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Mein Blick viel durch das Fenster auf die Landschaft welche sich langsam in Dörfer dann Orte und zuletzt in einen Vorort von Köln verwandelte. "Nächster Halt Köln Hauptbahnhof. Endstation, wir möchten sie bitten alle auszusteigen und danke das sie sich für die ICE-fahrt der Deutsche Bahn entschieden haben. Wir freuen uns sie wieder zu sehen."
Ich brauchte diesen Neuanfang einfach. Mal alles hinter mir lassen und komplett neu zu starten, wo mich niemand kannte. In Düsseldorf war ich schon sehr oft gewesen und es war so etwas wie meine zweite Heimat. Bei meiner Oma habe ich viel Zeit verbracht. Wobei Kölner und Düsseldorfer sich nicht sonderlich verstehen. Mein Zeug, welches verstreut an meinem Sitzplatz lag, suchte ich gemütlich zusammen und stopfte es in meinen Rucksack und in die Tasche die ich dabeihatte. Den Rest meines Besitzes, der handlich war, hatte ich in meinen Koffer verstaut. Mein Besitz hielt sich in Grenzen, trotz dessen würde die Umzugs-Firma die Möbel und die anderen Umzugskartons morgen zu meiner Wohnung bringen. Der Zug kam mit quietschenden Rädern zum Stehen. Die Türen öffneten sich und mir kam frische Luft entgegen. Mein Plan war, erst einmal alles in die Wohnung zu bringen und sich dann hier ein wenig umzuschauen. In letzter Zeit war ich oft hier gewesen um mich um die Wohnung zu kümmern hatte dann aber kaum Zeit mir die Gegend genauer anzusehen. Die Wohnung lag etwas weiter außerhalb also stieg ich direkt in die S-Bahn ein welche am Gleis daneben hielt. Die dichte lichtete sich nach und nach und man sah häufiger Einfamilienhäuser. Nun stand ich am Bahnsteig und ging unter den Gleisen durch auf die andere Seite. Alles wirkte anders aber irgendwie auch gewohnt. In der Wohnung war ich schon öfters gewesen da ich diese relativ heruntergekommen gekauft hatte. Ein paar Freunde, die sich noch gehalten hatten, hatten mir geholfen und so war diese Ruck Zuck fertig. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Mir fehlte noch das Gefühl von Heimat, aber das würde bestimmt bald kommen. Den Koffer stellte ich ins Schlafzimmer und meinen Rucksack nahm ich wieder mit, da ich dort noch Reiseproviant und vieles andere drin hatte, was von Nutzen sein könnte.

Dort stand ich nun. Vor dem Kölner Dom. Irgendetwas gab mir diese Stadt. Ich fühlte mich trotz der Tatsache, dass ich hier Fremd war, Pudelwohl. Die Sehnsucht nach meiner Heimat hielt sich noch in Grenzen. Mein Blick viel auf die zwei Ringe an meiner rechten Hand. Lisa wollte Morgen kommen um mir in der Eingewöhnungsphase beizustehen. Sie wollte mich sehen und sich mit mir zusammen Köln näher anschauen. Sie war zwar nicht wie ein großer Teil meiner Freunde bei der Feuerwehr, aber wir kannten uns schon immer. Ein Leben ohne sie kannte ich nicht. Als fünf jährige haben wir zusammen auf den Spielplätzen getobt und viel Spaß gehabt. Als wir in die fünfte Klasse kamen sind wir auch wieder auf eine Schule gegangen, ich musste dadurch zwar morgens immer in die Stadt fahren, aber das war es mir wert. In der schule waren wir immer ein eingespieltes Team gewesen und sind es heute auch immer noch. Als wir in der zehnten Klasse waren sind wir in den Ferien oft zusammen auf Sann-Diensten gewesen. Nach der Schule haben sich unsere Wege kurzzeitig getrennt, da ich mein FSJ gemacht hatte und sie direkt in die Ausbildung gestartet war. In der Zeit musste unsere Freundschaft schlimme Zeiten durchleben, aber sie hat gehalten und ist stärker denn je.

Ich ging weiter. Am Römischen Museum vorbei in die Kleinen Seitenstraßen. Mein Ziel war der Rhein. Klar in München gab es auch einen Fluss, die Isar, aber die war nichts gegen dem Rhein. Schiffe konnten nicht auf ihr fahren, aber es gab bei beiden Flüssen auch viele Kiesstrände. Der Rhein ist ca. doppelt so breit und vor allem Tiefer. Vielleicht war es auch die Nähe zu meiner Oma

Unter dem Schokoladen-Museum befand sich ein Restaurant. Ich kannte es noch aus Früheren Ausflügen die ich hier her unternommen hatte. Dort wollte ich mir etwas zu essen holen und den Blick auf den Rhein genießen. Ich suchte mir einen schönen Platz aus und bestellte einen Crêpe und eine Cola. Meine Gedanken ließ ich einfach mal ihren Lauf. Man fragt sich jetzt bestimmt, warum Köln? Und nicht irgendeine andere Stadt. Zum einen habe ich hier meine Oma und es ist schön weit weg so kann ich einfach mal alles hinter mir lassen. Ob ich für immer hierbleiben würde? Keine Ahnung. Aber was ich sicher wusste das ich die Zeit, egal wie lange, Genießen würde.

Mit meinem Handy machte ich ein paar Fotos bis ich mich weiter aufmachte um zu schauen, welche Rettungswachen es in diesem Gebiet gab. Allerdings sahen die ersten die ich gefunden hatte sehr ausgestorben aus. Es erleichterte mich festzustellen, dass alle anderen Rettungswachen die ich vorfand, relativ modern und hübsch waren. Woran ich mich aber noch gewöhnen musste war das es hier keine Presslufthörner, bzw. nur vereinzelt, gab. 

Ich zog mein Handy aus meiner Jackentasche und schaute auf die Uhr. 'Misst schon so spät' dachte ich mir. Denn es gab noch viel um das ich mich kümmern musste, unteranderem um ein eigenes Auto und vor allem, dass ich etwas zu essen in meinem Kühlschrank hatte. Die nächste Bahn Haltestelle war nicht weit so war ich schnell wieder Zuhause. Konnte ich das Zuhause nennen? Ich wusste nicht was es sonst sein sollte.

Ich ließ mich erschöpft aufs Sofa fallen, welches bereits mit unter den anderen wenigen Möbeln im Wohnzimmerstand. Doch viel Zeit blieb mir nicht. Dafür, dass der Tag nicht mehr sonderlich lang war, musste ich noch viel Zeug erledigen. Nach einer längeren Diskussion mit mir selbst raffte ich mich schließlich auf.

Wo sollte ich nur anfangen? Es war unordentlich und meine Motivation war so gut wie nicht vorhanden. Einige Möbel hatte ich hier neu gekauft die restlichen würden erst Morgen kommen. Wirklich etwas einräumen konnte ich dem entsprechend auch erst Morgen, aber anfangen kann man ja immer. Den Inhalt des Koffers sortierte ich in die Kommode und Schafte ein wenig Ordnung. Der Gedanke, dass ich ja auch noch einkaufen musste, machte meine gerade etwas angeknackste Laune nicht viel besser. Aber ein leerer Kühlschrank war auch keine Option. 'Schlüssel, Handy, Geldbörse und Tüte. Alles da' dachte ich laut und schloss hinter mir die Wohnung.

Um die Ecke war ein Supermarkt. Natürlich war ich noch nie bei diesem gewesen und kannte mich überhaut nicht aus, demnach brauchte ich ziemlich lange bis ich alles gefunden hatte. Ich hatte vor Heute Nudeln und morgen Abend Salat zu machen. Es ist Praktisch nur für einen einkaufen zu gehen da man nicht schauen musste das es zwei Leuten schmeckte. Den Inhalt des Korbes hatte ich auf das Kassen band gelegt und Bezahlte. Jetzt schnell nachhause und wegräumen, umso schneller komme ich ins Bett.

1146 Wörter

Ausnahmsweise mal keine Fanfiction sondern eine "Normale" Rettungsdienst Geschichte.

Hinter jedem Lächeln Steckt ein GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt