𝐆𝐄𝐆𝐄𝐍 𝐌𝐀𝐂𝐇𝐓
Ryu kannte die Kraft der Damogen, die Blut konsumierten. Eine gefährliche, unberechenbare Kraft, dessen Ausmaß von dem magischen Potenzials des Blutspenders abhing. Und nun konsumierte er die teuflischste Droge, das Blut eines Drachenteufels. Zeros Blut. Zero, dessen Macht selbst die der restlichen Drachenteufel übertraf. War das ihr Untergang? Er würde hier sein Grab finden. Oder?
Ein Knacken durchfuhr Magnus Körper, während er sich aus seiner gekrümmten Haltung aufrichtete und seinen Kopf in den Nacken warf. Seine Augen weit aufgerissen und Adern durchstachen das Weiß, wie Efeu, das sich um einen Baumstumpf rankte. Der Soldat lachte tief und kehlig, dann immer stärker, bis sich seine Laute in ein furchteinflößendes Brüllen wandelten. Eiskalt lief es Ryu über den Rücken. Er musste handeln, bevor seine Transformation abgeschlossen war und trotzdem stand er einfach nur da, beobachtete wie das Rot seine Augen gänzlich verzerrte und Muskeln den Stoff seines Oberteils zum Reißen brachten. Allein seine Aura genügte, um Ryu zu überwältigen. Er hatte Angst. Er wusste, dass er nicht länger gegen Magnus ankommen würde.
Der Anführer blicke stur nach vorne, so vernahm er nur gedämpft Estelles Rufe, die ihn anflehten, wieder zur Besinnung zu kommen. Aber sein Körper gehorchte nicht. Magnus Aura fesselte ihn wie Stahlketten. Seine Muskeln zitterten, Schweiß tropfte von seiner Stirn und seine Sicht wurde unscharf. Mit ganzer Kraft stemmte er sich gegen das bedrückende Gefühl, aber je stärker er rebellierte, desto enger zog sich die Schlaufe. Das war nicht nur Angst. Das war der Beweis seiner Schwäche. Der Beweis, dass er nur ein kleiner, erbärmlicher Mansch war, dem es niemals gelingen würde, den Krieg zu beenden.
Gerade als Ryu dachte, er würde das Bewusstsein verliehen, fühlte er eine Hand an seinem Rücken. Sofort verschwand die Wand, die seine Sinne vernebelt hatte. Seine Sicht klärte sich und auch die Stimmen seiner Kameraden vernahm er wieder deutlich. Zeitgleich verschwand das bedrückende Gefühl, das seine Muskeln gelähmt hatte.
Die Hand auf seinem Rücken, strich sanft entlang seiner Wirbelsäule und dort, wo die filigranen Finger ihn berührt hatten, breitete sich ein warmes Kribbeln aus. Ryu musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, um wessen Hand es sich handelte. In den letzten Tagen hatte er Lunas Magie mehr als gut kennengelernt.
»All das ist nur meine Schuld.« In Lunas Stimme mischte sich ein Schluchzen. Weinte sie? Vergoss dieser herzensgute Mensch Tränen? Am liebsten würde er sich umdrehen und sie in den Arm nehmen, aber irgendetwas in ihm würde es nicht ertragen können, sie so zu sehen.
»Nichts davon ist deine Schuld. Wir sind es, die die Soldaten der Drachenteufel zu dir geführt haben. Ich weiß nicht, wie ich dich jemals um Vergebung bitten könnte. Meinetwegen liegt dein Haus in Schutt und Asche.«
»Es ist nur ein Haus, Ryu. Häuser kann man wieder aufbauen.«
»Es geht nicht nur um das Haus. Es geht darum, dass ich dein sorgloses Leben zerstört habe.« Das Verlangen sich umzudrehen wurde größer. Aber er konnte es nicht. Es ging einfach nicht.
»Wieso denkst du, dass mein Leben sorglos wäre? Mache ich einen so blauäugigen Eindruck auf dich? Ich bin mir bewusst dessen, was in der Welt um mich herum passiert und ich schäme mich dafür, dass ich mich in diesem Wald verkrochen habe. Wer nur zusieht und nichts unternimmt, ist nicht besser als die Täter selbst.«
»Das stimmt nicht!«
»Doch, das stimmt, deswegen habe ich euch aufgenommen. Ich habe furchtbare Angst vor dem passieren könnte, wenn die Drachenteufel mich entdecken, deswegen dachte ich, wenn ich Helden wie euch helfe, würde ich für meine Sünden büßen können. Aber es ging nicht. Ich fühlte mich nur für einen kurzen Augenblick besser. Es tut mir leid, dass ich so egoistisch gehandelt habe.«
DU LIEST GERADE
Das Leiden der Teufel
Viễn tưởng❞Weiß ist eine sinnliche Harmonie aller Farben, ein Spektrum an Reinheit und Frieden, das unter allen Umständen zerstört werden muss.❝ In weniger als fünf Tagen eroberten die Drachenteufel das Land Benela. Mit ihren magischen Fähigkeiten waren sie j...