Kapitel 20

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Jetzt heißt es Shopping-Time!
Nach dem 'Strandausflug' (Ausflug kann man das garnicht nennen, schließlich ist der Strand ganz nah am Hotel) haben wir Mädchen uns dazu beschlossen einmal groß shoppen zu gehen. Was die Jungs machen weiß ich nicht. Wir wandern von Laden zu Laden und kommen je immer mit mindestens einer Tüte wieder raus. Ich glaube es ist unnötig zu erzählen, was wir alles kaufen, schließlich weiß jeder was man unter Shopping versteht.
Jedenfalls haben wir am Ende mal wieder zigtausend Tüten. Wer hätte das gedacht (Ironie lässt grüßen)?

Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Während des Shopping haben die anderen immer wieder auf die Uhr geguckt und sich hin und wieder mit vielsagenden Blicken angeguckt. Nur leider weiß ich, bis jetzt, immer noch nicht, was sie für Bedeutungen haben. Aber naja, irgendwann werde ich es noch herausfinden.

Wir fahren wieder zum Hotel um und auszuruhen. Wir stehen in der Lobby und da sind auch die Jungs.

"Hey" sagt Lucy fröhlich

"Na? Wie war euer Tag?" fragt Jack und gibt ihr einen Kuss.

"Bäh, nehmt euch ein Zimmer!" sage ich daraufhin und gucke Weg.

"Vielleicht werden wir es auch..." sagt Jack gespielt dreckig und wackelt mit den Augenbrauen. Ich verdrehe daraufhin nur die Augen.

Der Fahrstuhl ist endlich da und wir steigen ein. Ich merke aber, dass es zu voll wird und Nick und ich nicht einsteigen können.

"Oh, wir passen nicht alle rein. Wir haben wohl zu viel geshoppt." sagt Mary belustigt.

"Naja, wir sehen uns oben." sagt Blair und winkt uns am Ende noch zu, bevor die Türen sich schließen.

Ich gucke zu Nick, der immer noch auf den Fahrstuhl guckt. Ich glaube er ist auch etwas geschockt, dass sie uns beide hier zurück gelassen haben.

Die Wartezeit sind für mich wie Stunden vergangen, obwohl es nur eine Minute war.
Wir steigen ein uns es herrscht unangenehme Stille. Wir reden nicht miteinander und gucken uns auch nicht an.

Der Fahrstuhl! Er hat angehalten! Wieso? Was?! Ich versuche die Knöpfe zu drücken, aber er bewegt sich immer noch nicht! Ich drücke den Notrufknopf, aber es passiert auch nichts!

"Sag jetzt nicht, dass wir hier festsitzen!" sagt Nick. Ich drehe mich um und nicke.

Irgendwie kann ich nicht mehr sprechen. Ich bin sprachlos. Er hat mit mir gesprochen! Wow, wie lange habe ich seine Stimme nicht mehr gehört? Ich weiß es auch nicht mehr, aber nachdem er diesen Satz gesagt hat, bekam ich Gänsehaut. Es ist so schön wieder seine Stimme zu hören. Ich... Ich... Ich habe sie vermisst.

Er rauft sich die Haare und sagt die ganze Zeit 'nein' vor sich hin. Am Ende setzt er sich Beine angewinkelt auf den Boden. Ich setze mich schräg gegenüber von ihm. Also er an der Wand in der Mitte und ich an der Wand daneben.

Ich überlege kurz, ob ich ein Gespräch aufbauen soll...

"Nick?" fange ich dann doch an.

"Hm?" murmelt er nur.

"Wieso verhältst du dich in meiner Nähe so komisch?" Frage ich ihn, nachdem ich Mut gesammelt habe.

"Ich... Darum." sagt er.

" 'Darum' ist keine richtige Antwort." sage ich daraufhin.

"Ja, aber es ist eine." meint er.

"Hm... Nick?"

"Was?"

"Sag mir die Wahrheit. Warum verhältst du dich so?" Frage ich ihn nochmal.

"Ich wüsste nicht, warum ich es dir sagen sollte." sagt er.

"Du schuldest mir was." sage ich.

"Was-" er scheint verwirrt zu sein.

"Die Wette!" sage ich.

Es herrscht für einen kleinen Moment Stille.
Nick hat irgendwas gemurmelt.

"Wie bitte?" Frage ich, da ich ihn nicht verstehen kann.

Wieder murmelt er was unverständliches.

"Ich kann dich nicht verstehen, wenn du so murmelst! Sprech' laut und deutlicher!" Sage ich schon etwas genervt.

"Weil ich dich liebe, verdammt!" schreit er jetzt.

Er liebt mich... Er liebt mich!

"Ach, vergiss es!" sagt er nun etwas aufgebracht und legt sein Kopf auf seine Knie. Ich kann Trauer in seinen Augen sehen.

"Ich liebe dich auch." sage ich und rutsche etwas näher an ihn ran. Er guckt mir in die Augen. Ich kann etwas drin spiegeln sehen. Hoffnung.

"Aber wieso hast du dich in meiner Nähe so komisch behandelt?" Frage ich ihn etwas traurig.

"Ich... ich hatte Angst. Ich hatte Angst mich in dich zu verlieben. Es gab viele Gründe, wieso es nicht ging..." sagt er und guckt nach unten.

"Was für Gründe?" Frage ich verwirrt.

"Ein klischeehafter Grund ist, dass ich Angst hatte, dass du nicht das gleiche für mich Empfindest." sagt er.

"Ja, aber das tu ich doch." sage ich und lächle ihn an.

"Ich weiß und bin auch froh darüber. Aber es geht trotzdem nicht..." sagt er.

"Muss man dir alles aus der Nase ziehen? Los, sag schon!" hetze ich ihn schon fast.

"Dein Bruder ist mein bester Freund! Glaubst du, dass er das toll finden würde?" fragt er mich. Jetzt ist mir alles klar. Ich habe mir auch schon beim shoppen darüber Gedanken gemacht, wie er reagieren würde, wenn er wüsste, dass ich mich in Nick verknallt habe.

"Nick. Es ist mir egal, was Jack dazu sagen wird. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Es hat mir verdammt weh getan, als du mich immer wieder ignoriert hast. Ich hab immer ein Stich in meinem Herzen bekommen. Du kannst mir garnicht glauben, wie glücklich ich bin, dass du das gleiche Empfindest." sage ich. Ich merke erst jetzt, wie nah wir uns sind.

"Und du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich bin. Josie, willst du meine Freundin sein?" fragt er mich jetzt.

"Ja!" sage ich glücklich und schon spüre ich seine Lippen auf meinen.

WEIL ICH DICH LIEBEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt