𝐠𝐢𝐝𝐞𝐨𝐧 𝐝𝐞 𝐯𝐢𝐥𝐥𝐢𝐞𝐫𝐬

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Seine blauen Augen streiften über das Treiben des Saals, durch den beleuchteten Raum, auf der Suche nach dem Obsidian. Es war seine Mission, sie zu finden, nachdem sie es ihrer Zwillingsschwester Lucy Montrose und Paul DeVilliers gleichgetan hatte und eines Tages nie wieder in ihre Zeitlinie zurückgekehrt war.

In den Augen der Loge, in Gideons Augen, war sie eine Verräterin, eine Deserteurin, und Gideon versuchte vergeblich, nichts anderes von ihr zu denken. Doch bei jedem Mal, welches er erneut vor ihr stand, schien er mehr anzuzweifeln, dass sie so böse sein konnte, wie die Loge behauptete.

Sie in seinem Alter zu sehen, kaum älter als zwanzig, obwohl sie bereits 1979 geboren war, war ein seltsames, dem Zeitreisen geschuldetes Gefühl, an welches er sich jedoch die letzten Jahre, die er nun bereits der Loge angehörte, gewöhnt hatte.

Teil der Vergangenheit zu sein; zu wissen, dass jeder Schritt, den er machte riskant war und die gesamte Zeit durcheinanderbringen könnte, war eine permanente Last auf seinen Schultern.

Nun war es Gideons Aufgabe, [y/n], das Blut des Obsidian aufzuspüren und der Loge zu übergeben, nachdem sie nun endlich eine Spur in der Zeitlinie von ihr hatten. Er strich die Weste seines Nadelstreifenanzugs glatt, welchen Madame Rossini leidenschaftlich für ihn genäht hatte.

„Du besuchst 1910, petit rebelle, da kannst du nicht einfach deinen 'ässlischen Anzug von der Stange nehmen", hatte die Kostümschneiderin der Loge gesäuselt, als er die Anprobe über sich ergehen hatte lassen.

Der Pianist, der zusammen mit der Live-Band ein Jazz-Stück nach dem anderen durch den Saal hallen ließ, die Unmengen an Abendkleidern und die goldenen Dekoelemente des Raumes trugen unter anderem dazu bei, dass sich anfühlte, als wäre König George V. von England der Gastgeber dieser geschlossenen Gesellschaft, und nicht irgend ein zweitrangiger Aristokrat, von dem die Loge ihm wie auch immer eine Einladung erhalten hat.

Der junge Mann drängte sich durch die tanzende Menge, griff zwischendurch nach einer der Champagnerschalen, die als Pyramide gestapelt und mit der goldenen Flüssigkeit gefüllt an fast jeder Ecke zu finden waren. Im Laufen nahm er einen Schluck, seine Augen fixiert auf eine junge Frau, die es sich abseits der tanzenden Menge mit zwei anderen Damen auf einem der Ottomanen bequem gemacht hatte und etwas tranken, das nach stark nach Früchtebowle aussah.

„Meine Damen", begrüßte er ebendiese, seine Aufmerksamkeit jedoch nur auf eine gerichtet. Er lächelte charmant, wobei [y/n] es ihm gleichtat, ohne wirklich zu beachten, wer der junge Mann vor ihr war.

Doch als Gideon dem Anstand nachgehend nach ihrer Hand griff, um höflich einen Kuss darauf zu pressen, erblickte sie den goldenen Ring an seinem Finger. Es war ein Siegelring, recht breit und doch eher schlicht, jedoch war es das Siegel selbst, welches ihre Augen zusammengekniffenen Augen zu Seinen hinaufsehen ließ. Das Siegel der Loge. Er kam also mal wieder für ihr Blut.

ᴏ ɴ ᴇ s ʜ ᴏ ᴛ sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt