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„Und, von wem hat dein Sextraum gehandelt?", fragt Theo mich erneut, nach dem wir zu Abend gegessen haben.

Ich werfe ihm nur einen genervten Blick zu. Die ganze Sache ist schon peinlich genug für mich, muss er noch so darauf herum reiten?

„Von mir?", neckt Theo mich jedoch weiter und wirft mir einen vielsagenden Blick zu.

Er soll damit aufhören. Jetzt darf ich bloß nicht rot werden, ansonsten weiß er direkt bescheid.

Wortlos stehe ich auf und verlasse das luxuriöse Esszimmer. Flucht scheint die einzige Möglichkeit.

„Komm schon, Kaia!", ruft Theo mir hinterher, „Das muss dir nicht peinlich sein!" Ich kann sein perverses Grinsen bis hier hin hören. So ein Arschloch.

„Jetzt lauf nicht weg", lacht er mich auch noch aus und ich höre seine schweren Schritte, die mir folgen.

„Lass mich in Ruhe", zicke ich ihn an und laufe durch den langen Gang, um schnellstmöglich zum Gästezimmer zu gelangen.

„Ich versteh dich voll und ganz, ich bin einfach heiß", stichelt er weiter, bis ich mich wütend zu ihm umdrehe: „Der Traum war nicht von dir, okay? Kein Grund so eingebildet zu sein."

„Das glaube ich dir nicht, Sweetie", kontert Theo und bleibt wenige Schritte vor mir stehen.

„Argh! Wie kann man nur so von sich selbst überzeugt sein?"

„Ich will doch nur ein Ja."

„Der Traum war aber nicht von dir!", lüge ich ihn an.

„Ha! Du hattest also wirklich einen Sextraum!"

Das gibt es doch nicht!

Genervt stöhne ich auf und verdrehe meine Augen: „Verpiss dich."

Laut lachend mustert Theo mich von oben bis unten. Schön, dass ich ihn amüsieren kann.

Gerade möchte ich weitergehen, da lässt mich ein lautes Klingeln überrascht zusammenzucken. Verwundert schaue ich mich um, wer klingelt denn Abends nach 22 Uhr noch hier?

„Du bleibst hier", befiehlt Theo mir, dem plötzlich nicht mehr zu scherzen zumute ist. Eindringlich schaut er mich an und deutet mit seinem Finger auf die Stelle, an der ich gerade stehe.

Kaum verschwindet er aus meinem Blickfeld, um die Wohnungstür zu öffnen, da schleiche ich ihm schon hinterher. Als ob ich auf das höre, was er zu mir sagt. Soll er mal ruhig weiter träumen.

Ich höre zwei Männerstimmen, die eine gehört Theo und die andere ist mir fremd.

„Boss, wir haben einen der Kerle."

„Gut, gib mir ein paar Minuten. Ich kümmere mich selbst um ihn", ertönt Theos Stimme und ich bin überrascht, von der Kälte und Schärfe, mit der er spricht.

„Da ist noch eine Sache." Der andere Mann fühlt sich unwohl, das hört man.

„Was?!"

„Nun ja, also, das dürfte schwer werden. Er ist tot."

„Er ist tot?", wiederholt Theo etwas lauter und ich kann mir bildlich vorstellen, wie er um einige Zentimeter größer wird.

„Adriano hat ihn erschossen."

„Dieser Mistkerl, dass er sich nicht einmal zusammenreißen kann! In Zukunft lasst ihr ihn nicht mehr an die Gefangenen ran, er ist zu impulsiv!"

Adriano? Das war doch der Kerl aus dem Restaurant, der Gruselige? Warum sollte er einen Mann, der wichtige Informationen preisgeben könnte, einfach so erschießen? Da stimmt doch was nicht. Theo scheint es auf sein Temperament zu schieben, aber das kaufe ich diesem Adriano nicht ab. Der hat Dreck am Stecken.

Die beiden Männer wechseln noch einige Sätze und dann höre ich, wie die Tür geschlossen wird. Offensichtlich hat Theo alle Informationen erhalten.

Ich drehe mich um und schleiche möglichst leise in die Küche. Dort tue ich so, als würde ich mir gerade ein Glas holen. Gerade rechtzeitig, denn schon betritt Theo den Raum: „Was machst du hier? Ich habe doch gesagt, du sollst dort stehen bleiben!" Er hat schlechte Laune, die soll er jetzt bloß nicht an mir auslassen.

„Ich bin doch kein Hund", meine ich und schenke mir ungerührt etwas Wasser in das Glas.

„Kaia, es ist wichtig, dass du in solchen Situationen auf mich hörst", appelliert Theo an mich, „Meine Geschäfte gehen dich nichts an!"

„Ich habe doch gar nichts gehört!", lüge ich ihn schon das zweite Mal heute an, ups.

„Das will ich für dich hoffen!", droht er mir tatsächlich. Was geht denn bei ihm ab?

„Gute Nacht", beende ich unfreundlich das Gespräch und verlasse ohne ein weiteres Wort die Küche.

Wenn er unfreundlich ist, kann ich das auch sein. Ich werde schließlich von ihm gezwungen, seine Fake-Verlobte zu spielen, da kann er wenigstens nett zu mir sein.

Außerdem traue ich diesem Adriano nicht. Ich bin aber nicht so dumm, dass gegenüber Theo zu erwähnen. Ich werde selbst herausfinden, was dieser zwielichtige Typ plant.


Ich freue mich so sehr über euren ganzen Support! Danke, für alle die Votes, Kommentare und die Follows. Das bedeutet mir echt viel. <3

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Fake Love | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt