ᴏ ɴ ᴇ s ʜ ᴏ ᴛ s

𝐣𝐚𝐬𝐩𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐥𝐞

[2318 words]

philadelphia, PA
09. april 1952

Das kleine Diner, welches sich am Seitenrand des Highway 95 befand, war kaum zur Hälfte gefüllt an jenem bewölkten Morgen, an dem das junge Paar durch dessen Schwingtüren eintraten. Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee stieg dem blonden Mann in die Nase und rief ein Gefühl der Übelkeit in ihm hervor. Mehr als ein Jahrhundert war er nun schon 19 Jahre alt, doch an den Geruch von menschlichem Essen hatte er sich noch immer nicht gewöhnt. Die junge Frau an seiner Seite spürte sein Unwohlsein; sie schenkte ein zuversichtliches Lächeln in seine Richtung und drückte seine Hand, die sie seit dem Parkplatz des Diners nicht losgelassen hatte.

Etwas entfernt konnte man in der Küche Pfannen brutzeln hören, gepaart mit den gedämpften Gesprächen der anderen Gäste, während die junge Frau die beiden zwischen den Tischen hindurch führte. Ganz hinten in der Ecke ließ sich die [h/c]-haarige in eine der Booths nieder, während Jasper gegenüber von ihr Platz nahm.

„Und du bist dir sicher, dass wir ihnen vertrauen können?", fragte sie und sah sich etwas nervös um. Jasper griff über den Tisch nach ihrer Hand und fuhr mit seinem Daumen über ihren Handrücken.

„Ich vertraue Alice. Sie hat mir versichert, dass Dr. Carlisle und die anderen seiner Gruppe in Ordnung seien. Sie sind unsere Chance etwas aus unserem restlichen, unendlichen Leben zu machen. Ich will kein Monster bleiben."

„Wir schaffen das"

„Das werden wir. Ich liebe dich"

„Ich dich auch"

•••

forks, WA
present day

Das Leben in Forks war ganz und gar langweilig. Das Wetter war jeden Tag gleich betrübt, die Highschool hatte sich seit wahrscheinlich 50 Jahren nicht mehr verändert, weshalb der Unterricht sich für die Cullens als eine erneute Tortur erwies und bei knapp dreieinhalb tausend Einwohnern war die spannendste Tratschgeschichte des Tages oftmals nur, welches Highschool-Paar seine Beziehung tatsächlich mehr als 3 Tage aufrechterhalten konnte.

Doch [y/n] gefiel es in Forks. Ihr gefiel die Ruhe, den Frieden, und vor allem genoss sie es, weil Jasper bei ihr war. Dieser verschwendete keine einzige Gelegenheit, ihre Hand zu halten, ihre Stirn zu küssen oder sie auch nur in irgendeiner Weise zu berühren. Berührungen waren seine Sprache der Liebe. Nicht nur beruhigte ihre Präsenz ihn in einem Raum voller Menschen, sondern so konnte er auch zeigen, dass sie zu ihm gehörte.

In letzter Zeit wurde Jasper immer besser darin, seine Triebe zu kontrollieren. Menschenansammlungen machten ihm kaum mehr etwas aus. Zumindest dachten sie alle das.

[y/n] war sich nicht sicher, wann genau es passierte oder, wie es so schnell gehen konnte. Die Art und Weise, wie die Dinge eskalierten und bei einem Vorfall wie diesem außer Kontrolle gerieten, war erschreckend und sie wäre nicht in der Lage gewesen, es zu verhindern - obwohl sie es wollten.