Kapitel 13

161 10 0
                                        


Pov: Zuko

Am nächsten Morgen hämmerte jemand gegen die Tür meines Zimmers. "Aufwachen du Schlafmütze wir müssen weiter!", ich erkannte Sokkas Stimme. Schläfrig schälte ich mich aus dem Bett und schlüpfte schnell in meine Kleidung. Dann riss ich die Tür auf. "Entschuldige!", rief ich "Ich habe nur seit Jahren nicht mehr auf einer richtigen Matratze geschlafen. Nach vier Jahren im Gefängnis lernt man ein ordentliches Bett zu schätzen", lachte ich. Ich fühlet mich bei Sokka ohne Zweifel mehr als wohl. Sobald die Sonne vollständig aufgegangen war, begann unsere Fahrt nach Ba Sing Se. Ich freute mich bereits darauf Onkel Iroh wieder zu sehen. Ich hatte ihn tatsächlich vermisst. Und ich freute mich ihn wieder zu sehen. Ganz verstand ich es nicht, aber in meinem Inneren herrschte reines Chaos. Ich hatte mehr Emotionen und Gefühle als ich in mir verschließen konnte. Normalerweise konnte ich all meine Emotionen hinter meiner perfekten Maske verstevcken. Doch seit Katara in mein Leben getreten war versagte ich in dieser Hinsicht kläglich. Niemals hätte ich gedacht, dass es so gut tat Gefühle zu teilen und sie nicht in sich einzuschließen. 

Am Tor von Ba Sing Se angekommen musste Sokka für eine kurze Weile mit den Wachen reden. Normalerweise konnte niemand einfach so in diese, wie eine Festung gesicherte Stadt, reisen. Man brachte  viele Nachweise und Bestätigungen und diese hatten sie nun einmal nicht. Doch Sokka schaffte es schließlich doch eine kurzfristige Genehmigung zu erlangen. Wir durften allerdings nur drei Tage lang in Ba Sing Se verweilen. Doch diese Zeit sollte reichen. Sobald sie in der Stadt waren schickte Sokka einen seiner Diener zum Hafen, um eine Fähre zum Nordpol zu ergattern. in der Zwischenzeit machten wir uns auf den Weg zu Onkels Haus. Als ich vor dem runden Tempel stand atmete ich tief ein und aus. Dann betrat ich ihn. Der untere Teil war vollkommen leer und sogar die Pflanzen, die Iroh hier gezüchtet hatte, waren nicht mehr da. Es sah so aus, als wäre der Tempel seit Jahren verlassen. "Er ist nicht hier", verzweifelt stützte ich mich an einer der Wände ab. Schlechtes Gewissen überrollte mich. Sokka legte mir eine Hand auf die Schulter "Wir werden ihn schon noch finden. Wir haben noch jede Menge Zeit. Wo könnte er noch sein? Los denk nach Kumpel!" Ich seufzte "Er besitzt, oder zumindest besaß einen Teeladen zwei Straßen weiter. Es ist gleich um die Ecke" "Klasse!", grinste Sokka. Ich konnte noch immer nicht glauben das es einen König wie ihn tatsächlich gab. Er kam mir mehr vor wie ein Junge von der Straße, der Manieren nicht ganz verlernt hatte. Wenn ich ihn einfach auf der Straße getroffen hätte, ich hätte vermutet, dass er einfach irgendein armer Bauer wäre, abgesehen von den feinen Gewändern die er trug. Doch ich war Sokka so dankbar und war froh das er nicht so selbstverliebt und hochnäsig war, wie die anderen Adeligen unserer Zeit. Vielleicht würde sich bald alles ändern. Nur durch ihn. Ich schüttelte den Kopf, eine einzelne Person konnte nicht das Schicksal der gesamten Welt bestimmen, niemals. Ich schüttelte den Kopf, wie war ich jetzt darauf gekommen? Wir bogen um die letzte Ecke und standen plötzlich dem Laden gegenüber. Er sah noch genau so aus wie  damals. Und in mir blühte Hoffnung auf, meinen Onkel hier zu finden. Wir betraten den Laden und ich ging geradewegs zur Theke. Ich legte meinen Pai Sho Stein mit dem weißen Lotus auf die Theke und flüsterte "Ich würde gerne mit dem Drachen des Westens sprechen" Der Mann der vor mir stand sah mich verwirrt an. "Was willst du? Pack deine Spielsteinchen wieder ein und verschwinde. Wir brauchen hier niemanden der uns von der Arbeit abhält"  Erschrocken sah ich ihn an. Onkel Iroh ... war nicht hier? "Sokka wir gehen, es bringt nichts, er ist nicht mehr hier" "Komm schon Kumpel! Gib nicht so schnell auf. Der Typ da war doch noch ziemlich jung, vielleicht hat er vor vier Jahren noch gar nicht hier gearbeitet. Wir sollten mal ältere Mitarbeiter fragen", Sokka wandte ich wieder dem Mann zu "Wir würden gerne mit dem Chef dieses Ladens sprechen", sagte er bestimmt. "Hier gibt es keinen Chef. Aber die Chefin hat heute Abend wieder Zeit. Wenn ihr so gegen neun wieder hier seid, könnte sie vielleicht einen kurzen Augenblick für euch Zeit haben. Aber jetzt verschwindet. Wie gesagt, wir brauchen hier keine Störenfriede!" "Vielen Dank! Haben Sie noch einen erfolgreichen Arbeitstag guter Mann", sagte Sokka, bevor er mich hinter sich aus dem Teeladen schleifte. "Gut", grinste er jetzt "Wir sollten dir eine Passende Robe für mein Krönungsfest besorgen. Hier um die Ecke sollte es einen Kostümschneider geben" "Als was soll ich mich denn verkleiden? Als Clown vielleicht?", prompt war meine miese Laune wieder da. Mein guter alter Freund. Vermisst hatte ich ihn nicht. "Nein, aber wir werden sicher keinen Laden finden der Festroben der Feuernation verkauft. Aber wenn man es als Verkleidung besorgt wird niemand Verdacht schöpfen" "Na gut", nickte ich und wir gingen los. Tatsächlich gab es ganz in der Nähe einen Laden Namens >Lee Wong Kostümverleih und Schneider< er war klein und ziemlich unauffällig. "Meine Diener haben in Erfahrung gebracht das dieser Lee Wong einer der besten Schneider in ganz Ba Sing Se sein soll", zischte Sokka mir zu als wir den Laden betraten. "Aha", flüsterte ich zurück und schritt dann energisch auf den Mann zu, der geschäftig in dem Laden herumhuschte. "Sind sie Mister Lee Wong?", fragte ich. "JA!", schrie der ältere Mann "MEIN NAME IST LEE WONG ABER IHR KÖNNT MICH GERNE LEWO NENNEN ALLE TUN DAS SO!" "Sie müssen nicht so schreien", sagte ich. "Oh Verzeihung", sagte der Mann plötzlich in angenehmer Lautstärke "Ihr müsst wissen ich bin schwerhörig, da bin ich mir nie sicher wie laut ich wirklich rede" "Kein Problem, sie machen das ausgezeichnet", sagte Sokka warmherzig "Wir bräuchten ein Kostüm für meinen Freund hier. Möglichst schnell" "Ein Kostüm, schön. Was für eines denn?" "Eine Festtagsrobe der Feuernation", sagte ich schroff. Der Mann war mir nicht geheuer. "Oho! Da lässt sich was machen welche Stoffe soll ich am besten dafür benutzen? Ich kann euch mein Sortiment gerne zeigen, natürlich nur das der Rot und Gold Töne. Andere Farben wird man ja dazu nicht benötigen", schwatzend führte uns Lee Wong in eine riesige Halle voller Stoffe. Vor seinem Regal mit den Roten Stoffen blieben wir stehen. Ich sah auf den ersten Blick welche Stoffe schlechter Qualität waren und deutete auf zwei Stoffe in verschiedenen Rottönen. Sie entsprachen genau der Qualität und den Farben, aus denen die Roben in meiner Heimat gefertigt wurden. Nur sah ich auf den ersten Blick auch, dass sie eben nicht in der Feuernation hergestellt worden waren. "Eine weise Wahl mein Herr, aber seien sie sich bewusst, das diese die teuersten der hier vorhandenen Stoffe sind" "Ich weiß", sagte ich selbstsicher. Sofort klappte Lee Wong seinen Mund wieder zu und führte uns weiter zu dem Regal mit den Goldenen Stoffen. Es gab Gold in allen Nuancen die man sich vorstellen konnte. Wieder deutete ich selbstbewusst auf einen der Stoffe. Lee Wong nahm auch diesen Stoffballen und er ging weiter in die Schmuckabteilung. Hier sollte ich Knöpfe und Kopfschmuck aussuchen. Er hatte es bereits nach den Roten Stoffen aufgegeben mich beraten zu wollen. Er musste erkannt haben, dass ich mich auskannte. Wieder überflog ich schnell das Sortiment der Knöpfe und wählte dann eine Sorte aus, auf der die Flammen der Feuernation abgebildet waren. Und beim Kopfschmuck viel es mir auch nicht schwer. Ich nahm den, den ich auch, als ich noch Kronprinz war, getragen hatte. Ich hatte Glück, dass der dieser Wong Lee offensichtlich alles von der schlechtesten bis zur besten Qualität im Hause hatte. Wer konnte sich sonst einen Kopfschmuck aus purem Gold leisten. Er hatte wohl eher mit reichen Kunden zu tun. Als wir alles beisammen hatten führte er uns in seine Werkstatt. Dort legte er mir einige Zeichnungen vor, auf denen verschiedene Festtagsroben zu sehen waren. Wieder entschied ich mich für eine und wir verließen das Geschäft, nachdem Lee Wong uns versichert hatte, die Robe bis morgen Nachmittag fertig zu stellen. Sokka war die ganze Zeit schweigend hinter mir her gehechtet und war nun völlig außer Atem "Wir sollten uns vielleicht wieder in die Teestube begeben, die restliche Zeit, die wir noch haben können wir genau so gut vor einer Tasse Fencheltee verbringen", sagte er nun. "Jasmintee", antwortete ich. "Was?", fragte Sokka. Aber ich ignorierte ihn. Der Laden war um diese Uhrzeit gut gefüllt. Und wir setzten uns an einen Tisch, der möglichst abgelegen von den anderen Menschen lag. Nachdem wir bestellt hatten, hatten wir noch eine gute Stunde zeit. Also saßen wir einfach nur da, plauderten und tranken unseren Tee. Um punkt neun erhoben wir uns und gingen wieder zu dem Mann hinter der Theke. "Wir hatten einen Termin ausgemacht", sagte ich kühl. "Chefin, die beiden Störenfriede von heute Nachmittag sind wieder da. Die wollen was mit Ihnen besprechen" Eine Frau trat hinter einem weißen Vorhang hervor. Sie musterte mich und Sokka einen Augenblick lang und gab uns dann ein Zeichen ihr zu folgen.

My Prince (Zutara)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt