ᴏ ɴ ᴇ s ʜ ᴏ ᴛ s

𝐣𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐛𝐨𝐧𝐝 [𝐝𝐚𝐧𝐢𝐞𝐥 𝐜𝐫𝐚𝐢𝐠]

[3916 words]

Ein verführerisches Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich interessiert eine Augenbraue hob. In einer gleichmäßigen Bewegung schwenkte ich die goldbraune Flüssigkeit in dem Cognac-Glas, ohne meinen Blick von dem attraktiven Mann abzuwenden, der sich zu meinem Tisch hin bahnte. Meine Augen verengten sich und ich legte meinen Kopf schief, als ich erfolglos versuchte, seinem Äußerlichen irgendwelche Informationen zu entlocken. Ich wurde nicht schlau aus ihm egal, wie oft ich es versuchte, was mich jedoch nicht wirklich überraschte.

„Ich habe Sie erwartet, Mr. Bond", begann ich und schürzte amüsiert die Lippen, als er an meinem Tisch des gefüllten Barbereichs des Casinohotels halt machte. Selbstsicher zog er einen Mundwinkel nach oben und musterte mich durchdringend, was mich nur schmunzeln ließ.

„Ich muss gestehen", raunte ich nachdem ich einen Schluck des Cognac genommen hatte, „Ihr Anruf hatte mich überrascht". Meiner Vorzüge eindeutig bewusst, lehnte ich mich nach vorne, stützte meine Ellenbogen auf den Tisch ab und vergrößerte mein Lächeln zu einem Grinsen, bevor ich mein Glas an meine Lippen hob und den Alkohol in meinem Rachen brennen spürte. Mein ihm nun zugewandtes Dekolleté brachte ihn nicht aus der Fassung, seine professionelle Miene verzog sich nicht im Geringsten und auch, wenn ich ihn einfach nicht durchschauen konnte wie die meisten anderen Männer, die ich jemals getroffen habe, reizte mich etwas an ihm. Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken und ich neigte leicht den Kopf, um ihm zu signalisieren, dass er meine Aufmerksamkeit hatte

„So ungern, wie ich zugeben mag, aber ich brauche Ihre Hilfe", gestand er gleichgültig, während er den hölzernen Stuhl zu sich schob, um sich zu setzen. Interessiert stellte ich mein Glas auf dem Tisch ab, faltete meine Hände und stützte mein Kinn auf ihnen ab.

„Nun, Sie machen mich neugierig, Mr. Bond", säuselte ich und schlug ein Bein auf das andere, was den Schlitz meines tiefroten Satinkleides nur provozierend höher rutschen ließ, „Wer oder was könnte dem MI6 solche Schwierigkeiten bereiten, dass sie sich an jemanden wie mich wenden?"

„Genau genommen weiß der MI6 nichts davon, dass ich sie mit ins Boot hole. Ich habe gewisse Freiheiten, was meine Regeln für Missionen betrifft"

„Nicht, dass Sie sich an diese Regeln halten würden"

Er erwiderte nicht, sondern schmunzelte nur in sich hinein, der Blick starr auf seine auf dem Tisch gefalteten Hände gerichtet.

„Ich nehme an, Sie haben von der Pokerrunde gehört, die morgen Abend in diesem Hotel stattfindet"

„Möglich"

„Ich muss einen der Mitspieler um sein Geld bringen. Gewinnen. Und dafür brauche ich Sie"

„Mich oder mein Geld", fragte ich amüsiert und leerte mein Cognac-Glas in einem letzten Zug. Ich stellte das Glas ab und lehnte mich mit verschränkten Armen zurück. Er gab ein belustigtes Schnauben von sich.