Magic Island

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Seit Beomgyu von seinen Eltern geflüchtet war, war nun auch mittlerweile wieder ein paar Wochen her und Yeonjun, Soobin und Bora war schon aufgefallen, dass er keine Anstalten machte, zurück in sein eigentliches Zuhause zu kehren.

Langsam wurde das Haus der beiden zur Unterkunft von Menschen, die nicht mehr zu sich nachhause wollten oder konnten.

An einem ruhigen Abend hatten sich Yeonjun und Soobin mal zusammengesetzt und die Lage besprochen. Hierbei war ihnen aufgefallen, dass sie noch ein kleineres Schlafzimmer frei hatten und dass sie nie benutzten. Es stand einfach leer. Es war kleiner als Yeonjuns und Soobins, aber für Beomgyu und seinen Streaming-Job sollte es reichen.

Daraufhin beschlossen sie, ihn bei der nächsten Probe anzusprechen.

Einige Zeit später war es nun soweit. Die Jungs trafen sich wieder, um gemeinsam ihre Musik zu proben und einzustudieren.

Als sie Pause machten, nahm Yeonjun Beomgyu zur Seite.

„Was ist denn los?", fragte Beomgyu und stellte etwas beunruhigt seine Gitarre zu Boden. Doch dann seufzte er und schüttelte den Kopf. „Aaaach, vermutlich geht es darum, weil ich schon länger hier wohne, als ich anfangs gesagt habe. Das tut mir leid, ich..."

„Lass mich doch mal reden", lachte Yeonjun. „Es geht aber tatsächlich darum. Allerdings wollen wir dich nicht loswerden. Im Gegenteil. Soobin und mir ist neulich aufgefallen, dass wir noch ein Schlafzimmer frei haben. Es ist etwas kleiner als Soobins und meins, aber es sollte für deinen Schreibtisch und für ein Bett reichen"

„Ein Bett wäre schon mal wieder nice", gab Beomgyu zu.

In letzter Zeit hatte er bei Soobin auf einer Luftmatratze geschlafen und klagte seitdem fast täglich über Rückenschmerzen.

„Wir haben die Existenz des Zimmers total vergessen, weil wir es für Gerümpel nutzen, welches wir nie brauchen" Yeonjun rieb sich etwas beschämt den Hinterkopf. „Tut mir leid, dass wir dich seit Wochen auf einer Luftmatratze schlafen lassen, wo wir doch ein Schlafzimmer frei hätten"

Beomgyu winkte ab. „Kein Problem. Ich bin euch ja dankbar. Aber worauf willst du hinaus?"

„Soobin und ich würden uns sehr freuen, wenn du ganz bei uns einziehen würdest", grinste Yeonjun verschmitzt. „Natürlich müssen wir davor erst das Gerümpel entfernen, das Zimmer saubermachen und den Papierkram regeln, aber das wird schon. Also, was denkst du?"

Beomgyu dachte kurz nach und sagte schließlich: „Das kann ich nicht annehmen. Jetzt, wo du mit Bora zusammen bist und Seori auch noch hier wohnt, will ich euch nicht auch noch auf die Nerven gehen"

„Aber das tust du nicht", entgegnete Yeonjun überrascht.

Er hatte nicht mit einem Ablehnen gerechnet.

Da klinkte sich nun auch Taehyun in das Gespräch der beiden mit ein: „Aber Beomgyu, sieh mal, wenn du bei Yeonjun und Soobin einziehst, hast du endlich deine Ruhe vor deinem Vater, kannst streamen ohne dir jedes Mal Vorwürfe anhören zu müssen, bist unabhängig von deinen Eltern und für Proben musst du auch nicht mehr herfahren. Du hast so gesehen nur Vorteile. Klar, wird es aufwendig, deine Sachen hierher zu bringen, aber wenn Kai und ich und eventuell Sarang mithelfen, sind wir in ein paar Stunden damit auch fertig"

Kai nickte zustimmend. „Ja, wir helfen gern. Dann bist du auch schneller"

Beomgyu rieb sich am Hinterkopf. „Meinen Eltern wird das sicher nicht gefallen"

„Warum nicht?", wunderte sich Taehyun. „Du erzählst doch immer, dass dein Vater immer sagt, er wünschte, du würdest endlich ausziehen, wie es ein guter Sohn in deinem Alter zu tun hat. Was ich persönlich etwas unfair finde, weil wenn du aufs College hier in Seoul gehen würdest, würde er dir das sicher nicht vorwerfen"

Yeonjun nickte ebenfalls zustimmend. „Jup. Hier wird dir keiner jeden Tag vorwerfen, dass du faul wärst"

„Wenn ich das jemanden vorwerfe, dann Yeonjun", scherzte Soobin.

„Hey Hey!", lachte Yeonjun daraufhin.

Beomgyu seufzte, dachte etwas nach, sah zwischen allen Jungs hin und her und sagte schließlich: „Na ja, eigentlich hast du Recht, Taehyun. Ich glaube, es wird wirklich langsam Zeit, selbstständig zu werden"

„Deinen Streams tut es sicher auch gut, wenn du entspannter sein kannst", fügte Kai noch hinzu. „Und das wird sich wieder um finanziell bei dir auswirken"

Beomgyu winkte grinsend ab. „Ja ja, ist ja schon gut. Ihr habt mich schon überzeugt"

„Das hat aber gedauert", lachte Taehyun.

„Allerdings habe ich zwei Bedingungen", sagte Beomgyu und Yeonjun und Soobin sahen ihn verdutzt an. „Ich möchte hier nicht kostenlos leben. Wenn ich wirklich selbstständig leben möchte wie ein Erwachsener, sollte ich wenigstens Miete für das Zimmer, Wasser, Strom und Essen zahlen. Allzu viel kann ich euch zwar noch nicht zahlen, aber ein paar hundert kann ich beisteuern. Dann habt ihr es finanziell auch etwas leichter"

Yeonjun und Soobin sahen einander kurz an, nickten sich dann zu und Soobin antwortete schließlich: „In Ordnung. Das wäre vielleicht wirklich keine schlechte Idee"

„Und was ist deine zweite Bedingung?", fragte Yeonjun.

„Ich ziehe nur hier ein, wenn es für Seori okay ist", sagte Beomgyu ernst.

Das überraschte besonders Soobin.

Darum fragte er auch: „Warum?"

„Na ja, ich merke, dass sie sich immer noch zurückzieht, wenn Taehyun, Kai und ich da sind zum Proben und wenn ich hier einziehe, wird sie sich wahrscheinlich unwohl fühlen. Und das möchte ich nicht", sagte Beomgyu ehrlich.

„Darauf hat mich Sarang auch schon mal angesprochen", stimmte Taehyun zu. „Sie hat sich auch gewundert, ob es für Seori nicht schwer ist, mit so vielen Männern alleine in einem Haus zu sein. Yeonjun und Soobin sind ihr ja wohl nicht mehr fremd, aber Kai, Beomgyu und ich. Und erst als Sarang es angesprochen hat, ist es mir selbst bewusst geworden" Er zuckte mit den Schultern. „Daran merkt man einfach, Sarang ist eine Frau. Sie hat wohl mehr Empathie als ich"

„Ich meine, im Prinzip ist es euer Haus, aber vermutlich wollt ihr Rücksicht auf sie nehmen", schloss Beomgyu.

Erneut sahen sich Yeonjun und Soobin an und dachten nach.

„Hmm, daran habe ich wirklich nicht gedacht", gab Soobin zu. „Aber ich werde entweder heute noch oder morgen mit ihr reden"

Beomgyu bedankte sich daraufhin bei Soobin und Yeonjun klopfte beiden brüderlich auf die Schultern. Nachdem das aus dem Weg geräumt wurde, fuhren die Jungs mit ihrer Probe fort.


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Ausnahmsweise mal ein etwas kürzeres und „leichteres" Kapitel. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen ^^

Loser = Lover (TXT ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt