Kapitel 16

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Pov: Katara

Sokka war vor kurzen von seiner Reise zurück gekehrt. Er hatte mir mit großen Gesten von seinen Erlebnissen am Südpol berichtet. Er war zwar nur wenige Tage dort gewesen aber es schien ihm wirklich gut gefallen zu haben. Als er nebenbei erwähnte, dass er auch kurz in Ba Sing Se vorbei geschaut hätte kam mein Gewissen ins schwanken. Bevor ich mein Leben ein für alle Mal beendete, sollte ich wohl noch einmal dorthin zurück kehren. Noch einmal meine Erinnerungen auffrischen um mir sicher zu sein, dass ich wirklich nicht mehr auf dieser Welt wandeln wollte. Vater würde das niemals erlauben, doch sobald Sokka vollkommener König war, was bereits in wenigen Monaten geschehen würde, konnte er mir seine Einwilligung geben. Heute Abend würde der Ball zu seiner Krönung stattfinden. Ich hatte nicht vorgehabt zu kommen, doch als ich meinen Bruder nun so vor mir sah, wusste ich, dass ich dort erscheinen musste, zumindest solange bis der offizielle Teil erledigt war. Sokka hatte mir auch erzählt, dass er Vater um die Genehmigung zu einigen Sondergästen gebeten hatte. Er hatte erwähnt, dass es Freunde von ihm waren, welche er auf seiner Reise kennengelernt hatte. "Und?", fragte er mich nun "Hast du mich denn auch vermisst Schwesterchen?" Sein grinsen war breiter denn je und er boxte mir spielerisch in den Arm. "Jaja", murmelte ich. Seine allzu gute Laune irritierte mich. "Könntest du mich jetzt bitte wieder alleine lassen, ich habe mich vor zu bereiten", ich erhob mich von einem der beiden Sitzkissen und setzte mich an meinen Schminktisch und begann meine Haare zu bürsten. "Ja natürlich Schwesterchen, aber nach diesem Abend wirst du nie wieder so abweisend reden. Darauf wette ich", kicherte er. "Nur weil du bald König bist ... ", begann ich den Satz doch Sokka war bereits aus meinen Gemächern verschwunden. Ihm stieg es jetzt schon zu Kopf, so viel Macht zu haben, wie würde es nur sein, wenn er diese Macht auch wirklich uneingeschränkt wirken konnte. Ich hoffte, dass Vater mit seiner Entscheidung, Sokka mir vor zu ziehen, keinen schweren Fehler begangen hatte. Das Kleid für heute Abend hing bereits an einem Bügel und ich begann mich frisch  zu machen und mich zu schminken. 

Gegen Abend holte mich Sokka aus meinen Gemächern ab, er führte mich zu einer großen Treppe. Dort sollte ich warten, bis ich aufgerufen wurde. Zuerst wurde Vater angekündigt, dann ich und danach Sokka. Als Sokka die eisigen Stufen hinabstieg wurde der Saal nahezu still. Sokka stellte sich vor den Thorn und ich und Vater standen zu seiner beiden Seiten. Während wir so dastanden wurden weitere Hochrangige Persönlichkeiten aufgerufen und diese begaben sich an die für sie vorgesehen Plätze. Alles klappte reibungslos. Schließlich wurden Sokka Zepter und Reichsapfel übergeben und es folgte ein langer Vortrag in der Sprache der Götter. Zugegeben verstand ich kein Wort. Doch als diese Prozedur nun endlich vorbei war setzte sich Sokka auf den Thron und leise setzte Musik ein. Schnell eilte ich zu einem der Kellner, welcher mehrere Gläser mir Wasser-Geist auf seinem Silbertablett balancierte. Ich griff mir gleich zwei der Gläser und drehte mich von der Menge weg um mir beide fast gleichzeitig, ungesehen von der Menge, die Kehle hinunter zu stürzen. Der Alkohol brannte sich meiner Kehle hinunter und endlich fühlte ich mich bereit mich unter die Gäste zu mischen. Sobald ich mich umgedreht hatte wurde ich von irgendwelchen blaublütigen Herren in ein Gespräch verwickelt. Gelangweilt lauschte ich der Aktienrate von irgendwelchen Firmen und wie rasant die Preise von Rohrzucker gestiegen waren. Ich konnte mir ein gähnen gerade noch unterdrücken, als ich aus dem Augenwinkel registrierte wie Vater, der die ganze zeit steif neben Sokka gestanden war, sich zu ihm hinunter beugte und ihm etwas zu sagen schien. Sogleich erhob sich Sokka und klatschte zwei mal in die Hände, die Musik verstummte und auch unter den Gästen breitete sich schweigen aus. Sokka räusperte sich kurz und stellte sich dann gerade auf. "Wie manche von euch vielleicht bereits mitbekommen haben, wurden für den heutigen Abend besondere Gäste geladen. Ich persönlich hatte es als meine erste Pflicht als neuer König des Nordens gesehen diese ehrenhaften Menschen einzuladen. Und ich bitte euch innständig, dass ihr sie wie unseresgleichen behandelt, denn nichts anderes sind sie", nun wandte er sich der großen Eistreppe zu und ein Mann in einer Roten Robe erschien. "Bitte begrüßt alle mit mir einen Freund, den ich auf meiner drei Wöchigen Reise zum Südpol gemacht habe. Der ehemalige Kommandant der Feuernation", er breitete seine Arme aus und der alte Mann, der sich bei dem abstieg von den rutschigen Stufen sichtlich schwer tat kam mir unweigerlich bekannt vor, doch verdeckte ein dichter, buschiger Bart den Großteil seines Gesichtes. Als Sokka bemerkte, dass er Schwierigkeiten mit dem gehen hatte eilte er die Stufen hinauf und stützte ihn. Jedem der Gäste stand der Mund offen und ich konnte mir ein kichern nicht unterdrücken. Dieser Mann musste wirklich wichtig für meinen Bruder sein, ansonsten würde er keine Volksaufstand riskieren um ihn uns vorzustellen. Denn diesen würde es ohne weiteres geben, wenn es keine triftigen Grund für diesen Besucher gab. "Ich habe ihn hier her gebracht, um mit ihm seinen genialen Plan für die Beendung des hundertjährigen Krieges durchzuführen. Ich versichere euch das man ihm ihm vertrauen kann. Doch nicht nur er ist ein wichtiges Glied in dieser Kette nein auch ich und zwei weitere Personen spielen eine erhebliche Rolle und eine von ihnen möchte ich euch jetzt noch vorstellen, die dritte muss leider noch verdeckt gehalten werden, zum wohl von uns allen. Und nun darf ich euch ebnfalls einen guten, wenn nicht sogar meinen besten, Freund vorstellen. Er ist der Prinz der Feuernation und der zukünftige Feuerlord. Bitte begrüßt alle mit mir Prinz ... ", in diesem Moment wurde Sokka von meinem lauten Schrei unterbrochen. Denn ich hatte den jungen Mann entdeckt, der gerade erst am oberen Ansatz der Eistreppe erschienen war. Seine Goldenen Augen glitten suchend über die Menschenmenge und die Narbe, an seinem linken Augen, ließ keine Zweifel über. "Zuko!", schrie ich aus einer Art Schock heraus. Sein Kopf Schnellte herum doch bevor unsere Blicke sich kreuzen konnte hatte ich mir eine Hand auf mein Herz gepresst und war zusammengesackt. Es schmerzte vor Freude und weil ich mir nicht ganz sicher war ob das wirklich echt war. Meine Augen brannten und ich spürte wie heiße Tränenbäche mir über die Wangen liefen. Noch bevor Sokka auch nur einen Schritt tun konnte war Zuko bereits mit einem großen Satz ans untere Ende der Treppe gesprungen und hechtete auf mich zu "Katara!", seine Stimme zitterte etwas und ich glaubte so etwas wie furcht darin zu hören. Doch was mich noch viel mehr fesselte war, dass es tatsächlich er zu sein schien. Seine Stimme, ich erkannte sie genau. Der Klang meines Namens aus seinem Mund, tausende Bilder huschten mir durch den Kopf. Er, wie er lachend meinen Namen rief, wie er ihn mir leis  zuflüsterte. Wie er ihn müde brummte oder ihn spielerisch zornig und empört rief. All diese Erinnerungen schmerzten so sehr. Einige Meter von mir entfernt ließ er sich mit vollem Anlauf auf die Knie sinken und schlitterte den restlichen Weg zu mir. Kurz vor mir ließ der Schwung nach und er legte mir nun die Hand auf die Schulter. Augenblicklich hörte der Schmerz auf. Jetzt, wo er mich berührte, konnte ich endlich aus voller Überzeugung glauben das er tasächlich hier war. Langsam richtete ich mich auf sodass ich vor ihm kniete. "Die Leute starren schon, lass uns aufstehen", flüsterte er mir zu. Lächelnd, aber immer noch weinend nickte ich. Er erhob sich zuerst und reichte mir seine Hand um mir beim aufstehen behilflich zu sein. Mit einem sanften Ruck zog er mich hoch. Doch kaum standen wir hielt ich es nicht mehr länger aus. Ich sprang auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Hals. Ein überraschtes Geräusch war von ihm zu hören und dann ein leises lachen. Er schlang ebenfalls die Arme um mich und drückte mich fest an sich. Auch ich begann nun zu lachen. "Du bist es wirklich", flüsterte ich ihm zu. "Ja", antwortete er und ich spürte sein lächeln. Eine ganze Weile lang blieben wir so stehen. "Der Prinz als?", sagte ich neckend. "Ja", wieder lachte er doch diesmal klang es verlegen. "Wenn du der Prinz bist, dann ist der Kommandant doch sicher ... ", augenblicklich löste ich mich von ihm und stürmte auf die kleine Tribüne zu auf der Sokkas Thron stand. "Iroh!", rief ich freudig und schloss auch den alten Mann in meine Arme. "Katara meine liebe, wie geht es dir?" "Es ging mir nie besser", antwortete ich.

My Prince (Zutara)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt