Wie ich bereits im Prolog schon erwähnte, war Yeonjun einer, der ständig Mist baute. Und der arme Soobin war oft derjenige, der ihn aus diesem Mist wieder rausholte. Wobei man beim Beginn der Geschichte sagen muss, dass Yeonjun ausnahmsweise unschuldig war.
Aber beginnen wir von vorne.
Zweimal in der Woche traten Yeonjun und Soobin in einer kleinen Bar als Liveact auf. Diesen regelmäßigen Gig hatten sie bereits seit Monaten, worum die beiden auch sehr dankbar waren. Es war manchmal für die beiden wirklich nicht leicht, neue Aufträge zu bekommen und alleine von Hochzeiten konnte man schließlich auch nicht leben.
Sonst liefen die Auftritte immer gut, obwohl Yeonjun auch hier das Flirten nicht lassen hatte können, doch nachdem Soobin ihn gebeten hatte, es wenigstens in diesen zwei Tagen der Woche sein zu lassen, hielt sich Yeonjun zurück. Ja, das tat er wirklich. Soobin war sein bester Freund und für diesen machte er es gerne. Außerdem ging es ja auch ums Geschäft. Es war zwar schon so, dass beide -besonders Yeonjun- immer mal wieder Telefonnummern zugesteckt bekamen, doch da dies nur von den Frauen und nicht von Yeonjun ausging, war es okay. Yeonjun behielt die Telefonnummern meistens, während Soobin seine immer wegwarf. Er sagte stets, dass er die Liebe seines Lebens nicht in einer Bar kennenlernen wird und na ja, was soll ich sagen? Keiner von beiden wird das.
Doch am heutigen Tage lief der Auftritt an sich zwar gut, doch die Stimmung in der Bar sank rapide, als plötzlich zwei Betrunkene eine Schlägerei begannen, die binnen weniger Sekunden total eskalierte. Sofort machten einige ebenfalls sehr angetrunkene Männer mit, bis schließlich fast die ganze Bar sich prügelte.
Yeonjun und Soobin sahen einander unsicher an und wussten nicht, ob sie weiter performen sollten. Letzten endlich spielten sie nicht mehr weiter, weil es bei dem Lärm und dem ganzen Chaos sowieso keiner mehr hörte, was sie sangen.
„Was sollen wir tun? Wir können doch nicht die Bühne verlassen", schrie Soobin Yeonjun zu, damit dieser ihn überhaupt verstand.
Yeonjun schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht"
Fieberhaft dachte er nach, was nun besser war. Würden sie für den heutigen Abend überhaupt bezahlt werden, da sie den Auftritt abgebrochen haben? Auf der anderen Seite brachte es nichts, noch weiter zu spielen.
Yeonjun seufzte schwer aus und dachte weiterhin nach, als Soobin an den Rand der Bühne trat und versuchte, die wilde Meute zu beruhigen. Einer der Männer direkt vor ihm fand das wohl gar nicht lustig und zog Soobin gewaltsam von der Bühne in die Menge. Yeonjun sprang sofort von dem Verstärker auf, auf dem er gesessen hatte, trat ebenfalls zum Rand der Bühne und suchte nach Soobin.
„Soobin? Hey, alles klar?", rief er, doch konnte ihn zuerst nicht sehen.
Eigentlich war Soobin mit seiner Körpergröße nun wirklich nicht zu übersehen, doch er war einfach nicht zu sehen.
„Soobin?", rief Yeonjun weiter und sprang dann schließlich in die Menge, schupste alle, die ihm im Weg standen, zur Seite und suchte am Boden nach Soobin.
Während er dies tat, musste er einige Schläge ins Gesicht wegstecken, doch trotz blutender Nase suchte er weiter.
Wenige Sekunden später fand er ihn tatsächlich am Boden liegend. Mehrere Betrunkene waren über ihn gefallen und lagen nun auf ihm. Wütend, weil Soobin offensichtlich Schmerzen hatte, zog Yeonjun die Betrunkenen von seinem Freund herunter.
Anschließend streckte er Soobin seine Hand entgegen. „Soobin, nimm meine Hand"
Schmerzerfüllt, aber mit sanftem Lächeln auf den Lippen, nahm Soobin Yeonjuns Hand und ließ sich wieder auf die Beine ziehen.
Gemeinsam sprangen sie wieder auf die Bühne, auf der sie wenigstens sicher vor den Betrunkenen waren.
„Danke", seufzte Soobin, hielt sich den Kopf und kniff die Augen zu. Dann sah er Yeonjuns blutende Nase und erschrak. „Bro, du siehst mega scheiße aus"
„Ja, ja, ich weiß", grinste Yeonjun, wurde aber wieder sofort ernst, als er auf Soobins Kopf zeigte. „Was ist mit deinem Kopf?"
„Tut verdammt weh und mir ist schwindelig"
„Lass uns ins Krankenhaus fahren. Hier läuft heute eh nichts mehr", sagte Yeonjun und berührte Soobin kurz an der Schulter. „Kannst du gehen?"
„Ja, klar, aber meinst du echt wir sollen abhauen?" Soobin war sich immer noch nicht sicher, was nun das beste war.
„Selbst wenn sich das hier irgendwann bald beruhigt, können wir zwei heute nicht mehr auftreten", sagte Yeonjun. „Mir blutet die Nase und ich habe lauter Schrammen im Gesicht und du hast wahrscheinlich ne Gehirnerschütterung und Prellungen"
„Ich hoffe, wir werden für heute bezahlt", sagte Soobin schmerzerfüllt.
„Ach, scheiß doch drauf", winkte Yeonjun ab. „Wichtiger ist das Krankenhaus"
Soobin gefiel das ganze gar nicht, weil sie das Geld von heute doch so dringend brauchten, doch er wusste, dass Yeonjun Recht hatte. Sie gingen zurück in den Backstagebereich, packten ihre Sachen, gaben kurz einen der Kellner Bescheid, was passiert war und verließen die Bar durch die Hintertür.
Während sie zum Krankenhaus fuhren, hielt Soobin anfangs noch ein Taschentuch unter Yeonjuns Nase, bis diese endlich aufhörte zu bluten.
„Bist du sicher, dass du noch Autofahren kannst?", fragte Soobin besorgt.
Yeonjun grinste wie ein Lausbube. „Muss ja. Du hast ja keinen Führerschein"
Soobin seufzte. „Ich wünschte, ich könnte dich fahren"
Yeonjun grinste immer noch. „Soobin, es ist nicht weit und meinem Kopf geht's sicher besser als deinem"
Soobin war nicht zufrieden mit der Antwort, aber eine andere Möglichkeit hatten sie wirklich nicht. Er hatte schließlich keinen Führerschein. Doch immerhin gab es eine Sache, die er im Moment tun konnte: Den Jungs schreiben.
Er holte sein Handy heraus und schrieb zuerst Beomgyu, dann Taehyun und schließlich Kai.
„Wem schreibst du?", fragte Yeonjun.
„Die Jungs sollten wissen, was passiert ist"
Yeonjun schnaubte wenig begeistert auf. „Morgen ist Schule und Taehyuns und Kais Eltern sind sicher nicht erfreut darüber, wenn die beiden heute noch rausgehen"
„Du klingst so, als wären sie kleine Kinder" Nun war es Soobin, der grinste.
„Du weißt doch, wie Eltern sind" Yeonjun seufzte. „Du hast ja Recht. Aber sag ihnen, sie sollen nicht kommen"
„Als ob sie darauf hören", lachte Soobin, doch ein stechender Schmerz machte ihm einen Strich durch die Rechnung und sofort hörte er auf zu lachen.
„Alles klar?" Yeonjun warf ihm einen besorgten Blick zu.
Soobin winkte ab. „Ja, ja, schau lieber nach vorne"
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991 Wörter. Na ja, ich bemühe mich xD
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Loser = Lover (TXT ff)
FanfictionYeonjun, Soobin, Beomgyu, Taehyun und Kai sind beste Freunde mit demselben Ziel. Sie wollen Musiker sein und von ihrer Musik leben, doch der Weg dahin ist steinig. Vor allem wenn man die Tendenz hat von einem Mist in den nächsten zu geraten und man...