
Am Hafen angekommen trafen wir auf Onkel Iroh, der bereits wartete. Er hatte nicht viel dabei, sein Gepäck bestand lediglich aus einem Leinensack und einem kleineren Koffer, in dem vermutlich sein Teeservice und ein Jahresvorrat an Jasmintee lagerte. Sokkas Diener nahmen unser Gepäck und brachten es auf die Fähre, ein Schiffsjunge führte uns in unsere Kajüten. Da wir der König und die Begleiter des Königs waren, bekamen wir natürlich Einzelkajüten. Wobei der drang, sich aus Ba Sing Se in den Norden abzusetzen, ziemlich gering ausfiel. Lediglich Sokka, Onkel Iroh, ich und vier weitere Personen wollten heute Nacht die Reise antreten. Sobald wir vollzählig waren legten wir ab. Wir hatten Glück mit dem Lageplatz der Fähre, der Hafen in der sie sich befand war genau in Richtung Nordpol ausgerichtet und es dauerte nicht lange, bis es merklich kälter wurde. Schnell zog ich mir einen der dicken Pelzmäntel über, die Sokka in Ba Sing Se erworben hatte. Ich stand draußen an der Rehling als er zu mir stieß. "Hey", sagte ich. "Hey", sagte er. Eine weile lang standen wir einfach nebeneinander und sahen in den klaren Sternenhimmel und genossen die kühle Nachtluft die uns ins Gesicht geblasen wurde. Als ich das schweigen schließlich brach drehte Sokka sich um und lehnte sich mit den Ellenbogen an dem Eisengeländer des Schiffes ab "Glaubst du Onkel Irohs Plan wird aufgehen?", meine Stimme klang rau. "ich weiß nicht", antwortete er "aber ich hoffe es" Wieder schwiegen wir einige Zeit. "Aber schlussendlich hängt es von Katara ab", sagte er schließlich. "Wie meinst du das?" "Ich glaube zwar nicht das es so ist, aber sollte sich herausstellen das sie nichts mehr für dich empfindet und auch wirklich in jeder Hinsicht die Verbindung zu dir verloren hat, wird der Plan nicht mehr funktionieren. Sie ist das letzte entscheidende Glied in der Kette" Ich gab einen zustimmenden Laut von mir. Plötzlich registrierte ich ein schwaches Licht dass immer Heller wurde. Meine Augen wurden groß und ich starrte zum Himmel hinauf. Natürlich waren die Sterne bereits atemberaubend schön gewesen, doch das hier ... raubte einem tatsächlich den Atem. Grüne und violette Nebelstreifen zuckten über den Himmel und tauchten alles in ein blasses gemütliches Licht. "Das hatte ich vermisst", lächelte Sokka und klang irgendwie wehmütig. "Wow", hauchte ich. Mein Atem hinterließ leichte Wölkchen in der Luft und verschmolz schlussendlich mit den Nordlichtern. Ich hatte die Kälte immer für etwas abschreckendes gehalten, doch nun erkannte ich die wahre Schönheit die dahinter lag. Ich hatte keine Ahnung, das der Winter so schön sein konnte.

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My Prince (Zutara)
RomansaKatara ist vollkommen unerfahren in der Liebe, doch sie sucht auch schon lange nach dem richtigen. Als Prinzessin des Nordens musste sie gezwungenermaßen einmal heiraten, doch wen? Bis kurz vor dieser Schlacht wusste sie nicht wie ihr Märchenprinz a...