Kapitel 17

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Pov: Zuko

Ein strahlendes lächeln war nun auf Kataras Gesicht zu sehen. Sie nahm Onkel Iroh fest in den Arm und vergoss auch für ihn ein paar Tränen. Dann wandte sie sich Sokka zu und fiel ihm stürmisch um den Hals. "Danke", sagte sie. Sobald ihre Stimme zu hören war erwärmte sich mein Herz, ich hatte sie so sehr vermisst. Noch viel mehr als ich mir zu dem jetzigen Zeitpunkt eingestehen konnte. Und noch etwas war mir aufgefallen oder es war einfach nur Einbildung, kam darauf an. Ich fand zumindest das sie noch schöner war als das letzte Mal, obwohl sie etwas blass wirkte und etwas dünner aussah. Jetzt stand sie vor ihrem Vater, kurz machte sie den Anschein, als wolle sie ihm ebenfalls um den Hals fallen, doch dann verneigte sie sich einfach nur vor ihm und winkte mich zu ihnen. "Katara", Sokka sprach seine Schwester an während ich neben sie trat und vorsichtig nach ihren Fingern tastete. Sie verschränkte ihre Hand mit meiner. Bei dieser Berührung begann mein Herz in meiner Brunst zu hämmern. "Ai würde dich gerne sehen", sagte er ernst. Nun schien Katara plötzlich von Innen heraus zu leuchten. "Ai", hauchte sie "Wie lange ist es jetzt schon her?", wieder klang ihre Stimme so, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. "Deine Tochter?", fragte ich Sokka. Er nickte. "Und wo ist deine Frau ... Yue?", er hob die Hand und zeigte hinauf zu einem großen runden Fenster, dahinter sah man den weiten Nachthimmel und den Mond, der alle Sterne überstrahlte. "Also ist sie wirklich der Mond? Aber wie klappt das dann mit dem Kind ... ", da begann Sokka zu lachen. "Sie ist zwar der Mond aber sie war nicht immer so. Sie war einmal ein fast ganz normaler Mensch", er grinste mich breit an. "Und warum freut Katara sich so deine Tochter zu sehen?" "Sie hat sie seit fast vier Jahren nicht mehr gesehen, Vater hatte den Kontakt zu ihr verboten und ich konnte nichts dagegen tun", er seufzte "Ai war damals zehn Jahre alt. Sie hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und ich habe es schon immer bedauert, dass Katara das nicht miterleben durfte" "Verstehe", sagte ich. Sie waren doch eine komplizierte Familie. "Wo ist Ai?", fragte Katara. "In ihren Gemächern, sie ist noch zu jung für derlei Veranstaltungen" "Vierzehn", seufzte Katara "Ich habe sie so sehr vermisst" Ich drückte ihre Hand etwas fester und sie lächelte mich dankbar an. "Vater, würdest du bitte die Gäste etwas ... besänftigen und ihnen die wichtigsten Details mitteilen. Katara will Ai sehen" "Natürlich", sagte Herr Hakoda. Aufgeregt zog Katara mich hinter sich her. Ich konnte mir nicht vorstellen wie es sich wohl für sie anfühlen würde, das kleine Mädchen von damals als eine junge Dame wieder zu treffen. Vier Jahre waren eine lange Zeit. Sokka führte uns die langen Gänge entlang, bis zu einer großen hübsch verzierten Holztür. Leise klopfte er an. "Ai? Bist du da drinnen?" "Ja Papa komm rein", rief eine sanfte Mädchenstimme von drinnen. Sokka stieß die Tür einen Spalt breit auf und bat uns zu warten. "Ich habe dir dich gesagt du sollst etwas ordentliches Anziehen" "Und ich habe gesagt das ich auf keinen Fall bei deinem blöden Fest erscheinen werde", ich hörte Sokkas schnaufen. Mädchen in diesem Alter waren nicht einfach. Ich verstand ihn nu r allzu gut. Als Azula vierzehn war hatte sie sich genau so störrisch verhalten. "Warum trägst du das überhaupt? Ich dein Meister ist heute nicht hier" "Ist er. Aber das spricht ja nicht gegen ein zusätzliches Training", wieder seufzte Sokka. Ich konnte mir ein grinsen nicht unterdrücken. Katara stieß mir in die Seite. "Gut, dann muss es eben in diesem Aufzug sein" "Was denn Papa?" "Du hast besuch, jemand ganz besonderes möchte dich gerne sehen und noch jemand, der vielleicht in Zukunft noch eine größere Rolle in unserer Familie spielen wird" Schnell blickte ich zu Katara hinab und merkte das sie mich ebenfalls musterte. Sobald sie meinen Blick bemerkte wurde sie knallrot und senkte den Kopf. Ich kicherte leise und drückte ihre Hand abermals. "Ihr könnt rein kommen", sagte Sokka nun etwas lauter. Katara atmete tief durch und da sie sich nicht vom Fleck bewegte ergriff ich schließlich die Initiative und öffete die Tür langsam. Katara sprang hinter meinen Rücken. Wieder lachte ich "Ich dachte du wolltest sie sehen" "Will ich auch", kam es leise hinter meinem Rücken zurück. "Dann kannst du dich aber nicht hinter mir verstecken, so sieht sie dich ja gar nicht", flüsterte ich zurück. Das Mädchen das in einem schneeweißen Anzug mitten im Raum stand musterte mich verwirrt. Sie konnte Katara nicht sehen, da sie sich immer noch hinter mir versteckt hielt. "Hallo, ich bin Zuko und du bist Ai stimmts?". fragte ich sie. Ich besah sie mir genauer. Sie sah keinesfalls so aus wie ich sie mir vorgestellt hatte und wie ihre sanfte Stimme es vermuten ließ. Sie hatte schmale, aber ausdrucksstarke blaue Augen und kinnlange braune gerade Haare. Sie hatte eine zierliche Figur und ähnelte Sokka nicht im geringsten. "Ja ... ", sagte sie gedehnt "Sollte ich dich kennen ... Zuko?" "Theoretisch schon aber wir sind uns noch nie begegnet", sagte ich. Sokka grinste. "Komm endlich raus!", zischte ich wieder. Verwirrt sah Ai sich um "Sollte hier noch jemand sein?", fragte sie verwirrt. "Ja", sagte ich "Warte einen Moment. Ich fuhr mit meiner zweiten Hand hinter meinen Rücken und griff nach Kataras zweiter Hand. Ich drückte ihre beiden Hände noch ein letztes Mal ganz fest dann ließ ich die eine abrupt los und zog an ihrer anderen Hand, überrascht stolperte sie nach vorne, doch bevor sie hinfallen konnte zog ich sie zurück und sie prallte gegen meine Schulter. "Hey!". rief sie "Ich hab gesagt ich bin noch nicht so weit" "Ups", sagte ich möglichst unschuldig "Hab ich wohl überhört", spielerisch boxte sie mir in den Arm. "Du bist so gemein", kicherte sie. "Jaja", antwortete ich. Ai sah uns verwundert an "Tante Katara?", fragte sie. Kataras Kopf flog zu ihrer Nichte herum. "Ja, ich bin es. Hallo Ai ...", sagte sie und in ihren Augen glänzten Tränen. "Entschuldigt Ais Aufzug sie hat anscheinend noch trainiert, sie macht eine Ausbildung zu einer Spionin der Königlichen Garde", grinste Sokka verlegen. "Wow", sagte Katara "Ist diese Ausbildung nicht ziemlich schwierig?" "Ja", meinte Sokka "Aber Ai ist wirklich gut, da sie schon so früh begonnen hat zu üben wird sie die Prüfung mit links schaffen stimmts Schätzchen?" "Ja klar", grinste sie. Hier war auch schon die erste Ähnlichkeit zu Sokka vorhanden, ihr lächeln war identisch. "Ai?", Katara begann leise "Es tut mir leid das ich die letzten Jahre nicht für dich da war, mir ging es nicht gut und mir war auch nicht erlaubt in deine Nähe zu kommen. Aber jetzt ist alles wieder gut und ich kann wieder für dich da sein", bei dem letzten Satz sah sie zu mir auf und lächelte. Katara war einfach bezaubernd. "Das weiß ich doch Tantchen", lächelte Ai. Katara hob beschämt die Hände vor ihr Gesicht "Bitte nenne mich nie wieder so, sonst fühle ich mich so alt", jammerte sie. "Und was hat er mit deinem unwohlfühlen in den letzten Jahren zu tun ... ?", fragte Ai nun und wackelte provozierend mit den Augenbrauen. Mir viel auf das die beiden eher wie Schwestern waren als wie Tante und Nichte. "Das ... ", sagte Katara " ... erzähle ich dir gerne auf einem kleinen Spaziergang", geheimnisvoll lächelte sie das Mädchen an.

My Prince (Zutara)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt