(N)ever. | TARDY

Kapitel 27 | Dummkopf.

"Ardy. Ardy. Aufwachen."
Ich verspürte eine Berührung, die mich sanft an der Wange streichelte.
Es waren Taddl's kühle Finger, die geschmeidig über meine erhitzte Haut strichen und langsam die Form von meinen vollen Lippen nachzeichneten.
Ich öffnete müde meine verschlafenen blau-grünen Augen, ehe mir in den Sinn kam, das wir noch immer im Kino saßen und mein Köpfchen noch immer auf Taddl's Schulter ruhte.
Das Licht war angegangen und verpeilt um mich schauend stellte ich fest, das wir uns nun ganz allein im Kinosaal befanden, als ich den Kopf hob.
Taddl hingegen musterte mi h noch immer mit einem undeutbaren Funkeln in den stahlblau glitzernden Augen und ließ seine Finger meinen Kinn hinab gleiten, an dem sie verharrten.
Der große hob meinen leicht an und drehte ihn in seine Richtung, ehe er seinen Daumen sachte auf meine Unterlippe legte.
"Du bist wunderschön.", Taddl's Stimme klang entfernt, verträumt.
Ich hingegen legte meine Stirn nur verwirrt in Falten, ehe ich mich sanft Taddl's Griff entzog.
"Lass uns gehen.
Ich bin müde wie ein Dummkopf."
Taddl jedoch trug trotz alldem wieder sein allbekanntes selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen und kratzte sich überlegend am Hinterkopf, ehe er sich in einer geschmeidigen Bewegung lange und genüsslich durchstreckte.
"Du könntest heute bei mir übernachten.
Meine Wohnung ist hier schneller zu erreichen."
Was für ein billiges Argument.
Doch ich wollte den größeren nicht schon wieder kränken.
"Mhh... okay."
Dies wurde mit einem strahlenden Lächeln Taddl's erwidert, ehe er aufstand und mich auf die Beine zog.
~
Taddl schaffte es endlich nach etlichen Versuchen und begleitet von meinen genervten Kommentaren, das Schlüsselloch seiner Wohnung zu finden, um das sehnsüchtig erwartende 'Klick' des sich im Schloss umdrehenden Schlüssel's zu vernehmen.
Mit einem knappen Seufzen begrüßte ich erleichtert Taddl's schlichte warme Wohnung und gähnte erst einmal herzhaft, ehe ich mich dem größern zuwendete. "Uhm... soll ich auf der Couch schlafen?"
Taddl lachte einmal mit einem undeutbaren Nachklang auf, ehe er mir nur beschwichtigend auf die Schulter klopfte.
"Ich schlaf schon auf der Couch... "
"Nein, nein musst du nicht.
Ich will nicht das du auf der Couch schlafen musst!"
Taddl hob verwirrt eine Augenbraue, ehe er mich mit einem fragenden Blick musterte.
"Sag doch gleich das ich mit dir im Bett pennen soll."
"Haha", gab ich trocken zur Antwort und kaute murrend auf meiner Unterlippe herum.
"Hast du was zum Essen da?"
"Ja, ich könnte was machen wenn du willst... uhm setz dich doch in der zwischen Zeit auf die Couch."
Ich tat wie mir geheißen und ließ mich auf Taddl's schwarz-weißes Sofa fallen.
Erschöpft legte ich den Kopf in den Nacken und rieb mir meine schmerzenden müden Augen.
Noch ehe Taddl wiederkommen konnte, verfiel ich der starken Macht des Schlafes.