„Und, wie gefällt dir New York, Kaia?", wendet Lillian ihre Aufmerksamkeit beim Abendessen mir zu und streicht sich eine ihrer hellen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
„Sehr gut", antworte ich lächelnd. Ich bin tief beeindruckt von der Stadt und ihren Besonderheiten. Es gibt so viel zu sehen. Theo und ich waren den ganzen Tag unterwegs und ich habe die Sightseeing-Tour echt genossen. Im Vergleich zum Big Apple ist unsere Heimatstadt Seattle ziemlich klein.
„Kaia konnte gar nicht schnell genug vom einen, zum anderen Ort rennen", lacht Theo mich aus und legt seinen rechten Arm auf meine Schultern.
„Gar nicht wahr", meine ich augenverdrehend und lehne mich unbewusst in seine Berührung. Der blonde Mann hat sich nicht nur einmal darüber beschwert, dass ich es so eilig habe. Ich wollte nun mal so viel, wie möglich in der wenigen Zeit sehen und das ist mir auch gelungen.
„Morgen muss ich deinen Verlobten für ein paar Stunden entführen. Wir haben einiges zu besprechen", ergreift Fynn das Wort, „Lilli und du könnt ja einen Frauentag machen?"
„Aber sicher!", unterbricht die Blondine ihren Mann und lächelt mich begeistert an, „Cosmo und Caius freuen sich sicherlich über die zusätzliche Aufmerksamkeit."
Die beiden Babys sind ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Beide haben tiefschwarze Haare und die klarsten blauen Augen, die ich je gesehen habe. Cosmo, der ältere von beiden, kann sogar schon krabbeln und einige wenige Schritte laufen. Er ist zuckersüß. Ich habe mich schon ein wenig verguckt in die kleinen Racker.
„Die beiden sind aber auch zu süß", erwidere ich begeistert und trinke mein Weinglas aus. Das Essen und Trinken werde ich auf jeden Fall vermissen, wenn ich zurück in der Wohnung von Elodie und mir bin. Wir leben in einfachen Verhältnissen, dennoch fehlt es uns an nichts.
„Wie sieht eure Familienplanung eigentlich aus?"
Bei Lillians neugieriger Frage verschlucke ich mich an dem leckeren Rotwein und muss daraufhin kräftig husten: „Was?", krächze ich entsetzt, als ich wieder Luft bekomme.
„Wie sieht es bei euch mit Kindern aus?", wiederholt sie lachend ihre Frage.
„Wir wollen noch warten", übergeht Theo meinen Hustenanfall, „Kaia ist gerade einmal 23, da haben wir noch viel Zeit." Mit diesen Worten drückt er mir einen sanften Kuss auf die Wange und hält Lillians prüfenden Blick ruhig stand.
„Du bist 23? Das heißt du bist sechs Jahre jünger, als Theo", eröffnet Lillian mir und ich ziehe überrascht die Luft ein. Theo ist schon 29? Der muskulöse Mann sieht deutlich jünger aus. Schnell überspiele ich meine Ahnungslosigkeit über das Alter meines Verlobten : „Na und?", meine ich schulterzuckend, „Das Alter ist nur eine Zahl und ich mag reifere Männer."
Plötzlich beginnt Lillian prustend zu lachen: „Das ich das mal erlebe und jemand das Wort reif und Theo in einem Satz erwähnt."
Als ich ihre Worte realisiere, muss ich ebenfalls leicht schmunzeln. Wo sie Recht hat, hat sie Recht.
„Nicht lustig", verkündet Theo und lehnt sich entspannt in seinem Stuhl zurück.
Den restlichen Abend lassen wir entspannt ausklingen, bis wir von Caius Geschrei unterbrochen werden.
„Oh, entschuldigt mich", verabschiedet Lillian sich und springt auf, um nach ihrem jüngeren Sohn zu sehen.
„Ich denke, wir ziehen uns jetzt auch zurück oder was meinst du, Babe?"
Nickend stimme ich Theo zu und wünsche Fynn dann eine gute Nacht. Mein Verlobter nimmt meine Hand und gemeinsam durchqueren wir das große Penthouse, um zum Gästezimmer zu gelangen.
Verrückt, wie schnell ich mich daran gewöhnt habe Theos Verlobte zu spielen. Er ist ein Krimineller und ich lasse mich hier von ihm durch die Gänge ziehen. Elodie würde mich wahrscheinlich direkt in die Psychiatrie einweisen.
„Du schuldest mir noch was", teilt Theo mir mit, als wir den Raum betreten und ich hebe verwirrt meinen Kopf.
„Huh?"
„Heute morgen ist mir ein Kuss entgangen, den hätte ich jetzt gerne." Während er spricht, lotst Theo mich zurück an die Wand und ich kann seinen warmen Atem auf meinen Haaren spüren. Mit einem dumpfen Laut pralle ich gegen die weiße Wand und schaue erschrocken zu dem großen Mann vor mir auf. Was ist denn jetzt los?
„Träum weiter!", gebe ich trotzig von mir und stemme meine Hände gegen seine stahlharte Brust.
„Oh, in meinen Träumen bekomme ich weitaus mehr von dir, als bloß einen Kuss."
„Du Spinner", muss ich ungewollt lachen und verdrehe meine Augen.
„Begleichst du jetzt deine Schuld?", will Theo flüsternd wissen und beugt sich langsam zu mir herunter. Sein Oberkörper presst sich fest gegen meinen und seine muskulösen Arme sind rechts und links von mir, an der Wand abgestützt. Ich sitze in der Falle. Mit meinem Blick suche ich seinen, um abzuschätzen, ob er auch gegen meinen Willen weitergehen würde.
Zu meiner großen Erleichterung, sehe ich das altbekannte freudige Glitzern und der Funke Humor. Er wird nichts gegen meinen Willen tun, da bin ich mir sicher.
„Hmmm", gebe ich übertrieben langgezogen von mir und lasse meine Hände provozierend in seine blonden Haare fahren. Es kann nicht schaden, ihn ein bisschen zu ärgern. Langsam ziehe ich seinen Kopf zu mir herunter, komme ihm langsam näher und drücke ihm dann schnell einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich von Theo löse und mich einige Schritte von ihm entferne. Grinsend mustere ich sein sprachloses Gesicht: „So leicht mache ich es dir nicht!"
„Ach ja?" Mit schnellen Schritten geht Theo auf mich zu, packt mich am Nacken und ehe ich mich versehe, liegen seine Lippen auf meinen. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Überrascht keuche ich auf und lege meine Hände halt suchend auf seine Schultern. Der Kuss ist sanft und seine Lippen liegen weich auf meinen. Es fühlt sich gut an und ich seufze leise auf, bevor ich den Kuss erwidere. Zufrieden brummt Theo gegen meine Lippen und legt seine Hände fest auf meine Hüften, um mich näher gegen seine Brust zu drücken.
„Wir sollten das nicht tun", flüstere ich zwischen zwei Küssen gegen seine Lippen, kann mich aber selbst nicht dazu überwinden, mich von Theo zu lösen.
„Ich weiß", stimmt Theo mir zu und drängt mich in Richtung des Bettes: „Das ist mir aber gerade scheißegal."
AHHH DER ERSTE KUSS!!
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- Elfenkönig von Holly BlackDenkt an den ⭐️! <3
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Fake Love | ✓
ChickLitA B G E S C H L O S S E N ♛ American Mafia Novel (1.5) ♛ Das Auto eines Gangsters klauen? Vielleicht nicht unbedingt meine beste Idee. Ihn dann noch beschimpfen und behaupten, er wäre selber Schuld? Eine ganz beschissene Idee. Seine Fake-Freundin...