Voller Elan stand ich auf der wache und wartete bis Julian und mir der RTW übergeben wurde. Ich liebte diese Arbeit und freute mich morgens immer wen ich hinfuhr. Aber würde dieser Tatendrang irgendwann nachlassen? Würde ich morgens kaum aus dem Bett kommen und mir denken ‚Och ne jetzt muss ich schon wieder zur Arbeit'?
Ich meine ich habe schon viele Menschen gesehen die an diesem Job kaputt gegangen sind. Das letzte was ich wollte war am Ende so zu sein wie sie. Alle Kollegen wissen welche Art Kollegen ich meine. Ich meine die die es schaffen den Praktikanten am ersten Tag zu vergraulen. Wie ich das aber anstellen wollte wusste ich nicht.
Diese Arbeit verlangt einem vielen ab, nicht nur im Körperlichen sinne, sondern auch Psychisch. Menschen die man aus dem fünften Stock nach unten tragen muss, da der Fahrstuhl kaputt ist. Die unregelmäßigen Arbeitszeiten. Oder die Oma die ohne Enkel und in Kaos, alleine in ihrer Wohnung stirbt und man sie Zwei Wochen Später findet. Und dass weil die Nachbarn sich keine Gedanken um sie machen und es erst merken wen es im Treppenhaus streng riecht. Das alles lässt einen nicht kalt. Zum Glück, naja jenachdem wie man es sieht, wartet mein erster toter dieser Art noch auf mich.
Von vielen älteren Kollegen wurde mir berichtet, dass sie sich inzwischen in ihrem Job nicht mehr wertgeschätzt und ernstgenommen fühlen. Das Merkte auch ich. Viele Alte Menschen rufen uns immer erst im Letzten Moment. Viele Junge Menschen hingegen uns Teilweise wegen eines Abgebrochenen Fingernagels Rufen und dann Total Hysterisch schreiend im Treppenhaus stehen und Rufen das wir ganz schnell kommen sollen. Von der älteren Generation werden wir größtenteils auch noch ernst genommen. Bei der Jugend kann man davon nicht sprechen. Die Älteren Leute Erzählen einem Geschichten und versuchen nicht zur Last zu fallen. Aber Jugendliche, und ich meine selbstverständlich nicht alle, wollen sofort das alles Menschenmögliche getan wird.
Inzwischen habe ich aufgehört zu zählen wie oft ich schon beschimpft, bespuckt oder mir der Mittelfinger gezeigt wurde. Man hört immer wieder das Rettungskräfte verletzt wurden. Wo ich mir jedes Mal denke was bei diesen Menschen im Leben falsch gelaufen ist, den wen es ihnen Plötzlich schlecht geht muss natürlich sofort alles getan werden um ihnen zu helfen, aber sobald es um andere geht fehlt das Mitgefühl. Vielleicht ein Mangel an Aufklärung oder die Menschheit verblödet nach und nach. Manchmal denkt man sich das das doch im Sinne des gesunden Menschenverstandes wäre, doch dieser ist bei vielen inzwischen nicht mehr vorhanden. Viele denken ‚ja wen es schief geht gibt es immer noch Menschen die mir Helfen.' Ja natürlich helfen wir jedem und immer. Aber viele unterschätzen, dass sie uns dabei jedes Mal in Gefahr bringen. Gerade die Einsatzfahrt ist nicht ungefährlich.
Es ist immer wieder hart zu sehen welche Abgründe in diesem Leben lauern und einen in sich hineinziehen. Das kann sehr Belastend sein. Aber die meisten finden irgendwann einen Weg damit um zu gehen und das zu verarbeiten. Ich schreibe das ganze halt nieder um damit abzuschließen. Genauso gut kenne ich Kollegen die diesen Job seit mehr als zwanzig Jahren machen und ihn noch immer Lieben.
Während ich mich mit dieser Frage Rumschlug auf welche die Antwort nur die Zeit Bringen Würde, wurde uns das Fahrzeug übergeben. „Erde an Clara." Julian schnipste mit dem Finger vor meiner Nase. „Oh ehm was?" „Fahrzeug überprüfen?" Sagte dieser. „Ähm ja natürlich." Sagte ich und öffnete die Schiebetür.
Ich kümmerte mich um den Notfallrucksack während Julian sich um die Medis kümmerte. Danach Überprüften wir noch gemeinsam ob Blaulicht, die Warnblinker, die Heckwarneinrichtung, und die Rundumbeläuchtung funktionierten.
„Über was hast du eigentlich vorhin nachgedacht. Du wirktest ziemlich versunken darin." Fragte Julian während er neben mir die Treppe nach oben in den Aufenthaltsraum ging. „Über Gott und die Welt." Sagte ich und musste schmunzeln. „Genau danach hat das nämlich auch ausgesehen."
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Hinter jedem Lächeln Steckt ein Geheimnis
RomanceClara kam aus München nach Köln und beginnt sich Dort zurecht zu finden. Es knistert immer Lauter Zwischen ihr und einem Kollegen. Ich bin leider total schlecht darin beschreibungen zu schreiben. Das ist eine ganz "normale" Rettungsdienst geschichte...