Sorgen

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Der Tag vergeht mit Packen, Vorräte aufstocken, Taue überprüfen und letzten Erkundungen

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Der Tag vergeht mit Packen, Vorräte aufstocken, Taue überprüfen und letzten Erkundungen. Panopeus hält uns diesmal nicht auf. Wie es scheint, ist er nun auch erpicht darauf, dass wir Naxos verlassen.

Aigle weniger. Sie vernachlässigt sogar ihre Haushaltspflichten, um uns zu helfen, besondere Leckerbissen für uns zu bereiten und vor allem so oft wie möglich in Tess' Nähe zu sein. Epeios beobachtet sie verwundert; von der Seite kennt er wohl seine scheue Schwester auch noch nicht.

Aria beobachtet das alles weiterhin mit unbewegter Miene. Solois hingegen wirkt traurig; er weicht Tess aus und kümmert sich viel um Aria. Sie nimmt es hin, ohne irgendjemanden erkennen zu lassen, ob sie sich über diese Aufmerksamkeit freut. Und Tess ist sichtlich angetan von Aigles Annäherungen, sieht aber immer wieder schuldbewusst zu Aria.

Die Situation verwirrt mich. Ich habe keine Ahnung, wie man das wieder lösen soll. Und dass sich der jüngste Olympier mit eingemischt hat, ist auch nicht gerade hilfreich. Für Tess' Dilemma wäre die Forderung des Gottes die Lösung. Aber ich bin der Meinung, dass Aria da auch noch mitzureden hat.

Gegen Abend gehe ich nochmal zum Teich hinaus. In dem Trubel, der in und um Panopeus' Palast herrscht, kann ich nicht nachdenken und außerdem möchte ich noch einmal baden. Den Luxus, vollkommen in Süßwasser einzutauchen, werde ich nicht oft genießen können. Es sei denn, ich lasse mich an einem Platz nieder, wo ebenfalls ein See oder Teich in der Nähe ist.

Natürlich bin ich auch jetzt nicht alleine. Mein Gefolge hat sich inzwischen vergrößert. Seit Mittag folgt mir und der jungen Kuh auch ein schwarzer Stier. Im Gegensatz zu den anderen stürmt er jedoch nicht auf die Färse zu, sondern beobachtet sie aus der Ferne und kommt nur behutsam näher. Sobald sie unruhig wird, weicht er etwas zurück. Aber als ich einem anderen Bullen drohe, der sich der Färse sehr aggressiv nähert, lässt sich der Schwarze nicht beeindrucken.

Am Teich bin ich auch nicht alleine. Aria sitzt auf einem Stein an Ufer und blickt auf das Wasser. Sie ist sosehr mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie mich nicht kommen hört und erschrickt, als ich hinter ihr stehe. „Wer – oh, Teri", das klingt erleichtert. Hat sie gefürchtet, Tess zu begegnen?

„Soll ich gehen", es ist halb Vorschlag, halb Frage. Sie schüttelt den Kopf, wendet aber das Gesicht ab. Ich zögere, dann beuge ich mich zu ihr, fasse sie beim Kinn und drehe sie zu mir.

Sie weint. Meine große Schwester, die uns alle, sogar Kallis, immer bemuttert hat, weint.

 Meine große Schwester, die uns alle, sogar Kallis, immer bemuttert hat, weint

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