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Ich wache auf, weil sich etwas langes und hartes an meinen Hintern drückt. Verwirrt und noch im Halbschlaf rutsche ich hin und her und versuche, irgendwie davon wegzukommen. Doch zwecklos, irgendetwas hält mich fest. Ich kann mich kaum bewegen. Etwas warmes und schweres liegt halb auf meinem Körper und gibt mir ein sicheres Gefühl. Komisch.

Moment mal! Entsetzt reiße ich die Augen auf: „Du Schwein!", wecke ich Theo mit meinem Ausruf und versuche mich aus seinem festen Griff zu lösen. Dieser Scheißkerl hat doch allen ernstes eine Morgenlatte, die sich ungeniert an meinem Po reibt. So ein Ekel! Außerdem sind seine kräftigen Arme fest um meine Taille geschlungen und sein Kopf liegt an meinem Nacken.

„Lass mich sofort los, du Arsch!", fordere ich und rutsche unruhig auf dem Sofa herum.

„Könntest du-", ergreift Theo endlich das Wort: „Verdammt, Kaia! Hör auf dich zu bewegen. Das macht die Sache nicht gerade angenehmer", zischt er und kaum hat er zu Ende gesprochen, bleibe ich wie erstarrt liegen. Oh. Sag bloß, ihn erregt die ganze Situation.

„Ist das dein ernst? Das macht dich geil?"

„Du bist eine schöne Frau", meint er daraufhin nur und ich kann sein perverses Grinsen fast schon hören.

„Theo!"

Endlich lässt er mich los. So schnell ich kann setze ich mich auf und rutsche ans andere Ende der Couch. Unangenehm - einfach nur unangenehm.

„Es gehört sich nicht, jemanden im Schlaf zu betatschen."

„Das habe ich nicht", verteidigt der Blonde sich, „Wir sind eingeschlafen, kann ich ja nichts für, wenn du dich an mich kuschelst. Und das", dabei zeigt er auf seine nicht zu übersehene Beule in der Jogginghose, „Ist ganz natürlich, vor allem, wenn sich ein knackiger Hintern daran reibt, Baby." Beim letzten Satz zwinkert er mir verschwörerisch zu. Das ist jetzt nicht sein ernst.

Sprachlos starre ich ihn an. Was soll ich darauf auch schon groß antworten. Wortlos erhebe ich mich, durchquere das Wohnzimmer und laufe zurück ins Gästezimmer. Ich brauche jetzt meine Ruhe, dass war eindeutig zu viel Aufregung am frühen Morgen.

Kuscheln mit einem Mafioso kann ich jetzt wohl von meiner Bucket-List streichen. Das darf ich auf keinen Fall Elodie erzählen, sie wird mir sowas von eine runter hauen. Vor allem wenn sie erfährt, dass ich in der Nacht sehr gut geschlafen und mich echt wohl gefühlt habe. Ich reite mich gerade sehr tief in die Scheiße rein. Ich sollte besser aufpassen, was ich mache. So etwas darf nicht nochmal passieren.

Immer noch grübelnd beginne ich einige Klamotten aus dem Schrank zu räumen, schließlich hat Theo gestern erzählt, dass wir heute nach New York fliegen. Fertig mit den Klamotten, gehe ich ins angrenzende Badezimmer und packe die wichtigsten Sachen ein. Auch wenn ich gerade nicht gut auf Theo zu sprechen bin, freue ich mich trotzdem auf die Reise nach New York. Ich bin noch nie in meinem Leben in einem Flugzeug geflogen, wie das wohl so ist? Hoffentlich habe ich keine Flugangst. Na, dass kann ja was werden.

Den restlichen Vormittag verbringe ich am Handy und lese mein angefangenes Buch weiter. Kurz vor 13.00 Uhr, reißt ein Klopfen mich aus der Fantasiewelt und ich hebe den Kopf: „Komm rein."

„Wir müssen los, hast du alles gepackt?" Genau wie gestern, lehnt Theo lässig um Türrahmen. Er hat die Jogginghose und das Shirt, gegen Anzugshose und Hemd getauscht. Himmel, sieht das gut aus! Ich selbst habe mich auch umgezogen und trage jetzt eine dunkle Jeans mit einem babyblauen Sweatshirt. Ob ich wohl underdressed bin?

„Du siehst gut aus", gibt Theo von sich, nachdem er mich ausgiebig gemustert hat. Dann bin ich wohl nicht underdressed.

Ich ignoriere das Kompliment, nehme mir die gepackte Tasche und  drücke mich an Theo vorbei: „Wohin?" Ich habe nicht sonderlich Lust auf ein Gespräch. Das Ereignis von heute morgen sitzt mir noch in den Knochen. Natürlich weiß ich, dass er nichts für die Latte am Morgen kann, dennoch schockiert es mich, dass sein Körper mich scheinbar auf diese Art und Weise anziehend findet.

„Du bist aber gesprächig", lacht Theo hinter mir und holt zu mir auf, „Der Wagen wartet in der Tiefgarage und bringt uns zum Flughafen."

Nickend zeige ich ihm, dass ich verstanden habe und betrete neben Theo den Aufzug. Stockwerk für Stockwerk gleitet der Lift nach unten, bis wir im Untergeschoss sind. Die Türen fahren zur Seite und schon stehen wir in der weitläufigen Garage. Ich bin weiterhin neidisch auf die ganzen teuren Sportwägen. Diese Autosammlung ist bestimmt Millionen wert.

Direkt vor uns steht ein schwarzer SUV - oh, was für ein Klischee -, um den mehrere schwer bewaffnete Männer positioniert sind. Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass ist unser Shuttle zum Flughafen.

Ich bemerke, wie Theo neben mir stehen bleibt und das Auto forschend mustert. Was ist denn jetzt sein Problem?

Warum steigt er nicht ein? Alles muss man selbst machen, sonst kommen wir nie in New York an. Entschlossen trete ich an ihm vorbei auf den Wagen zu.

„Kaia, nein! Runter!", brüllt Theo plötzlich und ich werde von ihm brutal zurückgerissen. Aua! Was soll das denn?

Kurz darauf explodiert der SUV vor uns mit einem ohrenbetäubenden Lärm und wir werden von der Druckwelle nach hinten gestoßen. Hart kommt mein Kopf auf dem Betonboden auf und das letzte was ich sehe, ist der in Flammen stehende Range Rover.


Upsi. Das kam unerwartet. ;)

Denkt an den ⭐️! <3

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