Mittag

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SeniSen-sen, danke für deine Unterstützung!

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Die neue Kammer sieht aus wie die alte. Fast. Alle diese Zimmer sind achteckig. An einer Wand befindet sich ein Bett mit Decken und einem massiven schweren Holzgestell. Gegenüber steht ein Esstisch mit einem einfachen Stuhl; auf dem Tisch finde ich eine große, gut gefüllte Obstschale vor, einen Wassernapf, einen Wasserkrug, einen Teller mit Fleisch und einen Laib Brot. Anfangs war es mehr Fleisch, zumal blutiges und viel weniger Obst und Gemüse. Aber als ich das Fleisch stehen ließ und nur das Obst zu mir nahm, fand ich in den nächsten Zimmern Mahlzeiten vor, die mehr nach meinen Bedürfnissen ausgerichtet waren.

An einer weiteren Wand steht immer ein Tisch mit Schriftrollen und Schreibzeug; auch finde ich dort kleine Kerzen und ein Feuerzeug. Wenn ich lesen oder schreiben will, ziehe ich mir den Stuhl vom Esstisch herüber.

An der vierten Wand steht der unvermeidliche Nachttopf. Zum Glück ist er mit einem Deckel ausgestattet, trotzdem bin ich immer froh, wenn ich nach einem Tag das Zimmer wechsele, denn der Geruch ist nicht gerade angenehm.

Die vier Wände zwischen den „möblierten" haben Türen. Nicht alle allerdings. Das Zimmer, in dem ich geschlafen habe, hatte vier Türen. Dieses hier hat nur zwei und lässt mir somit am nächsten Tag keine Wahl, wohin ich weiter gehen will.

Mehrmals habe ich versucht, einen Plan der Räume zu erstellen. Denn mir ist klar, dass dieses Gebäude nicht unendlich sein kann. Aber nachts verschwanden diese Pläne immer wieder. Ab heute werde ich es erneut probieren, aber diesen Plan im Pult verbergen. Ich fürchte jedoch, dass auch das mir nichts helfen wird. Es sind zu viele Räume und sie sind zu verschachtelt.

Einmal habe ich aus der Decke einen langen Faden gedreht, an einem Tischbein befestigt und das Knäuel mitgenommen, als ich durch die Tür ging. Meine Befürchtung, die Tür könnte den Faden durchzwicken, erfüllte sich nicht und ich war voll Hoffnung. Aber am nächsten Morgen waren Knäuel und Faden verschwunden.

Ein anderes Mal habe ich die Wände jedes Raumes markiert, den ich passiert hatte. Und ich bin mir fast sicher, dass ich durch die Wahl der Türen mich im Kreis bewegt habe und dadurch wieder auf die ursprünglichen Zimmer hätte stoßen müssen. Aber ich habe nie eine der Markierungen wiedergefunden. Dafür habe ich einmal eine Schramme an einem Tischbein wiedererkannt. Ich hatte voller Wut und Frust gegen das Holz getreten und der Tisch hatte mehr Schaden davongetragen als mein Fuß. Die Schramme hat mir bewiesen, dass ich recht habe – ich bewege mich auf Irrwegen durch ein riesiges Gebäude, ohne jemals den Ausgang zu finden.

Dass dieser Raum hier nur zwei Türen hat, kann zweierlei bedeuten. Entweder befinde ich mich in einem der äußeren Räume oder die beiden Türen sollen mich irreführen.

Wenn ich die Wände abklopfe, höre ich keinen Unterschied. Und die Wände sind dick und massiv. Ich habe mehrmals versucht, durch die Wände oder wenigstens durch eine Tür zu brechen, aber sie halten selbst meiner Kraft stand. Was mich nicht wundern sollte, denn offensichtlich wurde dieses Gebäude errichtet, mich gefangen zu halten.

 Was mich nicht wundern sollte, denn offensichtlich wurde dieses Gebäude errichtet, mich gefangen zu halten

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Wer mich gefangenhält und warum, ist mir ein völliges Rätsel.

Wer mich gefangenhält und warum, ist mir ein völliges Rätsel

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Unstern unter der Sonne ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt