𝐃𝐀𝐒 𝐋𝐄𝐁𝐄𝐍 𝐄𝐈𝐍𝐄𝐑 𝐄𝐋𝐅𝐄
Die Sonne erschien am Horizont und tauchte den Himmel in ein feuriges Rot. Ryu stand an der Reling und genoss die frische Brise. Wenn die See ruhig war, konnte die Schiffsfahrt ganz angenehm sein.
Viel Interaktionen zwischen den Rebellen und den Piraten hatte es nicht gegeben. Sie mochten vorübergehend auf derselben Seite stehen, aber letztendlich hatten sie immer noch drei ihrer Kameraden auf dem Gewissen. Der Plan war einfach. Die Piraten würden sie gefangen nehmen und an die Damogen aushändigen. Das war der schnellste Weg um auf die Gefängnisinsel zu gelangen. Ryu konnte nicht riskieren, dass man ihr Schiff vorher abknallte. Fenrys würde auf diesem Stellung halten.
»Ein schöner Sonnenaufgang. Findest du nicht?« Adela trat neben ihn und strich sich eine Strähne ihres roten Haars nach hinten.
Der Anführer musterte sie, bevor er zustimmend brummte. Der Plan stand bereits. Was sie wohl von ihm wollte? »Der rote Himmel hat eine beruhigende Wirkung. Als würde man an einem Lagerfeuer stehen.«
»Du bist der Erste, der es so formuliert.« Die Pitatin lachte. Dann drehte sie sich um, sodass sie mit dem Rücken zum Meer stand. »Du bist noch ziemlich jung für einen Anführer.«
»Mein Alter spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass ein Anführer gute Entscheidung trifft und für seine Kameraden einsteht.« Nun, zumindest an den zweiten Vorsatz hatte er sich bis jetzt halten können. Die Entscheidung das Schloss anzugreifen, war dämlich gewesen. Warum hatte er das vorher nicht erkannt?
»Oh, ich meinte das nicht als Kritik«, erwiderte Adela. »Es ist beeindruckend, was du bis jetzt geleistet hast. Außerdem hast du es geschafft, einen Drachenteufel auf eure Seite zu ziehen.«
Ryu fuhr sich durch das Haar. »Wir haben kaum was geleistet. Die Drachenteufel sind noch immer an der Macht. Allein während wir hier reden, was denkst du, wie viele Menschen gerade leiden? Ich würde mir gerne die Zeit nehmen, die wir als Rebellen bräuchten, aber zu welchem Preis wäre es?«
»Du hast ein großes Herz.« Die Kapitänin betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Ihr Blick war stechend, aber nicht bedrohlich. »Vielleicht zu groß. Selbst wenn du kein Mensch wärst, sondern ein Limiter oder Damoge, sich für das Schicksal so vieler Leben verantwortlich zu fühlen, ist wirklich eine Hausnummer. Du magst dich für Benela verantwortlich fühlen, weil du schreckliche Dinge erlebt hast, aber jeder besitzt eine Grenze, wie viel dieser auf sich laden kann. Du solltest aufpassen, dass du unter dem Gewicht nicht zusammen brichst.«
War ihm der Krieg manchmal zu viel? Definitiv. Er wünschte sich nichts sehnlicher als friedliche Tage, wo er keine Verantwortung besaß. Selbstverständlich musste er die Zukunft Benelas nicht alleine stemmen, aber er besaß die schlechte Eigenschaft, Andere nicht um Hilfe zu bitten. Es war zum verrückt werden. Er wusste um sein Problem, trotzdem konnte er nichts ändern. »Das wird nicht passieren. Nicht solange ich mein Ziel vor Augen habe.«
»Nun, wenn du meinst.« Adela streckte sich. »Aber ich kann nicht bestreiten, dass du ein guter Kerl bist. Deine Freunde können sich glücklich schätzen, dich zu haben.«
Ryu erwischte sich bei einem Lächeln. Das war schön zu hören, denn die Rebellion bedeutete ihm alles. Sie waren seine Familie geworden, nachdem er seine Eltern verloren hatte. »Dürfte ich dich etwas fragen? Du musst nicht antworten, wenn du nicht darüber sprechen willst.«
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Das Leiden der Teufel
Fantasy❞Weiß ist eine sinnliche Harmonie aller Farben, ein Spektrum an Reinheit und Frieden, das unter allen Umständen zerstört werden muss.❝ In weniger als fünf Tagen eroberten die Drachenteufel das Land Benela. Mit ihren magischen Fähigkeiten waren sie j...