Loser = Lover (TXT ff)

Dear Sputnik

Es vergingen Wochen und Monate, in denen nicht so viel Spannendes passierte. Anfangs waren Kais Sorgen, wie seine Verehrerinnen auf Yujeong reagieren würden, begründet, doch nachdem Kai und auch ich natürlich mehrfach ein Machtwort gesprochen hatten, blieben die meisten von ihnen endlich ruhig oder hörten auf, Kai toll zu finden. Somit hatte sich das Thema erledigt. Zumindest zum größten Teil, denn mit abschätzigen Blicken musste Yujeong nun eben leben.

Auch in Sachen Karriere der Jungs ging es endlich voran. Sie hatten sich alle bei mehreren KPop Managements beworben und von zweien bereits eine Einladung zur nächsten Castingrunde bekommen.

Zur ersten dieser beiden Castingrunden fuhren wir an dem heutigen Tage. Bora, Seori, Yujeong und ich begleiteten die Jungs natürlich, um sie seelisch zu unterstützen. Es war wirklich ein Wunder, dass zwei Managements alle fünf nochmal sehen wollten. Ich hoffte so sehr, dass es klappte.

Wir alle hatten uns in Yeonjuns Auto gequetscht, damit wir gemeinsam hinfahren konnten. Yeonjun fuhr und Bora saß auf dem Beifahrersitz, dahinter -auf der mittleren Bank-, saßen Soobin, Beomgyu, Taehyun, Seori und ich und ganz hinten saßen Kai und Yujeong.

Es wurde sich rege unterhalten, als Bora plötzlich zusammenzuckte, weil sie etwas hörte und plötzlich fiel eine junge Frau direkt vor Yeonjuns Auto.

„Yeonjun, stopp das Auto!", schrie sie.

Instinktiv drückte er tatsächlich sofort auf die Bremse und wir anderen schrien erschrocken auf und waren dankbar um die Sicherheitsgurte. Mit einer Vollbremsung hatten wir alle nicht gerechnet.

„Was ist passiert?", fragte ich.

„Warum stoppen wir?", fragte hingegen Beomgyu.

Doch kaum hatte er gefragt, hörten wir Schüsse und Schreie und sahen jede Menge Chaos vor uns auf der Straße und neben uns auf dem Fußgängerweg.

Erst jetzt bemerkte ich die junge Frau, die vor Yeonjuns Auto auf dem Boden lag und wahrhaftig von einem Mann mit einer Waffe bedroht wurde, der sie anschrie. Die junge Frau weinte und auch die etwas ältere Frau hinter dem Mann weinte. Allerdings weinte sie sichtlich aus Angst.

Die Fußgänger neben dem Auto liefen alle panisch fort.

Yeonjun und Soobin sahen einander an und anschließend wandte sich Yeonjun an uns alle: „Bleibt alle im Wagen und seid still"

„Was?", fragte Bora.

Doch er und Soobin stiegen aus und Yeonjun schloss augenblicklich seine Autotür. Soobin wollte seine auch gerade zu machen, als Seori ihn aufhielt.

„Soobin... bitte nicht"

Doch Soobin lächelte sie sanft an, streichelte ihr über den Kopf und sagte: „Mach dir keine Sorgen. Wir sind gleich wieder da"

Und mit diesen Worten schloss er die Autotür und Seori standen bereits jetzt schon Tränen in den Augen. Da ich zwischen ihr und Taehyun saß, nahm ich mit meiner rechten Hand, also der, die nicht Taehyuns Hand hielt, Seoris und tröstete sie: „Es ist alles in Ordnung. Sie schauen nur kurz nach dem Rechten und dann ist er wieder da und wir können zum Casting fahren"

Sie schniefte. „Denkst du?"

Ich lächelte. „Ja, Yeonjun und Soobin kommen klar"

Ich wusste ja, dass sie schon in mehrere schwierigen Situationen verwickelt waren. Dass allerdings dabei nie eine Schusswaffe dabei gewesen war, verschwieg ich aber lieber. Ich hoffte einfach, dass ich Recht behalten sollte.

„Jungs, lasst uns auch aussteigen", sagte Taehyun und Beomgyu, der neben ihm am Fenster saß, nickte und wollte gerade die Tür öffnen, doch ich ließ Taehyuns Hand nicht los und sagte: „Nein! Yeonjun sagte, wir sollen hierbleiben und leise sein"