Am liebsten hätte ich ihm jetzt noch vor die Füße gekotzt, aber ich wollte einfach nur so schnell wie es mir nur möglich war aus dieser Hölle raus.
Ich würdigte Taddl, der blutend am Boden saß und nur schmerzvolle Geräusche von sich gab keines Blickes mehr und preschte durch die Tür.
Taddls Wohnung war nicht weit von Meinem zuhause entfernt, das hatte in diesem Moment vielleicht einen Vorteil, trotzdem betrachtete ich dies wohl eher als negativen Aspekt.
Wutentbrannt, und mit noch ein bisschen Restalkohol im Blut, trat ich den Weg nach Hause an.
Dort würde ich erstmal ein schönes, duftendes Bad nehmen und all den Gestank und die schmutzigen Berührungen von meinem Leib waschen.
~
Ich erwachte erst wieder am nächsten Tag, das penetrante Piepen meines Weckers drang in mein Unterbewusstsein und mit einer routinierten Handbewegung stellte ich diesen auch schon verschlafen ab.
Na toll.
Ich wollte Taddl überhaupt nicht mehr gegenübertreten, geschweige denn neben ihm sitzen.
Ich schob meine Bettdecke bei Seite und hievte mich vor Müdigkeit stöhnend aus dem viel zu weichen Bett.
Natürlich hatte ich meiner Mutter nur gesagt das die Party
'Ganz Okay' war.
Sie hatte mich nicht einmal gefragt wo ich denn so lange gewesen war...
Wirklich toll Mutter, dache ich mir murrend und stapfte die Treppe, angezogen und frisch hinunter. "Ardy können wir kurz reden?", na wenn man vom Teufel spricht. Genervt wandte ich mich meiner Mutter zu.
Ich kannte diesen Tonfall.
Als hätte ich irgendetwas angestellt von dem ich selbst nicht wusste was genau es war.
"Ardy, dieser Junge. Taddl..."
Meine Mutter bedeute mir, mich neben sie an den Esstisch zu setzen.
"Ich steh lieber."
Ihre Augen wurden groß und ihr Mund klappte nach unten.
Die Rädchen in meinem Kopf begannen sich zu drehen.
Ich verstand.
Ich hatte erst eine wirklich feste Freundin gehabt und dies vor einem Jahr.
Meine Mutter hatte wirklich schon geglaubt ich wäre nicht ganz Hetero, doch als ich dann mit meiner Freundin ankam, hatte sie mir endlich geglaubt.
Immer wenn ich mit einem Jungen sehr gut befreundet war, zum Beispiel mit Tommy, schob meine Mutter immer gleich Panik, das
'ihr ach so heiliger Sohn' Homosexuell sein könnte.
Ich konnte dies überhaupt nicht nachvollziehen.
"Nein, so meinte ich das nicht!", ich hob bestürzt meine Hände und starrte meine Mutter panisch an, doch diese schien mir überhaupt nicht zu glauben.
"Hey, wenn du dich mit Taddl ein bissen mehr als nur 'gut' verstehst, ist das okay... nur? ich habe mir immer Enkelkinder erhofft.", diese Worte ließen mir kurz verzweifelt auflachen.
"Mum, ich bin NICHT schwul!"
"Aber wieso sonst bist du gestern nicht früher nach Hause gekommen?
Und Thaddeus klang am Telefon so... verträumt."
Ich klatschte mir innerlich die Hand gegen den Kopf.
"WEIL ICH VERDAMMT NOCHMAL ABGESTÜRZT BIN UND ALLES VOLLGEREIHERT HABE WAS IN MEINER NÄHE STAND!"
Ich war zu wütend um auf eine Reaktion meiner Mutter abzuwarten und verließ genervt mit meinem Longboard unter dem Arm das Haus.
Verzweifelt und Unsicher rollte ich die ewig wirkende Straße die mich zu meiner Schule führte entlang.
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(N)ever. | TARDY
FanficWisst ihr wie es ist, wenn einem die wichtigste Person weggenommen wird? Wisst ihr wie es ist, sein ganzes Leben lang ein schlechtes gewissen in sich zu haben? Wisst ihr wie es ist, eine Person zu lieben, die nicht mehr da ist? Ich, Ardian Bora, wer...