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Am nächsten Morgen scheinen bereits die ersten Sonnenstrahlen durch die Jalousien, als ich langsam aufwache.

Hinter mir spüre ich Theos großen und warmen Körper, der sich an meinen Rücken drückt. Seine kräftigen Arme sind fest um meine Hüfte geschlungen und ich fühle seinen gleichmäßigen Atem in meinem Nacken. Dieser Kerl ist echt eine lebendige Heizung. Von Theo geht so eine Wärme aus, dass ich mir wohl im laufe der Nacht die Decke vom Körper gestrampelt habe.

Ich blinzle gegen die Helligkeit an und kann mir ein leises Seufzen nicht unterdrücken. Das ist schon das zweite Mal, dass ich in Theos Armen aufwache. Ganz und gar nicht gut. Vor allem ist es nicht gut, dass ich mich hier so wohl fühle. Ich sollte schleunigst verschwinden und so tun, als wäre nichts geschehen.

Die Betonung liegt auf sollte.
Es fühlt sich einfach viel zu gut an.
Und viel zu lange, hat mich kein Mann mehr so gehalten.

Ich beschließe, die Situation noch einige Minuten zu genießen und zu ignorieren, dass Theo ein gefährlicher Krimineller ist und wir eine Fake-Beziehung führen. Ich schließe die Augen und drücke mich unbewusst enger gegen den Mann hinter mir. Seine muskulöse Brust ist eng an meinen Rücken gepresst und ich genieße das Gefühl von Geborgenheit.

Ich glaube, ich habe ein klitzekleines Problem.
Ich beginne nämlich, Theo zu mögen.


„Morgen, Cutie", weckt Theo mich einige Stunden später und löst langsam seine Arme von mir.

Verdammt, ich bin wohl wieder eingeschlafen. Upsi.

„Hey", bringe ich leise über die Lippen und rutsche ein Stück von ihm weg. Ich hasse solche Momente, in denen ich nicht weiß, was ich sagen soll.

„Und? Gut geschlafen?", grinst Theo mich auch schon an und wirft mir einen neckenden Blick zu.

Augenverdrehend richte ich mich im Bett auf und halte mir kurz darauf zischend den Kopf. So eine Scheiße aber auch, tut das immer noch weh. Ich habe wohl wirklich eine Gehirnerschütterung.

„Du solltest dich heute nochmal ausruhen", bestimmt Theo und steht auf, „Ich kümmere mich inzwischen darum, dass wir diese Arschlöcher schnappen."

„Was anderes bleibt mir wohl auch nicht übrig", erwidere ich und verlasse ebenfalls das Bett.

Als ich an mir runter schaue, stelle ich fest, dass ich noch immer Theos Klamotten trage. Das sollte ich definitiv ändern.

„Frühstücken wir noch zusammen, bevor ich losgehe?"

„Ja, ich komme gleiche", stimme ich zu und verlasse das große Schlafzimmer um in mein Zimmer zu gehen.

Moment mal? Mein Zimmer? Geht es mir noch ganz gut? Ich meine natürlich das Gästezimmer!

Ich betrete den Raum und steuere direkt den Kleiderschrank an. Ich tausche die Sachen von Theo gegen eine schwarze Leggins und ein dunkelblaues Sweatshirt, dann mache ich mich auf den Weg ins Esszimmer.

Dieses Penthouse hat eindeutig zu viele Räume. Wer braucht denn so viel Platz? Schließlich wohnt Theo normalerweise alleine hier und er hat locker genug Räume für zehn. Total abgefahren.

„Meine Klamotten stehen dir besser", stellt Theo mit einem kurzen Blick fest, als ich mich gegenüber von ihm niederlasse.

Der Tisch ist reich gedeckt und ich kann mich an diesen ganzen Leckereien gar nicht satt sehen. Das Essen werde ich nach den vier Wochen auf jeden Fall vermissen.

„Hmm", sage ich abgelenkt, greife nach einem Croissant mit Nutella und beiße hungrig hinein. Jetzt erst fällt mir auf, wie groß mein hunger ist.

„Schön, dass wir uns einig sind", lacht Theo derweil und greift ebenfalls zu.

„Huh?"

„Nichts, nichts."

„Was ist dein Plan für heute, also wie willst du die Attentäter finden?", frage ich, während ich die letzten Bissen des Croissants esse. Als nächstes greife ich nach einem Pancake mit Ahornsirup. So lecker!

„Ich kann dir nicht alles sagen, einfach weil du nicht zur Organisation gehörst, aber ich treffe mich mit ein paar wichtigen Leuten und werde die mal ein bisschen ausquetschen."

„Du wirst nicht zimperlich sein, oder?", hake ich nach, da er das ausquetschen so komisch ausgesprochen hat.

„Nein, werde ich nicht. Dieser Anschlag wird Folgen haben. Nicht nur für die Attentäter, sondern auch für meine Security-Leute. Sowas darf nicht passieren!" Während er sich leicht in Rage redet, spannt sich sein ganzer Körper an und ich werde Zeuge davon, wie sich sein kompletter Gesichtsausdruck verzerrt.

Theo hat eindeutig zwei Gesichter. Ich kenne ihn bis jetzt humorvoll und lässig, aber so wie er gerade spricht, kann er ganz anders. Es wäre wohl besser, wenn ich ihn nie verärgere.

„Ich werde mir wohl einen gemütlichen Tag hier machen, vielleicht weihe ich den Whirlpool mal ein", versuche ich die Stimmung zu lockern und grinse den Mann mir gegenüber frech an.

„Bevor du in den Pool steigst, ruf mich an, dass möchte ich nicht verpassen", geht er zum Glück auf mein Geplänkel ein und ich kann mich erneut der Illusion hingeben, dass er ein netter, gut aussehender Mann ist, der keiner Fliege etwas zu Leide tut.

Ich bin am Arsch - sowas von am Arsch.

Schaut doch gerne mal bei Instagram ( @_lunasilver__) vorbei. :D

Denkt an den Stern! <3

Fake Love | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt