Run Away

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Ihr seid mittlerweile Fans von Beomgyu und wünscht euch, dass er auch mal mehr vorkommt? Na dann, dürft ihr euch freuen. Irgendwie.

Zwei Tage, nachdem Yeonjun und Bora ein Paar wurden, startete Beomgyu seinen Tag völlig normal. Er frühstückte, räumte sein Zimmer auf und bereitete seinen Stream vor. Er versuchte so oft er konnte live zu gehen, weil es ihm ja immerhin als Geldquelle diente und sein Job war. Nach und nach war seine Fan Gemeinde auch gewachsen und so konnte er vor ein paar Monaten Affiliate werden und den Abonnenten Button und eigene Emotes kreieren. Durch die Möglichkeit ihn zu abonnieren, konnte er auch endlich richtig Geld verdienen. Davor hatte man ihm online Spenden schicken können, doch nun konnte er von den Einnahmen leben. Er musste zwar extrem sparsam leben und weiterhin bei seinen Eltern wohnen, weil er sich eine eigene Wohnung noch nicht leisten konnte, doch immerhin brauchte er keinen Nebenjob mehr.

Für seine Mutter war es zwar immer noch seltsam, was ihr Sohn beruflich machte, doch die letzten Jahre war das Streamen in Südkorea immer mehr und mehr zu einem anerkannten Beruf geworden. Es war ungewöhnlich, wenn jemand davon leben konnte, doch immerhin wurde es akzeptiert.

Doch leider war Beomgyus Vater keiner dieser Menschen, die den Job Streamer als solchen anerkannten. Ständig stritten die beiden darüber und sein Vater nannte Beomgyu oft einen Nichtsnutz, einer der auf den Kosten der Gesellschaft lebe und noch schlimmere Dinge. Glücklicherweise hatte er aber nie den Streit gesucht, wenn Beomgyu gerade live war.

Doch das war heute anders.

Beomgyus Vater kam gestresst und schlecht gelaunt von der Arbeit heim, schnauzte erstmal seine Frau an und fragte, wo Beomgyu sei. Seine Mutter antwortete, dass er gerade live war und nicht gestört werden wollte.

Beomgyu ahnte davon nichts und sang gerade seinen 200 Zuschauern sein Cover von Agust Ds „Daechwita" vor, während er auf seiner E-Gitarre spielte. Wie immer ging er total darin auf und die Kommentare in seinem Stream waren alle positiv und seine Zuschauer waren richtig begeistert. Schon bald erreichte er sogar die 240 Zuschauer und ein paar neue Subs kamen rein.

Bis plötzlich sein Vater die Tür öffnete und verwirrt seinen Sohn beobachtete, wie dieser abrockte und laut sang. Er schüttelte den Kopf und schubste Beomgyu.

„Hey, was machst du da schon wieder?", schrie sein Vater. „Du sollst dir eine Arbeit suchen und hier nicht rumhampeln, als wärst du geistesgestört"

Geschockt, was er denn jetzt tun sollte, blickte Beomgyu zwischen seinem Vater und der Kamera hin und her. Na toll. Jetzt bekamen seine über 200 Zuschauer mit, wie intolerant sein Vater war.

„Vater, ich bin gerade live", versuchte es Beomgyu ruhig. „Können wir das nachher klären?"

Erneut schubste sein Vater ihn. „Nein! Hör auf mit deinem Mist! Das alles ist doch scheiße hier!" Er riss Beomgyus E-Gitarre, die Beomgyu immer noch in den Händen hielt, von ihm und warf sie zu Boden, so dass einige Saiten heraussprangen.

Beomgyu sah ihn entsetzt an. „Was tust du da? Du weißt doch, die haben mir die Jungs letztes Jahr geschenkt"

„Deine Freunde sind auch alles so Loser wie du", antwortete sein Vater darauf wütend. Er sah zur Kamera und anschließend wieder seinen Sohn an. „Du hörst sofort auf mit dem Mist"

Mit diesen Worten knallte er Beomgyus Zimmertür zu und Beomgyu lief zur Kamera und sagte zu seinen Zuschauern: „Hey Leute, es tut mir total leid, dass ihr das gerade mitbekommen habt. Leider muss ich den Stream für heute beenden. Ich hoffe, ich kann morgen wieder um die gewohnte Zeit live gehen, aber..." Er sah traurig zu Boden, bevor er wieder in die Kamera blickte und weitersprach. „aber ich bezweifle es. Es tut mir leid. Danke an alle, die heute zugesehen haben und vielen Dank an alle neuen Abonnenten. Bis zum nächsten Mal. Euer Gyuuu Music!"

Loser = Lover (TXT ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt