Spät am Abend wünschen Theo und ich seinen Freunden eine gute Nacht und ziehen uns ins Gästezimmer zurück. Da wir verlobt sind, bleibt mir nichts anders übrig, als gemeinsam mit Theo in einem Raum zu schlafen.
Lillian und Fynn sind ein schönes Paar. Man merkt, dass die Blondine ihren Mann fest im Griff hat und er ihr absolut verfallen ist. Ich muss zugeben, ich bin schon ein wenig neidisch auf so eine Beziehung. Wer wünscht sich nicht einen Menschen, der alles für einen tun würde und einen bedingungslos liebt?
Seufzend drücke ich die weiße Tür hinter mir zu und schließe kurz meine Augen, um mich zu sammeln. Es ist nicht einfach, dass Glück von anderen direkt vor der Nase zu haben, wenn man selbst für immer allein bleiben wird. Ich habe die Hoffnung auf die große Liebe längst aufgegeben.
Meine Eltern waren wohl das schlechteste Beispiel für ein glückliches Ehepaar: Direkt nach meiner Geburt, hat mein Vater sich aus dem Staub gemacht und meine Mutter sich regelmäßig in's Koma gesoffen. Als ich vierzehn war, hat sie einen neuen Mann mit nach Hause gebracht; Der Typ war nicht sonderlich begeistert von mir, was ich auch regelmäßig gespürt habe. Zwei Jahre später ist meine Mutter gestorben und ihr Typ endlich abgehauen. Das war der Moment in dem ich gemerkt habe, dass ich niemanden brauche und das Leben sowieso zu kurz ist, um Angst vor dem Tod zu haben.
„Alles in Ordnung?", durchbricht Theo meine trübseligen Gedanken und ich schaue in seine Richtung.
„Was? Ja, klar." Schnell nicke ich und gehe dann zu meinem Koffer, „Kann ich zuerst in's Bad? Bin müde."
Ohne auf eine Antwort zu warten, nehme ich mir ein einfaches Schlafshirt und einen frischen Slip heraus und flitze an ihm vorbei in's angrenzende Badezimmer.
Routiniert putze ich mir die Zähne, flechte meine langen braunen Haare in einen Zopf und ziehe mich um. Danach wasche ich mein Gesicht und trage eine Creme auf. Fertig mit allem, verlasse ich das geräumige Bad wieder und steuere das Doppelbett an.
Plötzlich stößt Theo einen Pfiff aus: „Ich sollte wohl immer bei dir schlafen." Pervers grinst der blonde Mann mich an und mustert vielsagend meine nackten Beine.
„Schwanzgesteuert", werfe ich ihm nur augenverdrehend entgegen und kuschele mich dann in die weichen Kissen. Die Decke ziehe ich mir bis zum Kinn nach oben und atme entspannt aus. Ich sollte den ganzen Luxus wohl genießen, solange ich noch kann.
„Wie findest du Lilli und ihren Mann?", fragt Theo mich, als er zurück in den Raum kommt. Bei seinem Anblick bleibt mir glatt die Spucke weg: Er trägt nichts weiter außer eine Boxershorts. Ich habe den besten Blick auf sein definiertes Sixpack und mir bleibt wortwörtlich der Mund offen stehen. Ich wusste nicht, dass Theo so gut aussieht.
„Kaia?" Offensichtlich hat er mein Starren nicht bemerkt und wundert sich warum ich keine Antwort auf die Frage gebe. Da habe ich aber nochmal Glück gehabt. Schnell wende ich meinen Blick ab und versuche ihm ins Gesicht zu schauen.
„Äh- ja, sie sind nett."
„Nett? Du bist auch die einzige, die Kriminelle als nett bezeichnet", lacht Theo mich prompt aus und lässt sich auf der Bettkante nieder.
„Was denn? Zu mir waren die beiden nun mal nett", erkläre ich schmunzelnd und beobachte, wie er sich mit Abstand neben mich ins Bett legt.
Theo lacht leise: „Da hast du recht. Wir bleiben noch zwei Tage und dann fliegen wir zurück nach Seattle."
„Okay", meine ich nickend und schalte dann die kleine Lampe auf dem Nachttisch aus. Jetzt erhellt nur noch die Lampe auf Theos Seite den großen Raum. „Darf ich mir die Stadt ansehen, bevor wir zurückfliegen?" Diese Chance kann ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. New York ist einfach eine beeindruckende Stadt und ich würde gerne mal auf den Times Square und in den Central Park gehen. Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen, aber ich bezweifle, dass Theo eine Sightseeingtour eingeplant hat.
„Ich muss mit Fynn sprechen, damit er uns einige seiner Männer zum Schutz mitgeben kann."
„Warum hast du Max und so eigentlich nicht mitgenommen?"
„Unnötig, Fynn ist mein Verbündeter und ein guter Freund, er stellt mir seine Männer zu verfügung. Und mit vielen Leuten reisen ist riskant, die Polizei hat uns sowieso schon auf dem Schirm."
„Na, so oft wie bei euch was in die Luft gesprengt wird ist das kein Wunder", scherze ich und kann sehen, wie Theo die Augen verdreht.
„Das ist nicht lustig, Babe", erwidert er ernst und betätigt den Knopf an der Lampe, um sie auszuschalten. Einzig die Lichter der Stadt erhellen jetzt noch ganz leicht, durch die Jalousie, das Gästezimmer.
„Ich weiß", gebe ich zu und schließe meine Augen, „Gute Nacht."
„Schlaf gut."
Das ist jetzt schon die dritte Nacht, die ich neben Theo verbringe. Wer hätte das vor zwei Wochen gedacht?
Als ich schon am einschlafen bin spüre ich, wie der Mann neben mir näher rückt und seine starken Arme um meine Hüfte schlingt. Unbewusst lehne ich meinen Rücken gegen seine breite Brust und dämmere kurz darauf ganz weg. Kuscheln ist einfach toll, dabei ignoriere ich gekonnt, mit wem ich da so vertraut nebeneinander liege. Die Nähe zu Theo gibt mir ein warmes Gefühl im Bauch und ich muss aufpassen, dass daraus keine Schmetterlinge werden.
Das Theo mir noch einen Kuss auf den Kopf gibt und ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht hat, entgeht mir.
In welchem Haus wärt ihr bei Harry Potter?
- Slytherin, ich habe mal so einen Test gemacht und das kam raus hahahah. :DDenkt wie immer an den ⭐️! <3
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Fake Love | ✓
ChickLitA B G E S C H L O S S E N ♛ American Mafia Novel (1.5) ♛ Das Auto eines Gangsters klauen? Vielleicht nicht unbedingt meine beste Idee. Ihn dann noch beschimpfen und behaupten, er wäre selber Schuld? Eine ganz beschissene Idee. Seine Fake-Freundin...